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Slowenien investiert 1 Milliarde Euro in öffentliche Wohnungen
Sloweniens Regierung will den Wohnungsbau in Rekordhöhe fördern. Jährlich sollen landesweit 2.000 Wohnungen entstehen. Die Bauinvestitionen könnten wirtschaftliche Impulse setzen.
28.05.2025
Von Kirsten Grieß | Ljubljana
Noch 2025 startet Slowenien ein ambitioniertes Wohnungsbauprogramm. Über die nächsten zehn Jahre sollen jährlich 100 Millionen Euro bereitgestellt werden, um Sozialwohnungen zu bauen. Die Mittel für 2025 und 2026 stammen direkt aus dem laufenden Staatshaushalt. Der Rest wird durch ein neues Wohnungsbaufinanzierungsgesetz bereitgestellt, dass die Nationalversammlung noch verabschieden muss. Insgesamt plant die Regierung jährlich rund 2.000 neue Wohnungen. Öffentliches Bauland soll gemeinnützigen Bauträgern kostenfrei zur Verfügung stehen.
Die Gelder für das Jahr 2025 fließen vorrangig über den Wohnungsbaufonds der Republik Slowenien, der mit lokalen Entwicklungsfonds und gemeinnützigen Wohnungsbauorganisationen zusammenarbeitet. Einen Teil der Mittel erhält die staatliche SID-Bank, um zinsgünstige Baukredite zu finanzieren. Aktuell ist der Wohnungsbaufonds in 17 Vorhaben engagiert, die landesweit 1.934 Wohneinheiten umfassen.
Die Bauinvestitionen könnten einen Schub in der slowenischen Wirtschaft auslösen. Neben der Bauwirtschaft und den beteiligten Unternehmen profitieren die Regionen von stark subventionierten Krediten für kofinanzierte Bauprojekte. Experten erwarten Gesamtinvestitionen im Umfang von bis zu 190 Millionen Euro pro Jahr.
Fraglich bleibt aber, ob die Bauwirtschaft überhaupt die nötigen Kapazitäten zur Umsetzung aufbringen kann. Slowenien leidet unter einem anhaltenden Arbeitskräftemangel. Auch die behördlichen Genehmigungsverfahren gestalten sich im Land oft zäh.