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Branchen | Bangladesch | Straßenbau

Ausbau des Straßennetzes hat Priorität

Der Straßenverkehr in Bangladesch nimmt rasant zu. Die Regierung will neue Autobahnen bauen und bestehende sanieren. Die ersten Schlüsselprojekte sind bereits fertig gestellt.

Von Boris Alex | New Delhi

Das bangladeschische Straßenverkehrsaufkommen wird in den nächsten 20 Jahren rapide wachsen. Die staatliche Planning Commission hat in ihrem "Perspective Plan 2021-2041" prognostiziert, dass der Personentransport über Straßen bis 2041 auf 4,2 Billionen Personenkilometer zulegen wird. Im Finanzjahr 2021/2022 (1. Juli bis 30. Juni) waren es noch 246 Milliarden Personenkilometern. Hauptgrund ist der steigende Individualverkehr, immer mehr Menschen können sich ein eigenes Fahrzeug leisten. Der Warenverkehr gemessen in Tonnenkilometern soll im gleichen Zeitraum von 31 Milliarden auf 177 Milliarden zulegen, so die Planungsbehörde.

Etwa 70 Prozent des Personen- und 77 Prozent des Warenverkehrs laufen in Bangladesch über die Straße. Das Netz ist mit 375.000 Kilometern zwar sehr dicht, aber mehrspurige Schnellstraßen (national/regional highways) machen mit 9.000 Kilometern nur einen Bruchteil davon aus. Die Regierung will diese bis 2030 durchgängig auf mindestens vier Spuren ausbauen. 

Das knapp 100.000 Kilometer lange Regional- und Landstraßennetz soll in Zukunft komplett zweispurig verlaufen. Die Dorfstraßen sollen bis 2030 vollständig asphaltiert werden 2022 waren es nur 30 Prozent des 215.000 Kilometer langen Netzes.

Jährliche Investitionen in Milliardenhöhe benötigt

Der Investitionsbedarf ist groß: Die Weltbank schätzt, dass jedes Jahr 11 Milliarden US-Dollar (US$) in das Straßennetz investiert werden müssten, um das wachsende Transportaufkommen zu bewältigen. Im Haushalt für das Finanzjahr 2023/2024 hat die Regierung allerdings nur 3 Milliarden US$ an öffentlichen Mittel für den Straßenbau bereitgestellt, immerhin gut 10 Prozent mehr als in der Vorperiode.

Im Rahmen ihres 8. Fünfjahresplans 2020 bis 2025 hat die Regierung konkrete Ziele für den Ausbau der Straßeninfrastruktur formuliert. Bis 2025 will sie weitere 550 Kilometer an Autobahnen mit vier bis acht Spuren und 150 Kilometer zweispurige Straßen fertig stellen. Zum Vergleich: in der vorangegangenen Planungsperiode wurden 393 Kilometer an vierspurigen und 350 Kilometer an zweispurigen Straßen gebaut. Daneben sollen knapp 15.000 Kilometer des Landstraßennetzes saniert werden.

Erste Großvorhaben im Straßenbau abgeschlossen

Seit 2022 wurden eine Reihe von Schlüsselprojekten im Straßenbau fertig gestellt. Mit der Inbetriebnahme der rund sechs Kilometer langen Brücke über den Padma im Juni 2022 wird der bislang wirtschaftlich unterentwickelte Südwesten Bangladeschs besser an die Metropolregion Dhaka angebunden. Der im Oktober 2023 eröffnete, über 3 Kilometer lange "Bangabandhu Sheikh Mujibur Rahman"-Unterwassertunnel verbessert die Straßenverbindung zwischen der Hauptstadt und Bangladeschs wichtigster Hafenstadt Chattogram (auch bekannt unter dem Namen Chittagong).

Ende September 2023 wurde der erste Abschnitt des "Dhaka Elevated Expressway" eröffnet. Die 20 Kilometer lange, mautpflichtige Hochstraße verbindet nach ihrer Fertigstellung ab 2026 den Flughafen im Norden mit dem im Süden Dhakas startenden "National Highway 1", der die Hauptstadt mit Chattogram verbindet. Dadurch soll der Durchgangsverkehr in der Innenstadt reduziert werden.

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