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Japans Kfz-Hersteller investieren in Auslandswerke

Japans Kfz-Industrie brummt. Die Hersteller setzen auf Wachstum und den Umstieg auf Elektromobilität. Innerhalb nur eines Monats verkünden sie zahlreiche neue Projekte im Ausland.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Japans Autoindustrie profitiert von den rückläufigen Lieferkettenproblemen und dem billigen Yen. Bei Toyota, dem größten Hersteller des Landes, stiegen die weltweiten Produktionsstückzahlen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 um 8,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Alles andere als ein neuer Rekordabsatz von mehr als 11 Millionen Fahrzeugen im Toyota-Konzern im Gesamtjahr 2023 wäre eine Überraschung. Dabei stieg in den ersten zehn Monaten von 2023 die Fertigung in Japan um knapp 20 Prozent auf 3,6 Millionen Autos und die im Ausland um knapp 3 Prozent auf 6 Millionen Fahrzeuge. Die Werte umfassen auch die Marken Daihatsu und Hino. Deren Produktion fiel im In- und Ausland jedoch jeweils.

Toyota setzt auf Werke in den USA und in Indien

Toyota kündigte Ende Oktober 2023 neue Investitionen in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar (US$) in sein Batteriewerk in North Carolina in den USA an. Hiermit soll bis 2030 die Produktionskapazität des Werks auf mehr als 30 Gigawattstunden pro Jahr steigen.

Am 21. November 2023 gab Toyota Kirloskar Motor eine Absichtserklärung mit dem Bundesstaat Karnataka in Indien bekannt. Demnach will das Joint Venture von Toyota und dem indischen Kirloskar etwa 400 Millionen US$ in ein neues Werk in Bidadi nahe Bangalore investieren. Die Fabrik mit einer geplanten Kapazität von 100.000 Autos pro Jahr soll 2026 fertiggestellt werden. Die beiden anderen bereits bestehenden Werke von Toyota Kirloskar, wo insgesamt bis zu 342.000 Fahrzeuge jährlich gefertigt werden können, befinden sich ebenfalls in Bidadi. Toyota Motor hält 89 Prozent der Anteile an Toyota Kirloskar Motor.

Nissan stärkt sein Werk im Vereinigten Königreich

Nissan setzt weiter auf seinen Produktionsstandort Sunderland im Vereinigten Königreich. Am 24. November 2023 kündigte das Unternehmen Investitionen von weiteren bis zu 2,5 Milliarden US$ am dortigen Standort an. Diese umfassen den Aufbau der Fertigung zweier weiterer Elektroautos und ein drittes Batteriewerk. Hinzu kommt neue Infrastruktur wie etwa die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Honda plant Auslandswerke für Elektromotorräder

Honda, der weltweit größte Hersteller von Motorrädern, verkündete am 29. November 2023, bis 2030 ein Verkaufsziel von 4 Millionen Elektromotorrädern pro Jahr erreichen zu wollen. Noch 2022 hatte das Unternehmen ein Ziel von 3,5 Millionen für 2030 ausgegeben. Honda strebt an, vor allem in den schnell wachsenden Märkten in Indien und in der südostasiatischen Staatengemeinschaft Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) mehr Elektromotorräder zu verkaufen.

Um das Ziel zu erreichen, will Honda von 2021 bis 2030 etwa 3,4 Milliarden US$ investieren. Etwa ein Fünftel davon soll auf den Zeitraum von 2021 bis 2025 entfallen. Die restlichen vier Fünftel plant Honda von 2026 bis 2030 ein.

Für die Produktion der Elektromotorräder will Honda zunächst auf bestehende Infrastruktur zurückgreifen. Ab 2027 sollen dann an verschiedenen Standorten weltweit Werke speziell für Elektromotorräder entstehen. Diese modular aufgebauten Montagelinien sollen etwa 40 Prozent kürzer als traditionelle Fertigungslinien sein und jeweils Investitionen von rund 340 Millionen US$ erfordern. Pro Fertigungslinie soll die Produktionskapazität bei rund 1 Million Elektromotorrädern pro Jahr liegen. Wo diese neuen Standorte entstehen, hat Honda noch nicht entschieden. Laut dem Konzern sind solche Werke aber in Indien und in der ASEAN-Region wahrscheinlich.

Als Batterien für seine Elektromotorräder nutzt Honda zurzeit Nickel-Mangan-Cobalt-Akkus. Ab 2025 sollen diese auch mit Lithium-Eisenphosphat-Akkus gebaut werden. Mittelfristig plant Honda zudem den Einsatz von Batterien mit noch höherer Energiedichte. 

Auch 4 Millionen verkaufte Elektromotorräder im Jahr 2030 wären nur ein Teil des gesamten Motorradabsatzes von Honda. Im Fiskaljahr 2022 (1. April bis 31. März) lag der Verkauf weltweit bei 18,8 Millionen Stück.

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