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Special | Südafrika | Seidenstraße

Start-ups in Südafrika zunehmend interessant für Investoren

Die Zusammenarbeit von Tech-Unternehmen steht weit oben auf der Agenda der chinesisch-südafrikanischen Wirtschaftskooperation.

Von Marcus Knupp | Berlin

Bereits 2017 wurde die South Africa-China Science Park Corporation in Pretoria gegründet. Ziel ist es, Forschung und Entwicklung auf Gebieten wie Informations- und Telekommunikationtechnologie, Biotechnologie, erneuerbare Energien und industrielle Fertigungstechnik zu fördern. Dies soll vor allem chinesischen Unternehmen auf diesen und anderen Feldern Gelegenheit zu geben, ihre Aktivitäten auszuweiten.

Gemeinsamer Inkubator geplant

Als nächsten Schritt im Rahmen dieser Initiative haben das südafrikanische Department of Science and Innovation und die South Africa-China Science Park Corporation im Dezember 2020 die Schaffung einer grenzüberschreitenden Incubator Corporation zwischen den beiden Ländern beschlossen. Hierbei handelt es sich zunächst allerdings lediglich um ein Memorandum of Understanding.

Erstes chinesisches Venture-Capital

Der mittlerweile in etlichen afrikanischen Ländern aktive FinTech MFS Africa mit Sitz in Johannesburg hat 2018 als eines der ersten Start-ups des Kontinents eine Finanzierung aus China erhalten. MFS bietet mobile Zahlungsverfahren und Geldübertragungen an. Das Venture-Capital-Unternehmen LUN Partners Group aus Hongkong steuerte damals 2,5 Millionen US-Dollar (US$) zu einer Finanzierungsrunde bei, die dem Start-up insgesamt 4,5 Millionen US$ einbrachte.

Beobachter sehen in der Beteiligung einen strategischen Schritt, um weiteren chinesischen Unternehmen, vor allem aus den Bereichen FinTech und E-Commerce, den Zugang zu afrikanischen Märkten zu erleichtern. MFS versteht sich dabei als Vermittler zwischen China und Afrika, der chinesischen Anbietern ein Abwicklungspaket aus einer Hand bieten kann.

Im Jahr 2020 hat MFS seine Reichweite durch den Erwerb des ugandischen FinTech Beyonic erweitert und verfügt damit über mehr als 200 Millionen Kunden kontinentweit. Kooperationen bestehen auch mit internationalen Firmen wie dem zu PayPal gehörenden Zahlungsdienst Xoom oder dem Kreditkartenanbieter Visa.

Plattform für Programmierschnittstellen

Am anderen Ende der Prozesskette mobiler Dienstleistungen hat das südafrikanische Telekommunikationsunternehmen MTN im August 2020 einen eigenen Marktplatz für Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) lanciert. Die Chenosis getaufte Plattform soll speziell afrikanischen Entwicklern den Zugang zu offener Schnittstellen-Software erleichtern. Diese stellt die Verbindung her zwischen Programmen und Betriebssystemen, etwa von PCs oder Smartphones. Bei den führenden Anbietern wie Apple oder Android fallen für die Nutzung der API oft Kosten an. Eine chinesische Beteiligung an Chenosis ist nicht bekannt.




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