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Special | Iran | Klimaschutzatlas

Verkehr: Mobilitätswende noch nicht in Sicht

In Irans Ballungszentren leidet die Bevölkerung seit Jahrzehnten schwer unter den hohen Emissionen des Straßenverkehrs. Die CNG-Nutzung soll forciert werden. 

Von Robert Espey | Dubai

Der Verkehrssektor hat in Iran aktuell einen geschätzten Anteil am Primärenergieverbrauch und an den CO₂-Emissionen von etwa einem Viertel. Im Bereich von Straßenfahrzeugen versucht Iran seit über 20 Jahren, die Emissionen durch die Nutzung von CNG (Compressed Natural Gas) zu reduzieren. Mittlerweile gehört Iran in diesem Bereich zu den international führenden Ländern. Seit 2000 ist die zur National Iranian Oil Company (NIOC) gehörende Iranian Fuel Conservation Organization (IFCO) für die Förderung gasbetriebener Fahrzeuge zuständig.

Mehr CNG-Nutzung wird angestrebt

Zwischen 2000 und 2015 stieg die Zahl der CNG-Fahrzeuge von nahezu Null auf 3,5 Millionen. Rund 4 Millionen waren es 2020, aber es gab landesweit weniger als 2.500 CNG-Tankstellen. Es war geplant, dass die iranischen Kfz-Hersteller ab 2016 bis zu 50 Prozent ihrer Produktion mit CNG-Antrieb ausrüsten. Dieses Ziel wurde aber bislang nicht annähernd erreicht.

Die Regierung hat angekündigt, die Produktion von CNG-Fahrzeugen und die Umrüstung auf CNG verstärkt zu unterstützen. Im Dezember 2021 hat das Ölministerium dem größten Autobauer des Landes, Iran Khodro, Fördermittel in Höhe von umgerechnet 20 Millionen US$ zum Bau von 40.000 Taxis und 5.000 Pick-ups mit CNG-Antrieb zugesagt.

Erste Schritte in Richtung Elektromobilität

Spätestens seit 2013 wird auch in Iran über den Bau batteriebetriebener Fahrzeuge diskutiert. Es ist jedoch zweifelhaft, ob Elektromobilität in Iran schon in den nächsten Jahren eine größere Rolle spielen kann. Saipa und der führende iranische Maschinenbauer Mapna haben 2020 eine Kooperation zur Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen vereinbart. Mapna nahm 2019 die erste Ladestation des Landes am Teheraner Milad Tower in Betrieb, auch Schnellladen ist dort möglich.

Iran Khodro hat 2020 ein auf Basis des Kleinwagenmodells "Rana" entwickeltes Elektroauto mit einer 30 Kilowattstundenbatterie präsentiert (Motor: 90 Kilowatt; Reichweite: 220 Kilometer). Die Massenproduktion wurde für 2022 angekündigt, über den aktuellen Planungsstand liegen aber keine Informationen vor. Ein 2018 gegründetes Start-up, PARAX Motors, baut in kleinen Stückzahlen einen elektrischen Zweisitzer, der teilweise auf dem Renault-Modell "Twizy" basiert.

Metroprojekte derzeit mit mäßigen Fortschritten

Die Erweiterung öffentlicher Nahverkehrsangebote gehört zur iranischen Klimaschutzstrategie. Die Metrosysteme in Teheran und anderen Metropolen sollen weiter wachsen. Der Ausbau verläuft aber seit Jahren recht langsam. Durch Investitionen in das Schienennetz soll der Anteil der Schiene am Personen- und Warentransport deutlich erhöht werden.


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