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Wirtschaftsumfeld | Ghana | Investitionsförderung

Praxischeck

Ghana gilt derzeit als schwierig, hat mittelfristig aber gute Chancen, wieder vermehrt Investoren anzuziehen.

Von Corinna Päffgen | Accra

Ghana bietet trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage Potenzial in vielen Bereichen. Das Ghana Investment Promotion Centre bemüht sich um die Ansiedlung ausländischer Investitionen und konnte zuletzt sein Dienstleistungsangebot verbessern. Für Investoren gibt es jedoch einige Hürden zu beachten.

Hohe Mindestinvestitionsvorschriften erschweren Ansiedlung

Für ausländische Investitionen existieren bestimmte Vorschriften bezüglich Mindestinvestitionssummen. Maßgebliche Rechtsgrundlage ist der Ghana Investment Promotion Centre Act.

So besteht eine Mindestinvestitionssumme von 500.000 US-Dollar (US$), wenn sich ein Unternehmen vollständig in ausländischem Besitz befindet, oder 200.000 US$ bei Joint Ventures mit einem ghanaischen Partner. Bei Handelsunternehmen, die importierte Waren und Dienstleistungen kaufen und verkaufen und sich ganz oder teilweise in ausländischem Besitz befinden, muss die Investitionssumme mindestens 1 Million US$ betragen und das Unternehmen ist verpflichtet, mindestens 20 qualifizierte ghanaische Arbeitskräfte einzustellen. Zwar müssen die vorgeschriebenen Investitionssummen nicht zwangsläufig als Barmittel erbracht werden, sondern sie beziehen sich auch auf Sachkosten (PKW, Mitarbeitergehälter, Büro etc.) oder Lagerbestände, trotzdem wirken sie auf viele Unternehmen, vor allem mittelständische KMU abschreckend.

Seit Jahren soll der GIPC Act dahingehend reformiert werden, die Mindestinvestitionssummen abzusenken beziehungsweise branchenspezifisch zu staffeln. Bislang existiert jedoch noch kein entsprechender Gesetzesentwurf.

In gewissen Sektoren wie Energie, Bergbau sowie im Öl- und Gassektor gibt es zudem eine Reihe von local-content-Vorschriften, also gesetzliche Vorschriften, einen bestimmten Anteil an Wertschöpfung im Land zu generieren.

Stromversorgung hat sich verbessert

Weitere wichtige Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung und das Investitionsklima sind die Stromversorgung, die Transportinfrastruktur und Sicherheitslage. Ghana gilt nach wie vor als ein sehr sicheres Land, wenn auch Spillover-Effekte aus Burkina Faso befürchtet werden.

Die Transportinfrastruktur wird langsam aber stetig ausgebaut, einige Straßen- und Eisenbahnprojekte sind im Bau. Vielerorts sind die Straßen jedoch stark sanierungsbedürftig.

Die Stromversorgung hat sich in den letzten Jahren hingegen stark verbessert. Stromausfälle, die früher an der Tagesordnung waren, kommen lange nicht mehr so häufig wie in der Vergangenheit vor. Unternehmen in Nigeria aber auch in Südafrika liebäugeln teilweise daher mit Ghana als neuem Standort.

Allerdings lässt die derzeitige angespannte wirtschaftliche Lage und der Druck auf die Regierung, Einnahmen zu generieren, bestimmte Behörden derweil sehr kreativ agieren. Beschwerden von Unternehmen haben in letzter Zeit diesbezüglich deutlich zugenommen.

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