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Branchen | Kanada | Windenergie

Marktorganisation

Die Strommärkte in Kanada variieren von Provinz zu Provinz. Strom wird abhängig von regionaler Zuständigkeit generiert, übertragen, verteilt und vermarktet.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

Organisation der Energieversorgung ist grundsätzlich Provinzsache

Der Strommarkt in Kanada ist auf Provinz- beziehungsweise Territorialebene organisiert. Meistens produzieren, übertragen und verteilen große staatliche, vertikal integrierte Energieversorger den Strom. Die Provinzen Ontario und Alberta haben ihre Stromindustrie (unterschiedlich stark) dereguliert.

Private Investitionen in Kanadas Strommärkte stehen grundsätzlich jedem offen, auch ausländischen Unternehmen. Je nach Herkunft und Höhe der Investition fallen staatliche Prüfungen nach dem Investment in Canada Act an. Bleibt die Investitionssumme unter einer bestimmten Grenze, gelten die gleichen Regeln wie für kanadische Investoren. Häufig muss für Aktivitäten in der Stromindustrie die regionale Regulierungsbehörde zustimmen.

Private, unabhängige Windenergieerzeuger können ihren Strom in fast allen Provinzen und Territorien entweder direkt an staatliche Versorger über PPAs (Power Purchase Agreement) oder über den Strommarkt verkaufen.

Die Canadian Electricity Association bietet auf ihrer Webseite regelmäßig Updates und Berichte zu Entwicklungen auf dem kanadischen Strommarkt.

Strompreisregulierung erfolgt regional

Auch hier gilt die Hoheit der Provinzen. Jedes Territorium und jede Provinz kontrolliert die Erzeugung, Übertragung und den Vertrieb der Elektrizität sowie die Marktstruktur innerhalb der Region. Je nach Strommix und Wettbewerbssituation in den regionalen Märkten gestalten sich die Verbraucherpreise. Mit Ausnahme von Alberta wird die Preisbildung durch die regionalen Regulierungsbehörden der Provinzen geregelt. Den billigsten Strom gibt es in Quebec, Manitoba und British Columbia - jene Provinzen, die ihre Elektrizität hauptsächlich aus Wasserkraft beziehen.

Die Provinzen haben zudem unterschiedliche Rabattsysteme für Haushalte mit niedrigen Einkommen und bestimmte Preisnachlässe für Verbraucher mit hohem Strombedarf in der Industrie. Für die Industrie bestehen preisliche Anreize, Strom nicht während der Hauptlastzeiten zu verbrauchen. Grundsätzlich zahlt die Industrie deutlich weniger für ihren Strom als die privaten Haushalte.

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