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Special Malta Coronavirus
Malta wird relativ lange brauchen, um die Folgen der Coronapandemie zu überwinden. Im laufenden Jahr könnte die Wirtschaft aber wieder wachsen. (Stand: 12. April 2021)
Von Oliver Döhne | Mailand
Maltas Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2020 stärker als noch im Dezember von der Zentralbank erwartet und büßte real 8,2 Prozent ein. Auch die Prognosen für 2021 korrigierte die Zentralbank mittlerweile auf ein Plus von 5 Prozent herunter, zumal sich die Gesundheitslage Anfang März 2021 wieder verschlechterte.
Das Vorkrisenniveau kann im günstigsten Fall Ende 2022 wieder erreicht werden. Sollte sich die Krise länger hinziehen, auch erst 2023. Der Tourismus wird voraussichtlich noch wesentlich länger benötigen, auch wenn ein erster Öffnungsversuch bereits für Juni 2021 vorgesehen ist. Die Wirtschaftsaktivitäten und die Umfragen zum Geschäftsklima zeigten sich Anfang 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 noch kaum verbessert. Immerhin ist der Arbeitsmarkt überraschend stabil, nicht zuletzt dank der massiven Hilfsmaßnahmen der Regierung.
Malta ist besonders stark vom Einbruch des Tourismus betroffen, der die wichtigste Einnahmequelle der Inseln ist und von dem viele nachgelagerte Sektoren abhängen.
Gute Signale kommen hingegen aus der Bauindustrie, wo sich unter anderem der öffentliche Ausbau der Infrastruktur positiv auswirkt. Zudem ist Malta sehr aktiv in der Anwerbung von Tech-Firmen, besonders bei Online-Dienstleistungen. Die überschaubare Produktion von Elektro-, Plastik- und Maschinenkomponenten lag in den ersten Monaten 2021 noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Auch die Staatsfinanzen leiden spürbar, was sich Malta aber aufgrund seines geringen Schuldenstands besser erlauben kann als viele andere Länder.
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