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Branche kompakt | Australien | Landwirtschaft

Australiens Landwirtschaft benötigt mehr Produktivität

Australiens Anbauflächen wachsen, stehen aber zunehmend vor Herausforderungen durch den Klimawandel. Der Bedarf an resistenten Saatgutsorten und digitaler Landtechnik steigt.

Von Daniel Lenkeit | Sydney

Ausblick der Landwirtschaft in Australien

Bewertung:

  • Eine stete weltweite Nachfrage, gute Ernteerträge und leicht steigende Preise sorgen für mehr Anbau von Feldfrüchten. 
  • In der Viehzucht sorgen eine robuste globale Nachfrage nach australischem rotem Fleisch sowie höhere Schlachtraten für steigende Umsätze bei Nutztieren.
  • Um die schwache Produktivität zu steigern, müssen Agrarbetriebe mehr investieren. Skaleneffekte scheinen erschöpft. Zukünftige Investitionsentscheidungen werden maßgeblich unter dem Gesichtspunkt der Klimaresilienz getroffen.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Juni 2025

  • Markttrends

    Australische Landwirte schauen überwiegend positiv auf das Geschäftsjahr. Die Preise für tierische Erzeugnisse und Getreide dürften sich 2025 gut entwickeln.

    Der nominale Wert der landwirtschaftlichen Produktion soll im Finanzjahr 2024/25 etwa 59 Milliarden US-Dollar (US$) erreichen. Damit läge das Bruttowachstum zum Vorjahr bei 11 Prozent, so die Hochrechnungen des Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences (ABARES).

    Nach dem wertmäßigen Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion im Finanzjahr 2024/25 erwartet ABARES den realen Umsatz in den kommenden drei Jahren leicht rückläufig beziehungsweise stagnierend. Die Produktion bleibt voraussichtlich auf einem hohen Niveau.

    2. Platz

    für Australien unter den weltweit größten Rindfleischexporteuren (2024; Wert: 9,3 Milliarden US-Dollar).

    Viehwirtschaft bleibt rentabel

    Die Produktionsmenge in der Viehzucht soll 2024/25 um 3,5 Prozent zulegen. In den Folgejahren (bis 2027/28) sieht ABARES die Menge jedoch fallen, da reduzierte Schaf- und Rinderherden dafür sorgen, dass ab 2025/26 weniger Tiere zum Schlachten zur Verfügung stehen. 

    Allerdings gleichen höhere Preise für Vieh und Viehprodukte, getrieben durch eine starke globale Nachfrage vor allem aus Asien und dem Nahen Osten, die rückläufigen Produktionsmengen aus und sorgen dafür, dass australische Viehbetriebe ihre Umsätze etwa halten können.

    Nutzfläche im Ackerbau wächst

    Die bewirtschaftete Fläche im Ackerbau soll 2024/25 schätzungsweise über 26,4  Millionen Hektar erreichen - ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8 Prozent. Vor allem gute Bodenfeuchte in Schlüsselregionen lässt die Anbauflächen wachsen. 

    Die Entwicklung der Erntemengen ist zwar pflanzenabhängig, das australische Landwirtschaftsministerium geht aber davon aus, dass trotz wechselhafter Witterung die Produktion insgesamt auch in den kommenden Jahren hoch bleiben wird.

    Es erwartet für die Wintergetreideproduktion 2025/26 zwar Rückgänge bei den Ertragsmengen für Weizen (30,6 Millionen Tonnen), Gerste (12,8) und Raps (5,7), jedoch bleiben die Erträge im Zehnjahresvergleich überdurchschnittlich hoch. Der Anbau von Linsen soll zudem stark expandieren. Die Linsenerzeugung wird voraussichtlich um 17 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 2025/26 ansteigen und damit 71 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.

    Der Bedarf an Saatgut steigt stetig

    Der australische Saatgutmarkt wird von der IMARC Group auf etwa 1,3 Milliarden US$ geschätzt. Die Marktforscher erwarten zwischen 2025 und 2033 in dem Segment ein jährliches Wachstum um 1,2 Prozent.

    In der australischen Landwirtschaft werden zunehmend gentechnisch verändertes Saatgut und Hybridsaatgut eingeführt. Vor allem der Bedarf an höheren Erträgen, verbesserter Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten sowie größerer Anpassungsfähigkeit an klimatische Schwankungen sind Hauptgründe dafür.

    Gentechnisch veränderte Pflanzen wie herbizidtoleranter Raps und insektenresistente Baumwolle finden bei den australischen Landwirten breite Akzeptanz, da sie die Produktionskosten senken und die Effizienz steigern können.

    Steigende Nachfrage nach ökologischer Landwirtschaft

    Die Vorliebe australischer Verbraucher für biologische und nachhaltig angebaute Lebensmittel dürfte mittel- bis langfristig auch die Nachfrage im australischen Saatgutmarkt verändern. Die Verbraucher achten zunehmend auf ökologische Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Pestizidrückstände, was zu einem weiteren Ausbau des ökologischen Landbaus führt. So kann der Bedarf nach biologischem, offen bestäubtem Saatgut steigen.

    Ökologischer Landbau expandiert

    Laut einem Bericht der IMARC Group wird der Markt für ökologischen Landbau in Australien bis 2033 voraussichtlich 5,42 Milliarden US-Dollar erreichen, mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 7,6 Prozent zwischen 2025 und 2033.

    Australische Landwirte investieren unter anderem in klimaresistente Saatgutsorten, die einen minimalen Einsatz von Chemikalien erfordern. Somit sollen eine langfristige Bodengesundheit und ein ökologisches Gleichgewicht erhalten werden.

    Der Markt für Bio-Saatgut profitiert auch von entwickelten Bio-Zertifizierungsstandards, die von Organisationen wie Australian Certified Organic (ACO) und der National Association for Sustainable Agriculture, Australia (NASAA) festgelegt wurden. Sowohl ACO als auch NASAA arbeiten aktiv an der Weiterentwicklung und Internationalisierung ihrer Bio-Zertifizierungsstandards. Die geplante gesetzliche Regelung durch die National Organic Standard Bill 2024 könnte einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Transparenz und Integrität im australischen Biomarkt darstellen.

    Förderung des ökologischen Landbaus

    Der Trend zur Förderung einer regenerativen Landwirtschaft und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt wird durch Regierungsinitiativen weiter unterstützt. Dazu zählt zum Beispiel das "Climate-Smart Agriculture" Programm (2023–2028) des australischen Landwirtschaftsministeriums.

    Das Ministerium stellt im Rahmen des Programms ein Budget von 195 Millionen US$ bereit. Die Landwirtschaft soll nachhaltiger, produktiver und wettbewerbsfähiger werden. Das Programm hat folgende Ziele:

    • Förderung klimafreundlicher und biodiversitätsfördernder Praktiken
    • Unterstützung bei der Einführung von Rahmenwerken für Nachhaltigkeit
    • Finanzierung von Innovationen und Partnerschaften zur Entwicklung neuer Technologien

    Klimawandel zwingt Landwirtschaft zu regionaler Anpassung

    Der Ausbau der Wasserinfrastruktur bietet viel Potenzial. Während die Hauptanbaugebiete im Süden des Landes durch den Klimawandel trockener werden, wird für die Niederschlagsmengen im Norden ein Anstieg erwartet. Dieser erhält mehr als 60 Prozent der landesweiten Regenfälle und bildet einen Schwerpunkt für den Ausbau der Bewässerungsflächen. 

    Im Rahmen des National Water Grid Fund (NWGF) - dem zentralen Wasserinfrastrukturprogramm der Regierung - werden Projekte wie die Urannah Dam-Initiative (Queensland) und die Erweiterung des Ord Irrigation Scheme (Western Australia) unterstützt. 

    Über NWGF-Projekte soll die Wasserversorgung in regionalen und abgelegenen Gebieten verbessert und die landwirtschaftliche Produktivität gesteigert werden. Einen Überblick über die Projekte, Ausschreibungen und Finanzierungen stellt die Webseite der National Water Grid Authority zur Verfügung.

    Ausgewählte Investitionsprogramme in der Landwirtschaft in Australienin Millionen US-Dollar
    Programm

    Investitionsumme1)

    StatusAnmerkungen2)
    Murray–Darling Basin Programs

    1.143,2

    aktivAb Finanzjahr 2007-2008. Kumulierte Zuschüsse aus dem Budget der Finanzjahre 2025/2026 bis 2028/2029
    Protecting 
    and growing the future of 
    Australian agriculture

    521,0

    aktivAb Finanzjahr 2024-2025 über 8 Jahre
    Climate-Smart Agriculture Program

    199,5

    aktivAb Finanzjahr 2023/2024 über 5 Jahre
    National Water Reform Initiatives

    41,6

    aktivAb 2004 in Kraft. Kumulierte Zuschüsse aus dem Budget der Finanzjahre 2025/2026 bis 2028/2029
    1 Umrechnung anhand des Wechselkurses im Jahresdurchschnitt laut Bundesbank 2024: 1 australischer Dollar ($A) = 0,66 US-Dollar (US$); 2 Finanzjahr: 1. Juli bis 30. JuniQuelle: Department of Agriculture, Fisheries and Forestry (DAFF) 2025; Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water (DCCEEW)

    Von Daniel Lenkeit | Sydney

  • Branchenstruktur

    Die Hälfte der Landfläche Australiens wird landwirtschaftlich genutzt. Der Sektor ist von großer Bedeutung für die Wirtschaft, leidet aber unter schwachem Produktivitätswachstum. 

    Die Landwirtschaft ist ein zentrales wirtschaftliches Standbein Australiens. Das Land gehört global zu den wichtigsten Agrarexporteuren. Rindfleisch, Meeresfrüchte, Wolle, Wein, Weizen und Milchprodukte sind Ausfuhrschlager und werden unter anderem nach Asien und in den Nahen Osten exportiert.

     

    Eckdaten zur Landwirtschaft in Australien
    Kennziffer

    2024

    Einwohner (in Mio.)

    27,3

    Ackerfläche (in Mio. ha)*)

    426,0

    Anteil der Landwirtschaft an der Entstehung des BIP (in %)

    2,4

    Exporte Agrargüter in Mrd. US-Dollar (SITC 0)

    34,8

    * 2023, ohne HolzproduktionQuelle: Department of Agriculture, Fisheries and Forestry (ABARES) 2025; UN Comtrade 2025

    Bedeutung der Landwirtschaft in weiteren Zahlen:

    • 2023 nutzte die Landwirtschaft rund 55 Prozent der gesamten Landfläche Australiens.
    • Sie war im Jahr 2022 für 74 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs verantwortlich (9.981 Gigaliter).
    • Im Wirtschaftsjahr 2023/24 trug die Landwirtschaft 10,8 Prozent zu den australischen Exporterlösen bei.
    • Beschäftigungseffekte sind vor allem im ländlichen Raum spürbar: 5,9 Prozent der ländlichen Erwerbstätigen und 2,2 Prozent der nationalen Erwerbstätigen (insgesamt 315.600 Menschen) arbeiteten 2023/24 im Agrarsektor.

    Viehzucht nutzt 90 Prozent der Agrarfläche und erzielt höchste Erträge 

    Australiens Agrarproduktion gliedert sich vor allem in die Viehwirtschaft (Rinder, Schafe, Geflügel), den Getreide- und Ölsaatenanbau (Weizen, Gerste, Raps, Hülsenfrüchte) sowie die Hortikultur (Obst, Gemüse, Nüsse etc.). Auf Vieh und Viehprodukte entfielen 2023/24 rund 21 Milliarden Euro (etwa 42 Prozent des Produktionswerts), auf Getreide und Ölsaaten circa 13,3 Milliarden Euro und auf Obst und Gemüse etwa 12 Milliarden Euro.

    Produktion ausgewählter Erzeugnisse für die Agrarwirtschaft in AustralienIn Milliarden US-Dollar; Veränderung und Marktanteil in Prozent

    Sparte

    2023/20241)

    Veränderung 2022-2023/2023-2024 2)3)

    Marktanteil3)

    Ackerbau

    31.7

    -18,1

    57,8

      Getreide, Ölsaaten, Hülsenfrüchte

    14.5

    -34,3

    26,4

      Weizen

    6.4

    -42,1

    11,7

      Raps

    2.7

    -37,3

    5,0

      Gartenbau

    11.5

    4,2

    20,9

      Gemüse

    3.8

    -2,4

    6,9

      Früchte und Nüsse (ohne Trauben)

    4.8

    18,9

    8,8

    Viehzucht

    16.2

    -4,2

    29,4

    Tierische Produkte

    7.0

    -0,1

    12,8

    1 Umrechnung anhand des Wechselkurses im Jahresdurchschnitt laut Bundesbank 2023: 1 australischer Dollar ($A) = 0,66 US-Dollar (US$); 2 Finanzjahr: 1. Juli bis 30. Juni; 3 Berechnung auf Basis des $AQuelle: Department of Agriculture, Fisheries and Forestry (ABARES) 2025

    Landwirtschaftliche Großbetriebe dominieren das Geschäft

    Die australische Landwirtschaft ist stark konzentriert: Die umsatzstärksten 10 Prozent der Betriebe erwirtschaften inzwischen etwa 55 Prozent des gesamten Agraroutputs, während die kleinsten 10 Prozent nur 0,5 Prozent beisteuern.

    Die Größe ist in der Regel auch ein wichtiger Faktor für die Leistung eines landwirtschaftlichen Betriebs in Australien. Größere Betriebe sind tendenziell rentabler, investieren mehr und erzielen eine höhere Kapitalrendite als kleinere Betriebe.

    Darüber hinaus haben größere Landbetriebe mehr Möglichkeiten, ihre Kosten durch Skalierung zu senken, und können eher in produktivitätssteigernde Kapitalanlagen investieren. Diese Faktoren haben nach Angaben von ABARES in den letzten Jahrzehnten den Trend hin zu weniger, aber größeren landwirtschaftlichen Betrieben verstärkt.

    Klimawandel trägt zu schwachem Produktivitätswachstum bei

    Kleinere Familienbetriebe dürften weiter unter Druck geraten, obwohl gerade diese lokal für ein breiteres Angebot sorgen. Ihr Geschäftsmodell ist wertvoll aber oft weniger rentabel.

    Dazu waren die Produktivitätszuwächse in der australischen Landwirtschaft insgesamt in den letzten Jahrzehnten im internationalen Vergleich sehr niedrig, wie ABARES feststellt. Sie lagen in den letzten 20 Jahren bei durchschnittlich 0,6 Prozent pro Jahr. In den 1980er/1990er-Jahren stieg die Produktivität in der Landwirtschaft noch um 2,2 Prozent pro Jahr. 

    Sinkende Skaleneffekte tragen zu den schwachen Produktivitätszahlen genauso bei wie steigende Klimarisiken, welche Ernteausfälle erhöhen und die Rentabilität von Viehbetrieben einschränken.

    Investitionen für die Klimaresilienz

    Zukünftige Investitionsentscheidungen der landwirtschaftlichen Betriebe werden maßgeblich unter dem Gesichtspunkt der Klimaresilienz getroffen werden. Hier bieten sich gute Chancen für deutsche Unternehmen, etwa in der Präzisionsbewässerung und dem Wassermanagement. Der Bedarf für tropf- und sensorgesteuerte Systeme dürfte ebenso steigen wie für Lösungen zur Feuchtemessung.

    Landwirte nutzen zudem zunehmend Drohnen und Satellitendaten für die Analyse von Ernte- und Tierhaltungsbedingungen. Hier dürften Anbieter von IoT-Systemen in der Landwirtschaft, Datenplattformen und Bildauswertungstools einen attraktiven Markt vorfinden.

    Integrierte Wertschöpfung nimmt zu 

    Gleichzeitig spüren die Betriebe den Druck, ihre Produktionen weiter zu skalieren, effizient zu gestalten und die Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft zu integrieren.

    So ist es wenig überraschend, dass Analysen der australischen nationalen Wissenschaftsbehörde (CSIRO) beispielsweise empfehlen, eine vertikal integrierte Wertschöpfungskette aufzubauen. Das sollen landwirtschaftliche Betriebe in der Hortikultur zum Beispiel über den Vertragsanbau für Lebensmittelkonzerne umsetzen. Bauern in der Milchwirtschaft sollen das Modell genossenschaftliche Molkereibetriebe ins Auge fassen.

    Wenig lokale Produktion für Landmaschinen

    Australiens eigener Landmaschinenbau ist durch einen intensiven internen Wettbewerb gekennzeichnet. Die Branche, so analysiert ein IBIS World Report, ist stark zersplittert, weshalb die Herstellerfirmen dazu neigen, sich auf die Herstellung von Nischenmaschinen zu konzentrieren.

    Mehrere internationale Unternehmen haben einen großen Einfluss auf den australischen Landmaschinensektor, obwohl sie keine lokalen Produktionsstätten führen. Da Australien den überwiegenden Teil der in der Landwirtschaft benötigten Maschinen und Geräte importiert, üben multinationale Unternehmen wie John Deere, CNH Global oder AGCO aufgrund ihrer hohen Einfuhren große Marktmacht aus.

    Die größte externe Wettbewerbsbedrohung für die einheimischen Landmaschinenhersteller sind ausländische Konzerne. Diese kommt vor allem aus den USA, Deutschland und China.

    Wichtige Agrarbetriebe in AustralienMarktkapitalisierung in Millionen US-Dollar

    Unternehmen

    Sparte

    Stand März 2025 *)

    Elders LimitedBereitstellung von Agrarunternehmen und Finanzdienstleistungen

    858,4

    Ridley Corporation LimitedTiernahrung

    529,7

    Select Harvests LimitedAckerbau, Obst- und Nussprodukte

    467,3

    Lynch Group Holdings LimitedGartenbau und Großhandel, Blumen und Pflanzen

    141,5

    Duxton Farms LimitedSchaf-, Rinder-, und Getreideanbau

    36,6

    Australian Dairy Nutritionals LimitedMolkerei

    25,0

    Australian Agricultural projects LimitedAckerbau, Oliven

    11,0

    Wide Open Agriculture LimitedAckerbau und Vertrieb pflanzlicher Produkte

    6,7

    Wingara AG LimitedProduktverarbeitung, Vermarktung und Dienstleistungen

    0,8

    *Umrechnung anhand des Wechselkurses im Jahresdurchschnitt laut Bundesbank 2024: 1 australischer Dollar ($A) = 0,66 US-Dollar (US$)Quelle: Listcorp 2025

    Von Daniel Lenkeit | Sydney

  • Rahmenbedingungen

    Die Weite des Landes erfordert für die Markterschließung gute Vertriebspartner mit Präsenz in den ländlichen Regionen.

    Ein relativ schwacher australischer Dollar ($A) stützt aktuell die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Exporte, erhöht jedoch gleichzeitig die Importkosten für Maschinen, Ausrüstungen und Saatgut. Zum Euro wertete der australische Dollar 2025 bereits um etwa 4,5 Prozent ab im Vergleich zum Jahresdurchschnitt von 2024. 

    Kosten in der Landwirtschaft bleiben hoch 

    Die Kosten für landwirtschaftliche Betriebe liegen auch zukünftig deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Dazu können geopolitische Spannungen und die mögliche Eskalation von Konflikten in energieproduzierenden Regionen zu erheblichen Energiepreisschwankungen führen, welche sich unter anderem auf die Frachtkosten auswirken würden. Dies kann die Kosten für Düngemittel und Pflanzenschutzmittel in Australien erhöhen, die maßgeblich importiert werden.

    Bedarf an Investitionen ungebrochen

    Geringe Produktivitätszuwächse erhöhen die Notwendigkeit von Investitionen in Technologien und Ausrüstung. Auf dem Papier ist das ein gutes Vorzeichen für deutsche Zulieferer. Vor allem die Integration von Technologien wie GPS-gesteuerten Systemen, Robotik und Künstlicher Intelligenz ermöglicht es Landwirten, effizienter zu arbeiten. Diese Segmente sollten ein Wachstumsmarkt in Australien bleiben. Aufgrund des höheren relativen Preisniveaus vieler Importgüter sowie der anhaltend höheren Zinsen wägen Landwirte die Kosten von Investitionen aktuell noch genauer ab.

    Vertrieb erfolgt meist über etablierte Großhändler

    Eine besondere Herausforderung bei der Erschließung des australischen Marktes sind die weiten Entfernungen. Deshalb ist es wichtig, Vertriebspartner zu finden, welche in den weiträumigen Agrarregionen eine ausreichende Präsenz zeigen können.

    Große Anbieter wie John Deere, CNH, AGCO oder CLAAS operieren in Australien nicht über eigene Verkaufsbüros, sondern über autorisierte Vertragshändler, die in den ländlichen Regionen verankert sind. Im Bereich der Landtechnik verfügen gute Distributoren in der Regel über ein Partnernetz mit eigenständigen Maschinenhändlern, die sich in den zahlreichen Landgemeinden etabliert haben.

    Für Zulieferprodukte wie Düngemittel, Saatgut, Futter- und Pflanzenschutzmittel oder technisches Zubehör gibt es eine Reihe von Landwirtschaftsfachhändlern, die über ein breites Netz an Filialen und Lagern auf dem Land verfügen. Dazu zählen insbesondere Nutrien und Elders. Nutrien Ag Solutions ist der größte Agrarhändler Australiens und versorgt rund 700 ländliche Warenhäuser.

    Ein weiterer großer Händler ist Elders Rural Services. Die Firma betreibt ein Netzwerk von circa 250 Filialen, in denen Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel, Tierfutter und technische Ausrüstung angeboten werden.

    Daneben sind weitere spezialisierte Händler wie Incitec Pivot (Dünger) oder GrainCorp (Getreidelogistik und -handel) aktiv, die über Lager und Silos im ganzen Land verfügen.

    Investitionen in australisches Agrarland sind mit Hürden verbunden

    Für den Erwerb von Agrarland benötigen Ausländer grundsätzlich eine Genehmigung durch das Foreign Investment Review Board (FIRB; ab einem Wert von 15 Millionen $A). Zudem müssen ausländische Investoren sicherstellen, dass das Agrarland vor dem Kauf öffentlich ausgeschrieben wurde, um australischen Käufern eine faire Gelegenheit zum Erwerb zu bieten.

    Investoren haben zudem die Möglichkeit, landwirtschaftliche Flächen zu nutzen, ohne Eigentum zu erwerben. Besonders im Landesinneren befinden sich große Gebiete im Staatsbesitz, die über langfristige Pachtverträge vergeben werden.

    Für detaillierte Informationen und aktuelle Richtlinien empfiehlt es sich, die offiziellen Leitlinien auf der Website des FIRB zu konsultieren.

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Daniel Lenkeit | Sydney

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    AHK Australien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Department of Agricuture, Fisheries and Forestry

    Landwirtschaftsministerium
    Department of Climate Change, Energy, the Environment and WaterMinisterium für Klimaschutz, Energie, Umwelt und Wasser

    National Farmer's Federation

    Bauernverband

    Agribusiness Australia

    Branchenverband
    Tractor and Machinery Association of AustraliaBranchenverband

    CropLive Australia

    Branchenverband
    Fertilizer AustraliaBranchenverband
    AgXchange AustraliaFachmesse 23.-25. September 2025
    Australia National Field DaysFachmesse 23.-25. Oktober 2025
    Wimmera Machinery Field DaysFachmesse 3.-5. März 2026

    Von Daniel Lenkeit | Sydney

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