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Special | Taiwan | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Fachkräfte für den Klimaschutz: Mangel zeichnet sich ab

Seit 2022 steuert Taiwan auf eine leichte Konjunkturdelle mit Wachstumsraten um die 2 Prozent zu. Doch die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt ungebrochen hoch.

Von Alexander Hirschle | Taipei

In Taiwan baut vor allem die Halbleiterindustrie ihre Kapazitäten massiv aus. 2023 will allein der Branchengigant TSMC bis zu 36 Milliarden US-Dollar (US$) investieren. Daraus resultiert eine stark steigende Nachfrage nach Beschäftigten in der Chipindustrie. Da der Tourismus und das Messegeschäft nach Aufhebung der pandemiebedingten Reiserestriktionen im Oktober 2022 wieder anziehen, benötigen auch andere Sparten, allen voran Gastronomie und Hotellerie, neue Arbeitskräfte.

Demografie drückt auf das Angebot von Arbeitskräften

Gleichzeitig steuert die Insel demografisch auf ein doppeltes Dilemma zu. Die Bevölkerung geht seit 2020 um rund 100.000 Menschen pro Jahr zurück und die Alterung der Einwohner schreitet massiv voran. Auch zieht es gut qualifizierte Taiwaner nach Abebben der Coronapandemie wieder ins Ausland. Dort werden zum Teil deutlich höhere Löhne als auf der Insel gezahlt. Das durchschnittliche Monatsgehalt beläuft sich in Taiwan (ohne Boni und Gratifikationen) nur auf rund 1.500 US$.

Unter dem Strich ergibt sich aus diesen Entwicklungen ein drohender Mangel an Arbeitskräften, der sich in einigen Sektoren schon heute bemerkbar macht. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Chipsektor zwischen 2019 und 2021 um 30 Prozent auf knapp 300.000 an. Die Löhne in dieser Industrie liegen deutlich höher als im taiwanischen Durchschnitt und saugen damit Kapazitäten aus anderen Bereichen ab.

Die Offshore-Windfirmen beklagen sich ebenso seit geraumer Zeit über einen Mangel an Experten. Auch im Bereich Energieeffizienz fehlt es an Fachkräften. Das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei (German Trade Office, GTO) will der Entwicklung entgegensteuern und hat im Frühjahr 2022 das Programm European Energy Manager Training (Eurem) in Taiwan aufgesetzt.

Dieses umfasst erneuerbare Energien wie Geothermie, Biomasse und Fotovoltaik sowie Technologien wie effiziente Kühlung, Klimaanlagen, Prozesswärme, elektrische Antriebe und grüne IT. Das Eurem-Programm soll helfen, die Fähigkeiten der lokalen Fachkräfte und die Energieeffizienz in ihren Unternehmen zu verbessern.

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