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Klimaschutz-AtlasKlimastrategie: Türkei setzt Klimaschutz auf die Agenda
Die Türkei hat das Pariser Abkommen ratifiziert und will bis 2053 klimaneutral sein. Gasimporte sollen durch lokale Energiequellen wie erneuerbare Energien ersetzt werden.
04.09.2023
Von Katrin Pasvantis | Istanbul
Die Türkei hat im Oktober 2021 nach langem Widerstand als letztes OECD- und G20-Land das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Gleichzeitig hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan das Ziel ausgerufen, die Emissionen der Türkei bis 2053 auf Netto-Null zu senken. Erste Hinweise, wie dieses Ziel erreicht werden soll, liefern der Nationale Energieplan und die Wasserstoffstrategie. Beide wurden im Januar 2023 vorgestellt.
Ziel der türkischen Energiepolitik ist es, den wachsenden Bedarf bei der Energieversorgung durch lokale Energiequellen zu decken. Dadurch will das Land die hohe Importabhängigkeit, insbesondere bei Gas und Kohle, senken. Mangels eigener relevanter Erdöl- oder Erdgasvorkommen, setzt die Regierung auf erneuerbare Energien, vor allem auf Wasser- und Windkraft. Auch der Bau von Atomkraftwerken sowie eine effizientere Nutzung der lokalen Braunkohle stehen im Vordergrund. Die Exploration von Erdöl- und Erdgasfeldern wird weiter vorangetrieben. Das zeigt der jüngste Gasfund im Schwarzen Meer.
Indikator | Türkei | Deutschland |
---|---|---|
Bevölkerung (in Mio.) | 84,7 | 83,2 |
Ranking des Landes im Climate Change Performance Index (CCPI) 1) | Rang: 43 Punktezahl: 43,7 | Rang: 16 Punktezahl: 61,1 |
Anteil des Landes an den weltweiten Treibhausgasemissionen (in %) 2) | 0,9 | 1,5 |
CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t pro Jahr) | 446 | 675 |
CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf und Jahr) | 5,3 | 8,1 |
Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO₂/BIP 3)) | 0,2 | 0,2 |
Energieintensität der Wirtschaft (in MJ 4)/2017 US$ PPP 5)) 2) | 2,6 | 2,8 |