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Special | Argentinien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Fachkräfte für den Klimaschutz: Gute Basis - Fortbildung gefragt

An Fachkräften besteht kein akuter Mangel, aber ein Bedarf an zusätzlicher Aus- und Fortbildung. Als besonders gut gelten die Universitäten des Landes. 

Von Stefanie Schmitt, Carl Moses | Santiago de Chile, Buenos Aires

Argentinien verfügt über ein beträchtliches Potenzial an Fachkräften und gute Universitäten. Jährlich schreiben sich rund 127.000 neue Studierende für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) an einer Universität ein.

Die AHK Argentinien sieht trotz der "aktuell etwas eingefrorenen Situation" der Klimaschutzaktivitäten "weiterhin Bedarf an ausgebildeten Fachkräften im Bereich erneuerbare Energien und auch Energieeffizienz". Fachkräfte mit fundiertem Fachwissen zu Installation, Montage, aber auch Wartung sind derzeit vor allem bei der dezentralen Energieerzeugung gefragt.

Die von der AHK zusammen mit der renommierten technischen Universität Instituto Tecnológico de Buenos Aires (ITBA) angebotene Weiterbildung zum "European Energy Manager" (EUREM) stößt weiterhin auf Interesse. Zwischen 2011 und 2022 haben in Argentinien insgesamt 200 Personen die Ausbildung zum EUREM erfolgreich abgeschlossen. Das sind rund 3 Prozent der weltweit im Rahmen des Programms ausgebildeten Energiemanager. Damit liegt Argentinien auf Platz 5. Auch ein von der AHK angebotener Kurs für Fotovoltaikinstallateure, der 2021 zum ersten Mal angeboten wurde, genauso wie der Kurs "Inhouse Sustainability Manager", stoßen auf das Interesse von potenziellen Teilnehmern und Unternehmen.

Für einen eventuellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft kann Argentinien auf umfangreiche Erfahrungen aus der stark verbreiteten Nutzung von Erdgas zurückgreifen. "Man kennt sich in der Gasindustrie aus, es gibt gute Techniker und viele gute Fachkräfte", meint zum Beispiel der Energieexperte Rainer Schröer von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Gas leistet in Argentinien nicht nur den Hauptbeitrag zur Wärme- und Stromerzeugung, komprimiertes Erdgas treibt auch einen Teil der Kfz-Flotte an.

Dies schätzen auch deutsche Unternehmen vor Ort: Marcelo Merli, als Business Development Director von Siemens Energy zuständig für Argentinien, sieht einen wichtigen Standortvorteil im hohen Bildungs- und Ausbildungsgrad der argentinischen Bevölkerung; die argentinische Geschäftsführerin einer im Windbereich tätigen Entwicklungsfirma sieht viele intellektuelle Ressourcen im Öl- und Gasbereich, die zum Beispiel auch auf den Bereich Wasserstoff übertragen werden könnten, da es sich um ähnliche Wissensfelder handelt. 

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