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Special | Japan | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Investitionen: Staat verspricht hohe Anschubfinanzierungen

Japan nimmt viel Geld in die Hand, um Dekarbonisierungsmaßnahmen anzustoßen – sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Japans Regierung hat 2021 einen "Grünen Innovationsfonds" aufgelegt. Er beläuft sich auf umgerechnet circa 15 Milliarden US-Dollar (US$). Mit dem Fonds unterstützt Japan Unternehmen dabei, neue Technologien zur Dekarbonisierung zu entwickeln. Sie sollen zudem in die Transformation ihrer Industrien und Dienstleistungen investieren. Die Investitionen sind gezielt darauf abzuklopfen, ob sie Kohlendioxidemissionen verringern und ob sie auch wirtschaftlich umsetzbar sind.

Ziele sind der Aufbau einer Lieferkette für Wasserstoff, der schnelle Ausbau der Offshore-Windenergie, eine grüne Stahlherstellung und auch emissionsarme Antriebe für Schiffe und Flugzeuge. Im Dezember 2020 hat die Regierung die "Green Growth Strategy through Achieving Carbon Neutrality by 2050" formuliert. In ihr sind Maßnahmen in 14 Industriebereichen vorgesehen. In zehn Bereichen spielt Wasserstoff eine Rolle.

Staat bietet finanzielle Unterstützung

Die Regierung fördert klimaneutrale Projektinvestitionen. Dazu hat sie eine zeitlich befristete Steuererleichterung von bis zu 10 Prozent oder Sonderabschreibungen von bis zu 50 Prozent eingeführt. Voraussetzung ist, dass Produkte mit besonders hohem Dekarbonisierungseffekt entstehen. Dazu zählen etwa Leistungschips, Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellen und bestimmte Teile für Offshore-Windanlagen. Zudem sollen solche Anreize auch für moderne industrielle Heizkesselanlagen gelten, die im Produktionsprozess Emissionen einsparen.

Besonders emissionsintensive Industrien wie die Stahl- und Chemiebranche profitieren von speziellen Finanzierungsinstrumenten. Denn deren Dekarbonisierung wird sich über längere Zeiträume hinziehen und sehr hohe Investitionen erfordern. Die Development Bank of Japan (DBJ) und private Finanzinstitute haben eine beachtliche Zahl grüner Anleihen und Fonds aufgelegt. Diese Finanzierungsinstrumente haben vom ersten grünen Fonds der DBJ im Jahr 2014 bis Ende 2021 auf 99 zugelegt. Die Tendenz ist stark steigend.

Klimaprojekte finden auf vielen Ebenen statt

Es existiert eine Vielzahl von Förderprogrammen, die auf den Klimaschutz abzielen. Jedoch sind die Subventionen für die Umstellung klimarelevanter Wirtschaftszweige über viele Einzelbudgets verstreut. Das Ministry of Economy, Trade and Industry (Meti) veröffentlicht Informationen in japanischer Sprache zu Einzelmaßnahmen, finanzieller Unterstützung und anderen Anreizen. Dieser Leitfaden wird jedes Fiskaljahr erneuert. Die vom Ministerium gegenwärtig unterstützten Projekte liegen hauptsächlich im Energiebereich.

Zudem listet das Umweltministerium Dekarbonisierungsprojekte sowie deren Budgets und Detailinformationen auf. Abgesehen von staatlich unterstützten Projekten laufen viele private Unternehmensinitiativen. Diese Geschäftsaktivitäten richten sich auf Nachhaltigkeitskriterien wie aus. Dazu zählen die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen und die Environment, Social und Governance-Leitlinien für Unternehmen.

Klimaschutz ist ein weltweites Unterfangen. Daher finanziert Japan verschiedene Klimaschutzfonds, die Maßnahmen und Investitionen zur Emissionsverringerung in Entwicklungsländern unterstützen. Zudem richtet die Regierung japanische Entwicklungshilfeinstrumente und -Institutionen auf die Kompatibilität mit dem Klimaschutz aus. Ziel ist es, zwischen 2021 und 2025 etwa 70 Milliarden US$ bereitzustellen, die in internationale Klimafinanzierung fließen sollen.

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