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Zollbericht Ruanda Produktsicherheit, Normen und Standards, Zertifizierung

Normen und technische Vorschriften

Für den Vertrieb von Waren in Ruanda sind bestimmte Marktzugangsvoraussetzungen zu beachten. 

Von Andrea Mack

Der EAC-Vertrag sieht vor, dass die Mitgliedsländer eine gemeinsame Politik betreiben im Bereich der Normung, Qualitätssicherung, Metrologie und Prüfung von Waren und Dienstleistungen, die innerhalb der Gemeinschaft produziert und gehandelt werden. Sie sind gemäß dem „Standardisation, Quality Assurance, Metrology and Testing (SQMT) Act“ von 2006 gefordert, innerhalb der EAC nationale Normen zu harmonisieren und Zertifizierungszeichen gegenseitig anzuerkennen.

In Ruanda ist die nationale Normenbehörde Rwanda Standards Board (RSB) für die Entwicklung, Veröffentlichung und Überwachung von Normen und technischen Vorschriften zuständig. Diese sind kostenpflichtig im Normenkatalog abrufbar. Laut Trade Policy Review der WTO 2019 waren in Ruanda 2.385 Normen und 275 technische Vorschriften in Kraft, rund 400 dieser Normen wurden auf regionaler EAC-Ebene harmonisiert. Der EAC-Katalog umfasste 1.526 Normen, von denen rund 1.000 internationalen Normen entsprachen (Stand: Oktober 2018).

Jedes Jahr werden in Ruanda mehr als 100 nationale Normen entwickelt, die aufgelistet im Amtsblatt veröffentlicht werden. Zu dem Warenkreis zählen beispielsweise landwirtschaftliche Produkte, Nahrungsmittel, Getränke, Baumaterialien, Fahrzeuge, Verpackungsmaterial, Textil- und Ledertechnik, Kosmetika, Chemikalien, Konsumgüter, medizinische Geräte, Holzwerkstoffe, Möbel, Stahl- und Aluminiumerzeugnisse, elektrische Geräte sowie IT-Produkte.

Im Gegensatz zu den meisten Mitgliedstaaten der ostafrikanischen Gemeinschaft besteht in Ruanda für Importwaren kein verpflichtendes Konformitätsprogramm, das akkreditierte Prüfgesellschaften im Exportland durchführen. Stattdessen unterliegt jede Einfuhr von Waren in Ruanda der Ausstellung eines obligatorischen Chargenzertifikats (batch certificate), das bescheinigt, dass diese Sendung den geltenden nationalen oder internationalen Qualitätsnormen entspricht. Importeure von Waren, für die ruandische technische Vorschriften gelten, müssen das Chargenzertifikat mindestens eine Woche vor Ankunft der Ware beim RSB beantragen. Die Normenbehörde ist befugt, vertrauenswürdige und zuverlässige Drittstellen (impartial third party bodies) damit zu beauftragen, Produkte auf ihre Konformität mit den geltenden Anforderungen zu inspizieren, zu testen und zu zertifizieren.

Die Einfuhr von gebrauchten Computern und IT-Ausrüstung zu Handelszwecken ist verboten. Gebrauchte Computer dürfen nur zu Bildungszwecken, zum persönlichen Gebrauch oder für Kirchen und Waisenhäuser eingeführt werden. Sie müssen den Altersgrenzen und technischen Anforderungen der „Ministerial Guidelines related to importation of used electronic/ICT equipments“ genügen.  Die Regulierungsbehörde Rwanda Utilities Regulatory Agency (RURA) überwacht die Einhaltung von technischen Normen für Radio- und Telekommunikationsendgeräte.

Hersteller in Ruanda können auf freiwilliger Basis bestimmte Produkte durch das Rwanda Standards Board zertifizieren lassen. Zertifizierte Produkte werden mit der Standardisation Mark (S-Mark) als Qualitätszeichen gekennzeichnet. Der Geltungsbereich umfasst Lebensmittel und Getränke, Baumaterialien, Kosmetika, papierbasierte Produkte und andere Industrieprodukte.

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