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Neue Millionenbeträge für Biogasanlagen
Im 1. Quartal 2024 endet ein Förderprogramm für landwirtschaftliche Biogasanlagen. Eine Neuauflage mit mehr Geld steht bereits in den Startlöchern.
20.02.2024
Von Christopher Fuß | Warschau
Polens staatlicher Umweltfonds NFOŚiGW (Narodowy Fundusz Ochrony Środowiska i Gospodarki Wodnej) will ein Förderprogramm für landwirtschaftliche Biogasanlagen aufstocken. Ein Grund ist die hohe Nachfrage. Aktuell beträgt das Budget von "Energie für das Dorf" rund 230 Millionen Euro. Geht es nach den Plänen des Umweltfonds, steigt das Volumen auf über 690 Millionen Euro.
Landwirte, die Biogasanlagen errichten, können Zuschüsse in Höhe von bis zu 65 Prozent der Projektkosten und Kredite in Höhe von 100 Prozent der Projektkosten beantragen. Unterstützung gibt es unter anderem auch für Fotovoltaikkraftwerke und Windkraftanlagen, allerdings nur in Form von Niedrigzins-Krediten. Die Leistung einer Biogasanlage darf nicht über 1 Megawatt elektrische Energie oder über 3 Megawatt thermische Energie liegen. Höhere Grenzwerte gelten, wenn Energiegenossenschaften die Förderung beantragen.
Der Umweltfonds will das Programm so wie bisher über den europäischen Modernisierungsfonds finanzieren. Polens Klimaministerium und die Europäische Investitionsbank müssen dem Vorschlag zustimmen. Die aktuelle Auflage von "Energie für das Dorf" endet am 29. Februar 2024. Branchenmagazinen zufolge liegen beim Umweltfonds bereits Anträge in Höhe von 280 Millionen Euro. Das ist mehr, als das Budget aktuell hergibt. Rund 90 Prozent aller Anträge betreffen Biogasanlagen.
Bislang spielt Biogas in Polens Energiemix kaum eine Rolle. Es gibt landesweit über 360 Anlagen, in Deutschland sind es über 9.900.
Weitere Informationen und Antragsmöglichkeiten veröffentlicht der Umwelfonds auf seiner Internetseite.