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Branchen | Jordanien | Konsumgüter

Einheimische Marken boomen

Jordanische Konsumgüterproduzenten profitieren von Boykottkampagnen gegen westliche Marken.

Von Detlef Gürtler | Berlin

Ein halbes Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs meldet eine erste Branche in Jordanien eine positive Entwicklung. "Die Nachfrage nach einigen Produkten hat sich verdoppelt“, sagt der Vorsitzende der Industrie- und Handelskammer Amman, Fathi Jaghbir, "einige Unternehmen haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht.“ Gemeint sind in erster Linie kleine und mittlere Unternehmen aus konsumnahen Bereichen, die vom Boykott US-amerikanischer Markenprodukte profitieren. 

Lokale Kaffeehausketten wie Astrolabe haben ihren Umsatz auf Kosten von Starbucks ausgeweitet, lokale Getränkemarken wie Matrix nehmen Coca-Cola und Pepsi Marktanteile ab. Auch Jaghbirs eigenes Unternehmen gehört zu den Profiteuren: der Süßwaren-Produzent Al Farah Chocolates. Sollte dieser politisch getriebene Boom anhalten, sei auch mit Erweiterungs-Investitionen zu rechnen: Al-Farah Chocolates beispielsweise lässt seine Schokowaffeln von österreichischen Maschinen fertigen.

Wie sehr Boykottkampagnen aktuell westliche Konsumentenmarken belasten, zeigen die Zahlen des an der Börse in Riad gelisteten Unternehmens "Americana Restaurants“, das im gesamten Nahen Osten mehr als 2.000 Restaurants unter anderem der US-Marken KFC, Pizza Hut und TGI Friday´s betreibt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken dort die Umsätze im Dezember 2023 um 26,6 Prozent. Die stärksten Einbrüche habe es in Ägypten, Oman und Jordanien gegeben, am besten gehalten hätten sich Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak.

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