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Special | Brasilien | LkSG | Umsetzungshilfe Risikoanalyse

Verstoß gegen das Verbot der Ungleichbehandlung in Beschäftigung

Der Länderbericht Umsetzungshilfe Risikoanalyse Brasilien unterstützt bei der Ermittlung und Vermeidung menschenrechtlicher Risiken gemäß dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

(Vgl. § 2 Abs. 2 Nr. 7 LkSG)

Kurzbeschreibung: Verboten ist die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz aufgrund von nationaler und ethnischer Abstammung, sozialer Herkunft, Gesundheitsstatus, Behinderung, sexueller Orientierung, Alter, Geschlecht, Religion, etc. (Diskriminierungsverbot).

Gesetzliche Grundlagen

Brasilien ist Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization; ILO) und hat acht von zehn Kernübereinkommen ratifiziert. Dazu gehören die hier relevanten Übereinkommen über Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf (ILO-Übereinkommen Nr. 111) und über die Gleichheit des Entgelts männlicher und weiblicher Arbeitskräfte für gleichwertige Arbeit (ILO-Übereinkommen Nr. 100). Informationen zu Mitgliedschaften in internationalen Abkommen sind in der Datenbank NORMLEX (Information System on International Labour Standards) der ILO verfügbar: Ratifications by country.

Diskriminierende Arbeitsbedingungen sind im brasilianischen Arbeitsrecht Consolidação das Leis do Trabalho (CLT) untersagt. Über den Gesetzesvorschlag PL1.085/2023 soll eine diskriminierende Entlohnung zukünftig geahndet werden. Informationen zu einschlägigen nationalen Policies und zum anwendbaren nationalen Recht sind in der Datenbank NATLEX (Database on national labour, social security and related human rights legislation) der ILO verfügbar: Browse by country.

Weiterführende Informationen zu Definition und rechtlichen Instrumenten bezüglich Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz bietet der Praxislotse Wirtschaft & Menschenrechte.

Risiken

Im Länderranking The Global Gender Gap von 2023 des Weltwirtschaftsforums liegt Brasilien beim Subindex Economic Participation and Opportunity auf Rang 86 unter insgesamt 146 Ländern weltweit. Nach wie vor sind Frauen am Arbeitsmarkt stark benachteiligt. Das äußert sich sowohl in der Arbeitslosenstatistik sowie am Durchschnittslohn als auch an der Beschäftigung in höheren Positionen. Einen Präzedenzfall kann Brasilien bereits vorweisen: Im März 2023 verurteilte das Arbeitsgericht São Paulo eine inländische Fluggesellschaft zu Entschädigungen einer weiblichen Angestellten, die deutlich geringere Lohnzahlungen als ihre männlichen Kollegen in der selben Position erhielt.

Unter der Kategorie Diversität am Arbeitsmarkt bietet die Informationsplattform SmartLab des Arbeitsministeriums Ministério do Trabalho e Emprego (MTE) Daten zu Unterschieden bei Beschäftigung und Lohnzahlung nach Geschlecht, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung, Behinderung und Migrationshintergrund. Die Coronapandemie wirkte kontraproduktiv auf die Inklusion am Arbeitsmarkt. In fast jeder Hinsicht stiegen Lohnunterschiede an.

Um mögliche Risiken bei der Ungleichbehandlung in der Beschäftigung Brasiliens zu ermitteln, können Unternehmen auf den CSR Risiko-Check zurückgreifen.

Präventions- und Abhilfemaßnahmen

Die Auslandshandelskammern in São Paulo, Rio de Janeiro und Porto Alegre (AHKn) bieten Informationen und Schulungen zum LkSG in portugiesischer Sprache an und unterstützen deutsche Unternehmen bei der Suche nach Partnern für Risikoanalysen und Audits.

Weiterführende Informationen zu Präventions- und Abhilfemaßnahmen hinsichtlich des Verbots der Ungleichbehandlung in Beschäftigung können über den Praxislotsen Wirtschaft & Menschenrechte unter Diskriminierung im Sorgfaltsprozess adressieren, Gleichstellung der Geschlechter im Sorgfaltsprozess adressieren, Rechte indigener Völker im Sorgfaltsprozess adressieren eingesehen werden.

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