Branchen | Japan | Arzneimittel, Diagnostika
Boehringer Ingelheim erweitert seine Präsenz in Japan
Der deutsche Pharmahersteller Boehringer Ingelheim will eine weitere Produktionsanlage in Japan bauen und dafür mehrere 100 Millionen Euro ausgeben.
25.06.2025
Von Frank Robaschik | Tokyo
Boehringer Ingelheim will im Zeitraum von März 2026 bis Juni 2028 in Japan ein neues Werksgebäude zur Herstellung von Arzneimitteln errichten. Insgesamt plant der Pharmakonzern, von 2023 bis 2028 rund 300 Millionen Euro in sein Werk in Higashine in der Präfektur Yamagata zu investieren. So hat Boehringer am 20. Juni 2025 vor Ort bereits ein neues Werksgebäude eingeweiht. Für dessen Fertigstellung hat das deutsche Unternehmen seit 2023 bereits circa 60 Millionen Euro ausgegeben. Das bedeutet, dass das der Pharmakonzern in den kommenden drei Jahren nochmal rund 240 Millionen Euro in den Standort Higashine stecken will.
Werk in Japan soll regionale Drehscheibe sein
Das im Juni 2025 eingeweihte Werksgebäude soll im Laufe des Jahres 2025 die Produktion aufnehmen. Dabei positioniert Boehringer Ingelheim sein Werk in Japan zunehmend als regionale Drehscheibe. Der seit 1988 bestehende Standort war viele Jahre nur für die Versorgung Japans zuständig. Seit 2023 werden von dort aus Arzneimittel auch nach Asien und Ozeanien exportiert.
"Japan ist für uns in vielerlei Hinsicht ein strategisch wichtiger Markt, etwa für die Forschung und Entwicklung und die Herstellung und Lieferung von pharmazeutischen Produkten",
sagt Shashank Deshpande, Mitglied der Unternehmensleitung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Verschreibungspflichtige Arzneimittel von Boehringer Ingelheim.
Gleichzeitig gibt er ein starkes Bekenntnis zum Standort Higashine in Yamagata ab: "Das Werk in Yamagata wird innovative pharmazeutische Produkte wie Jardiance-Tabletten zur Behandlung von kardiorenalen Stoffwechselkrankheiten herstellen und einen Beitrag zur Versorgung von Kranken in der Region Asien-Ozeanien leisten. Da die Nachfrage nach wirksamen Behandlungen für chronische Krankheiten weltweit steigt, werden wir weiterhin in das Werk in Yamagata als vorrangiges regionales Zentrum investieren."
Jardiance ist seit 2014 in Japan als Diabetes-Medikament zugelassen. Seit 2021 darf es zur Behandlung chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden und seit 2024 zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen.
Boehringer forscht und entwickelt in Kobe
Boehringer Ingelheim erweitert und modernisiert nicht nur sein Werk in Higashine. Der Arzneimittelhersteller betreibt in Japan bereits seit 1969 am Standort in der Präfektur Hyogo Forschung und Entwicklung. Dafür unterhält das deutsche Pharmaunternehmen in Kobe, nicht weit entfernt von Osaka, das Kobe Pharma Research Institute und beschäftigt dort circa 80 Mitarbeitende.