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Special | Kroatien | EU-Förderung

EU-Förderung in Kroatien

Milliardensummen treiben die wirtschaftliche Entwicklung Kroatiens voran. Die EU-Mittel fließen in öffentliche Infrastruktur und Unternehmen. Auch deutsche Firmen profitieren.

Von Snjezana Buhin Peharec, Kirsten Grieß | Zagreb

Mittelzuweisungen für Kroatien 2021-2027Zuschüsse, in Milliarden Euro
Förderprogramm

Betrag *)

Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF)

5,8

Kohäsionspolitische Mittelzuweisung, darunter 

8,7

  Europäischer Sozialfonds Plus (ESF+)

1,9

  Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) einschließlich des Just Transition Fund

5,6

  Kohäsionsfonds (KF)

1,2

* alle Angaben zu laufenden Preisen.Quelle: Europäische Kommission, Cohesion Open Data Platform (September 2025)

  • Förderung im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität

    Kroatien erhält bis Ende 2026 über 10Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Beim Mittelabruf liegt das Land weit vorn. Doch jetzt gilt es, das Tempo zu halten.

    Kroatien zählt zu den Spitzenreitern beim Abruf von EU-Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds. Mit der sechsten Tranche Ende September 2025 wurden bereits 5,3 Milliarden Euro an Wiederaufbauhilfen an das Land ausgezahlt. Auch in der Planung war Kroatien vorbildlich: Schon im April 2021 verabschiedete Zagreb den nationalen Aufbau- und Resilienzplan. Im Juli desselben Jahres gab die EU-Kommission dafür grünes Licht und im Februar 2022 konnte das Durchführungsübereinkommen unterzeichnet werden.

    Trotz Kürzungen: Kroatien sichert Rekordbudget

    Der Wiederaufbaufonds stellt Finanzhilfen in Form von Zuschüssen und Krediten bereit. Ursprünglich waren für Kroatien rund 6,3 Milliarden Euro an Zuschüssen vorgesehen. Aufgrund einer schnelleren wirtschaftlichen Erholung reduzierte die Kommission die Zuweisung Mitte 2022 auf 5,5 Milliarden Euro.

    Kürzungen betrafen vor allem Investitionen in die energetische Gebäudesanierung und den Verkehrssektor. Um die Projekte dennoch umzusetzen, sicherte sich die kroatische Regierung eine Kreditlinie von über 4,3 Milliarden Euro. Ergänzt werden die Gelder durch 276 Millionen Euro aus dem REPowerEU-Plan. Mit einem Gesamtbudget von 10,04 Milliarden Euro ist Kroatien nach Griechenland der zweitgrößte Empfänger von Wiederaufbauhilfen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.

    Bis Ende September 2025 wurden in sechs Tranchen mehr als 50 Prozent der Mittel abgerufen und 42 Prozent der im nationalen Aufbau- und Resilienzplan gesetzten Zwischenziele erreicht. Aktuell liegt der EU-Kommission der Antrag für die siebte Rate in Höhe von 1,07 Milliarden Euro zur Prüfung vor. Damit gehört Kroatien mit Italien und Portugal zu den effizientesten Nutzern von Wiederaufbaumitteln.

    Investitionen für Wachstum und Modernisierung

    Die Gelder verteilen sich auf sechs Schwerpunkte. Den größten Posten bildet mit 4,8 Milliarden Euro die Förderung der Wirtschaft. Jeweils 2 Milliarden Euro sind für die energetische Sanierung von Gebäuden und für den Bildungsbereich vorgesehen. In Verwaltung und Justiz, in die Modernisierung des Gesundheitswesens sowie in Sozial- und Arbeitsmarktreformen fließen weitere 1,2 Milliarden Euro. Sämtliche Investitionen müssen bis Ende August 2026 erfolgt sein.

    Gut die Hälfte des Gesamtbudgets fließt in Vorhaben, die Kroatiens Wirtschaft stärken. Konkret sind das in erster Linie öffentliche Infrastrukturprojekte im Energie- und Umweltbereich. Auch die Gelder aus dem REPowerEU-Plan kommen primär dem Energiesektor zugute.

    Aufbauhilfen für den Wasser- und Abfallsektor

    Kernprojekt ist der Ausbau des Flüssigerdgasterminals auf der Insel Krk samt zugehörigem Pipelinenetz. Die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten. Andere Vorhaben stecken noch in der Ausschreibungsphase. Dazu zählt die Vergabe von über 200 Millionen Euro für Investitionen in Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und den Einsatz von Wasserstoff im Verkehr.

    Auch der Wasser- und Abfallsektor spielt eine zentrale Rolle: 1,2 Milliarden Euro sind veranschlagt, um die jeweilige Infrastruktur auszubauen und zu modernisieren. Die Einzelausschreibungen sind allerdings komplex und kommen nur schleppend voran.

    Unternehmenszuschüsse vor allem für KMU

    Rund 1 Milliarde Euro könnten laut nationalem Aufbau- und Resilienzplan direkt an Unternehmen für Investitionen in Forschung und Entwicklung fließen. Kroatiens Arbeitgeberverband (HUP) sieht darin eine reale Chance für die dringend benötigte Modernisierung der heimischen Wirtschaft.

    Ein Großteil der Fördermaßnahmen zielt auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Besonders stark nachgefragt war eine Ausschreibung mit einem Volumen von 50 Millionen Euro, die innovativen Produkten den Weg zur Marktreife bereiten soll. Aber auch größere Unternehmen kommen zum Zug: Sie konnten sich etwa um Mittel aus einem Fördertopf im Umfang von 252 Millionen Euro für Investitionen in energie- und ressourcenschonende Technologien bewerben. Die Ausschüttung erfolgte in zwei Tranchen.

    Von der ersten Tranche profitierte etwa die kroatische Tochter der deutschen König Metall GmbH & Co. KG. KM Kovnica erhielt für Investitionen in eine nachhaltigere Produktion knapp 2,4 Millionen Euro an nichtrückzahlbaren Zuschüssen. Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer profitieren zudem indirekt von Ausschreibungen, etwa wenn sie sich als Ausrüster geförderter Projekte positionieren. Der Ausbau des Flüssigerdgasterminals auf Krk schafft beispielsweise Nachfrage nach Pumpen, Turbinen, Kompressoren und Steuerungstechnik. Unter anderem Siemens kommt dort zum Zug.

    Arbeitgeberverband warnt vor Mittelverfall

    Die zuständigen Behörden treiben die Umsetzung der Wiederaufbaumaßnahmen bislang zügig voran: Ende 2024 waren bereits 90 Prozent der Fördermittel ausgeschrieben, im Vergabeprozess oder in Vorbereitung. Dennoch kommt es bei zentralen Investitionsvorhaben zu Verzögerungen. HUP warnte sogar, dass Teile der Mittel verfallen könnten. Auch die EU-Kommission zeigt sich besorgt. In ihrem Länderbericht von Juni 2025 kritisiert sie begrenzte Verwaltungskapazitäten, langwierige Vergabe- und Genehmigungsverfahren sowie die unzureichende Abstimmung zwischen den Behörden.

    Inzwischen reagierte die kroatische Regierung und verteilte Mittel aus 30 Maßnahmen auf kurzfristig realisierbare Projekte um. Dadurch stehen nun mehr Gelder für Vorhaben in der Wasserwirtschaft, im Katastrophenschutz und für die energetische Gebäudesanierung bereit. Komplexere Projekte wie der Bau der Bahnstrecke Kutina-Novska werden jetzt über die Kohäsionsförderung finanziert.

    Bürokratische Hürden bremsen Projektumsetzung

    Auch bei der Umsetzung der Fördermaßnahmen in der Privatwirtschaft zeigen sich die strukturellen Schwächen der kroatischen Verwaltung. Berater zu EU-Projekten verweisen auf Probleme, die schon aus der vorherigen Förderperiode bekannt sind: verspätete Ausschreibungen, Fristüberschreitungen und eine überbordende Bürokratie. Die Prüfung von Förderanträgen kann bis zu einem Jahr dauern. Das ist für Mittelempfänger besonders kritisch.

    Von Snjezana Buhin Peharec, Kirsten Grieß | Zagreb

  • Förderung im Rahmen der Kohäsionspolitik

    Der aktuelle EU-Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 stellt Kroatien umfangreiche Fördermittel für Wachstum, Transformation und regionale Entwicklung bereit.

    Bis zum Jahr 2027 stehen Kroatien insgesamt rund 13 Milliarden Euro an EU-Mitteln zur Verfügung. Davon können über 8,7 Milliarden Euro für kohäsionspolitische Fördermaßnahmen eingesetzt werden. Grundlage ist das Partnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Kommission und der kroatischen Regierung, das am 29. September 2022 unterzeichnet wurde. Der Partnerschaftsvertrag definiert die strategischen Ziele und die entsprechenden Umsetzungsprogramme.

    Komfortable Mittelausstattung dank weiterer EU-Fonds

    Die Kohäsionsförderung in Kroatien fußt auf drei operationellen Programmen. Das Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Kohäsion ist mit 5,2 Milliarden Euro am üppigsten ausgestattet. Für Maßnahmen zur Stärkung des Humanvermögens stehen knapp 2 Milliarden Euro bereit. Weitere 1,6 Milliarden Euro fließen über das integrierte territoriale Programm in die industrielle Transformation der Regionen sowie in die nachhaltige Entwicklung von Inseln und Städten.

    Zusätzlich kann Kroatien über weitere EU-Fonds erhebliche Mittel abrufen. An erster Stelle stehen Direktzahlungen für den Agrarsektor in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Für die ländliche Entwicklung sind weitere 1,5 Milliarden Euro vorgesehen, für die Fischereipolitik 244 Millionen Euro. Hinzu kommen Gelder für grenzüberschreitende Projekte sowie für Maßnahmen in der Sicherheits- und Migrationspolitik. 

    Insgesamt erhält Kroatien rund 13 Milliarden Euro aus dem aktuellen EU-Haushalt. Laut ersten Berechnungen der Europäischen Kommission könnten die Mittelzuweisungen an Kroatien im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen von 2028 bis 2034 sogar auf 16,8 Milliarden Euro ansteigen.

    Nach schwachem Start nimmt die Umsetzung Fahrt auf

    Anders als beim Wiederaufbaufonds hinkt Kroatien bei der Ausschöpfung der Kohäsionsmittel bislang hinterher. Gemeinsam mit Spanien ist das Land europäisches Schlusslicht: Im Herbst 2025 lag die Abrufquote bei lediglich 6,4 Prozent. Die Regierung will jetzt gegensteuern – mit ersten spürbaren Effekten für Unternehmen. Im laufenden Jahr 2025 werden neue Ausschreibungen im Umfang von über 550 Millionen Euro an direkten Fördergeldern gestartet. Der Großteil der Mittel fließt in Zuschüsse für Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Förderung ist bei Unternehmen sehr beliebt, sodass längst nicht alle Anträge berücksichtigt werden können.

    Beschleunigte Ausschreibungen bergen jedoch auch Risiken. "Wenn viele Ausschreibungen gleichzeitig veröffentlicht werden, bleibt wenig Zeit für eine gründliche Vorbereitung. Das führt zu schwachen Projektanträgen. Und genau diesen Weg sollten wir nicht einschlagen", warnt Unternehmensberaterin Ana Fresl. Fachleute befürchten zudem, dass sich die schleppende Mittelvergabe in der kommenden Förderperiode fortsetzen könnte. Unternehmen müssten dann womöglich bis 2030 auf nennenswerte Zuwendungen warten.

    Kapazitätsengpässe bremsen Infrastrukturprojekte

    Die parallele Umsetzung von Investitionen aus dem EU-Wiederaufbaufonds und den regulären Förderprogrammen führt vielerorts zu Kapazitätsengpässen. Dies gilt vor allem in der Projektplanung und -umsetzung. Besonders stark betroffen ist der kroatische Bausektor, der seit Jahren unter einem Mangel an Fachkräften leidet. Viele Bauunternehmen sind nach wie vor mit öffentlichen Bauprojekten zur Beseitigung der Erdbebenschäden von 2020 ausgelastet.

    Vor diesem Hintergrund konnte die Vergabe von Kohäsionsmitteln für erste Infrastrukturvorhaben erst Mitte 2024 beginnen. Im Fokus standen Investitionen in die Wasser- und Abwassernetze, den Ausbau der Hafeninfrastruktur sowie die Erweiterung der Abfallbehandlungskapazitäten. Zuschüsse erhielten unter anderem die Abfallwirtschaftszentren im nordwestlichen Landesteil sowie in den Gespanschaften Karlovac und Dubrovnik-Neretva. Insgesamt sind für den Abfallsektor 167 Millionen Euro aus Kohäsionsmitteln vorgesehen.

    Mit 980 Millionen Euro fließt der größte Teil der Einzelposten in den Ausbau der intermodalen Verkehrsinfrastruktur. Es folgt die Wasserwirtschaft mit 695 Millionen Euro. Für den Hochwasser- und Brandschutz sowie Maßnahmen zur Klimaanpassung sind weitere 407 Millionen Euro eingeplant. Energieeffizienzmaßnahmen können mit bis zu 424 Millionen Euro gefördert werden – davon sollen 150 Millionen Euro als zinsgünstige Kredite direkt an Unternehmen gehen. Für die Förderung von Fotovoltaik, Geothermie und Pilotprojekten zur energetischen Abfallverwertung stehen 95 Millionen Euro bereit.

    Berater unterstützen bei komplexen Vergabeverfahren

    Grundsätzlich gilt jedoch: In Kroatien sind Ausschreibungs- und Vergabeverfahren komplex und langwierig. Lokale Marktexperten empfehlen ausländischen Unternehmen dringend, bei Interesse an EU-Fördermitteln aus kroatischen Programmen einen auf EU-Projekte spezialisierten Berater einzubinden. Das ist auch für Unternehmen ratsam, die ihre Produkte oder Dienstleistungen im Rahmen öffentlicher Auftragsvergaben platzieren möchten.

    Insbesondere bei der Vorbereitung von Angeboten und Projektanträgen gemäß den einschlägigen Vergabevorschriften können sachkundige Berater wertvolle Unterstützung leisten. Das gilt ebenso für die Beobachtung von Ausschreibungen und die Auswahl geeigneter Programme. Die Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer (AHK Kroatien) kann bei der Suche nach passenden Beratungsangeboten vermitteln.

    Operationelles Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Kohäsion
    PrioritätAuswahl von Förderaktivitäten

    Mittelzuweisung der EU in Millionen Euro

    Insgesamt 

    5.203,0

    1. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Forschung und Innovationen, in Digitalisierung von Unternehmen und den Ausbau von Kompetenzen für eine intelligente SpezialisierungInnovationsvoucher für KMU; Förderung von Digitalisierung und grünen Technologien; Finanzierungsinstrumente für Start-ups und junge Unternehmen; Förderung grenzüberschreitender (Spitzen-)Forschungsprojekte

    1.197,6

    2. Stärkung der digitalen KonnektivitätAusbau des Hochleistungsbreitbandnetzes im ländlichen Raum

    51,8

    3. Energieeffizienz, Ausbau von erneuerbaren Energien, Klimawandel, Umweltschutz und RessourcennachhaltigkeitEnergetische Sanierung öffentlicher Gebäude; günstige Kredite für energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern; Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien; Investitionen in Geothermie, Wasserstoff, Energiespeicherung und Smart Grids; Vorzeigeprojekte für alternative Verkehrsinfrastruktur; Hochwasserschutz; Ausbau und Modernisierung der Wasserversorgung, Reduzierung der Wasserverluste im Leitungsnetz; Abwasserentsorgung und Klärung; Ausbau von Recyclingkapazitäten und Abfallwirtschaftszentren; Förderung von Innovationen für Kreislaufwirtschaft

    2.081,5

    4. Nachhaltige intermodale städtische MobilitätKauf neuer Straßenbahnen und Busse für den ÖPNV, Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität; Ausbau von Radwegen; Digitalisierung des ÖPNV

    213,4

    5. Nachhaltiger, intelligenter und sicherer VerkehrssektorModernisierung und Ausbau der Eisenbahnstrecken Dugo Selo-Novska und Knin-Zadar; Ausbau von Schnellstraßenverbindungen; Digitalisierung von Flughäfen; multimodale Logistikinfrastruktur

    1.010,3

    6. Ausbau des Gesundheitssektors, Stärkung der sozialen Integration, Bildung und des lebenslangen LernensInvestitionen in medizinische Grundversorgung sowie Allgemein- und Spezialkrankenhäuser; Stärkung der Notfallmedizin; Ausbau und Ausstattung von Gesundheitseinrichtungen für neue Volkskrankheiten (Krebs, Allergien usw.); Digitalisierung/IT-Integration im Gesundheitssektor; Investitionen und Digitalisierung im Schulwesen

    648,4

    Quelle: Ministerium für regionale Entwicklung und EU-Fonds (September 2025)

     

    Von Snjezana Buhin Peharec, Kirsten Grieß | Zagreb

  • Modernisierungsfonds stärkt Kroatiens Energiewende

    Zuschüsse aus dem EU-Modernisierungsfonds stoßen bei Unternehmen auf großes Interesse. Zahlreiche Investitionen in Fotovoltaik und Energieeffizienz wurden bereits gestartet.

    Kroatien zählt zu den 13 einkommensschwächsten Mitgliedstaaten der EU und erhält daher Mittel aus dem Modernisierungsfonds. Der Fonds wird aus den Erlösen der Emissionszertifikate im EU-Emissionshandel (ETS) gespeist und soll den Ländern helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Bis 2030 kann Kroatien auf Fördermittel von mehr als 1 Milliarde Euro zugreifen.

    Bis Ende 2024 wurden Zuschüsse in Höhe von 262 Millionen Euro ausgezahlt. Die Mittel flossen vor allem in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im verarbeitenden Gewerbe. Auch deutsche Unternehmen erhielten Fördermittel, darunter die kroatischen Niederlassungen von Hipp, Knauf und Haix. Gleichzeitig hat sich die E.ON-Tochter E.ON EIS Kroatien als führender Anbieter für Planung und Bau schlüsselfertiger Solarkraftwerke im B2B-Geschäft etabliert.

    Gezielte Förderung für öffentliche Projekte

    Das kroatische Ministerium für Umweltschutz und grünen Übergang hat für die Jahre bis 2030 umfassende Sonderprogramme aufgelegt. Zuschüsse von 80 Millionen Euro zur Modernisierung kommunaler Fernwärmesysteme stehen kurz vor der Ausschreibung. In einer späteren Fördertranche soll zudem der Einsatz von Geothermie in Fernwärmeanlagen unterstützt werden. Auch der Verkehrssektor rückt stärker in den Fokus: Die Vergabe von Beihilfen und Finanzinstrumenten für den Erwerb von Straßenfahrzeugen mit alternativem Antrieb ist angekündigt.

    Mehr als 500 Millionen Euro aus dem Modernisierungsfonds sind für Investitionen in das kroatische Stromübertragungsnetz reserviert. Die Ausschreibungsunterlagen werden aktuell ausgearbeitet. Aufgrund der technischen Komplexität ist ein Projektstart aber nicht vor 2028 zu erwarten. 

    Noch nicht abgerufene Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro stehen für Projekte zur energetischen Müllverwertung bereit. Es mangelt bislang an konkreten Vorschlägen aus den Kommunen. Erste Anträge auf Fördermittel werden frühestens ab Ende 2027 erwartet.

    Neue Marktchancen auch im privaten Sektor

    Auch für die verarbeitende Industrie sind direkte Fördermaßnahmen in Vorbereitung. Ein neues Programm mit einem Volumen von 50 Millionen Euro soll Investitionen in erneuerbare Energien und Speicherlösungen unterstützen. Im Handels- und Logistiksektor sollen zudem 35 Millionen Euro für Maßnahmen zur Beseitigung treibhauswirksamer Stoffe und Materialien zur Verfügung gestellt werden. Das schafft neue Absatzchancen für Anbieter von Energietechnik, nachhaltiger Gebäudetechnik oder Kühl- und Verpackungslösungen.

    Von Snjezana Buhin Peharec, Kirsten Grieß | Zagreb

  • Kontaktadressen

    InstitutionenAnmerkungen
    Vertretung der Europäischen Kommission in KroatienInformationsstelle der Europäischen Kommission
    AHK KroatienAnlaufstelle für deutsche Unternehmen
    Regierungssonderseite zum Aufbau- und Resilienzplan KroatiensNur auf Kroatisch verfügbar
    Zvonimir Savić / Amt des Premierministers der kroatischen RegierungBerater des Premierministers für wirtschaftliche Fragen und Hauptkoordinator des Aufbau- und Resilienzplans
    Ministerium für regionale Entwicklung und EU-FondsKoordinierungsstelle für die Ausarbeitung und Umsetzung der kohäsionspolitischen Programme
    Ausschreibungsportale 
    Aufbau- und Resilienzplan - AusschreibungenEinheitliches Portal für ausgeschriebene Maßnahmen und die entsprechenden Beschaffungen von Unternehmen
    Internetportal zu EU-FondsZentrales Informationsportal zu EU-Fonds und EU-geförderten Programmen in Kroatien, mit der Übersicht über ausgeschriebene Maßnahmen im Rahmen der Kohäsionspolitik
    eKohezijaZentrale Einstiegsseite für die Veröffentlichung von Beschaffungen von Unternehmen im Rahmen der Kohäsionspolitik
    Elektronisches Ausschreibungsportal - eOglasnikLandesportal für öffentliche Beschaffungen
    Beratungsinstitutionen im Land 
    Apsolon d.o.o. 
    Deloitte d.o.o. 
    PricewaterhouseCoopers d.o.o. 
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