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Rechtsbericht | USA | Aufenthaltsrecht

Neue H-1B-Visaregeln in den USA

Ein neuer Präsidialerlass verschärft das H-1B-Visaprogramm und leitet mit dem Projekt Firewall eine Ära strenger Kontrollen ein.

Von Jan Sebisch | Bonn

Mit einer am 19. September 2025 unterzeichneten Proclamation (Restriction on Entry of Certain Nonimmigrant workers) hat der US-Präsident tiefgreifende Änderungen im H-1B-Visaprogramm vorgenommen. Ein H1-B-Visum ist ein vom Arbeitgeber gesponsertes Visum für ausländische Fachkräfte. Es ermöglicht den Fachkräften, vorübergehend für den Arbeitgeber in Spezialberufen (zum Beispiel im Gesundheitswesen) zu arbeiten. Die Visa erlauben in der Regel einen ersten dreijährigen Aufenthalt und können aus bestimmten Gründen verlängert werden. Die US-Bundesregierung legt eine Obergrenze für die Anzahl der pro Jahr erteilten H-1B-Visa fest.

Die neuen Regelungen sehen nunmehr unter anderem vor, dass Arbeitgeber für jede neue H-1B-Petition, die außerhalb der USA eingereicht wird, eine einmalige Gebühr von 100.000 US-Dollar (US$)entrichten. Die einzige Ausnahme besteht, wenn das Ministerium für Innere Sicherheit (U.S. Department of Homeland Security) feststellt, dass die Beschäftigung des Arbeitnehmers in einem H-1B-Spezialberuf im nationalen Interesse liegt und keine Bedrohung für die Sicherheit oder das Wohlergehen der Vereinigten Staaten darstellt. Die neuen Regelungen gelten seit dem 21. September 2025 für zunächst 12 Monate. Bestehende H-1B-Visa sowie Verlängerungen innerhalb der USA sind von der Gebühr ausgenommen.

Ziel der Proclamation ist es laut US-Regierung den Missbrauch des H-1B-Programms einzudämmen. Gleichzeitig soll eine stärkere Priorisierung hochqualifizierter und besser entlohnter Bewerber erfolgen.

Begleitend zur Proclamation startet das US-Arbeitsministerium (U.S. Department of Labor) das Project Firewall, eine umfassende Durchsetzungs- und Kontrollinitiative. Das Projekt soll sicherstellen, dass Arbeitsgeber die gesetzlichen Anforderungen des H-1B-Programms vollständig einhalten. Dabei soll der Datenaustausch zwischen verschiedenen Behörden - darunter das US-Arbeitsministerium, die Einwanderungsbehörde (U.S. Citizenship and Immigration Services) und das US-Justizministerium (U.S. Department of Justice) - enger verknüpft werden. Project Firewall sieht verstärkte Kontrollen von Lohnabgaben und Beschäftigungsnachweisen vor und erlaubt es dem U.S. Arbeitsministerium eigenständige Ermittlungen einzuleiten. Bei Verstößen drohen Geldstrafen sowie der Ausschluss vom H-1B-Programm.

Zum Thema:

H-1B-Visaprogramm U.S. Citizenship and Immigration Services

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