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Special | Indonesien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Land- und Forstwirtschaft: Urwaldrodungen werden verringert

Die Umwandlung von Wäldern in Nutzflächen ist laut internationalen Statistiken der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Indonesien.

Von Frank Malerius | Jakarta

Indonesien ist in den vergangenen Jahren durch Waldbrände und großflächige Rodungen von Urwäldern für Palmölplantagen international in die Schlagzeilen geraten. Denn sie sind die Quellen riesiger Treibhausgasmissionen. Nachdem sich die Fläche von Palmölplantagen zwischen 2000 und 2022 auf 15 Millionen Hektar (das entspricht der gemeinsamen Fläche von Österreich, der Schweiz und den Niederlanden) mehr als vervierfacht hat, gibt es mittlerweile ein Moratorium gegen eine weitere Expansion.

Im Zuge dieser und anderer Rodungen solcher CO2-Speicher hatten Norwegen und Indonesien ab 2010 ein international hochgelobtes Abkommen vereinbart, das dem Archipel Geldzahlungen in Höhe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar (US$) gegen den Stopp von Rodungen versprochen hatte. Doch im September 2021 wurde es im Streit über die Auszahlung der ersten Tranche in Höhe von 56 Millionen US$ aufgelöst. Ein Jahr später unterzeichneten beide Staaten ein neues Abkommen.

Nahrungsmittelproduktion wird ausgeweitet

In den vergangenen Jahrzehnten haben die Waldrodungen dennoch kontinuierlich abgenommen. Heute gilt noch etwa die Hälfte der Landesfläche sowohl mit Primär- und Sekundär- sowie Plantagenwäldern als bewaldet. Zwar lässt sich illegaler Holzeinschlag in einem so großem Land nicht komplett verhindern. Es gibt laut Branchenexperten aber ernsthafte Bemühungen, ihn zu unterbinden. Die kommerzielle Holzerzeugung, etwa für die Möbel- oder die Papier- und Zellstoffindustrie, ist weitgehend auf spezielle Produktionswälder beschränkt. 

Indonesien wird aber angesichts eines jährlichen Bevölkerungswachstums von fast 3 Millionen Menschen immer stärker abhängig vom Import von Agrarrohstoffen und Nahrungsmitteln. Deshalb dürften weitere Gebiete in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden, sei es etwa für den Anbau von Reis, Soja, Mais, Zuckerrohr oder Gemüse. 

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