Handel ist zunehmend von Handelsbarrieren betroffen

Aus dem aktuellen Trade Monitoring Report der WTO (Berichtszeitraum Oktober 2024 bis Oktober 2025) geht ein Zuwachs an Handelshemmnissen hervor. Der Bestand an Handelsbeschränkungen wächst kontinuierlich weiter und somit auch der Anteil der Handelshemmnisse am weltweiten Import. Mitte Oktober 2025 beläuft sich der Bestand an geltenden Einfuhrbeschränkungen auf schätzungsweise 4.693 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 19,7 Prozent der weltweiten Einfuhren.

Im letzten Berichtszeitraum führten die WTO-Mitglieder und Beobachterstaaten insgesamt 1127 Maßnahmen ein. Davon hatten u.a. 331 Maßnahmen einen handelserleichternden und 272 Maßnahmen einen handelsbeschränkenden Charakter. Damit waren 11,1 Prozent der weltweiten Importe von zusätzlichen Zöllen oder anderen Handelshemmnissen betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr (611 Milliarden USD) bedeutet das eine Vervierfachung und den höchsten Wert seit Beginn der WTO-Überwachung vor über 15 Jahren. Parallel zu den Handelsbarrieren wurden auch zahlreiche liberalisierende Maßnahmen eingeführt. Diese deckten ein noch größeres Handelsvolumen ab als die neuen Beschränkungen. Damit zeigt sich, dass WTO-Mitglieder trotz wachsender Protektionstendenzen auch aktiv auf Öffnung und Erleichterung setzen.

Der Bericht macht deutlich, dass die globale Handelslage von Ambivalenz geprägt ist. Einerseits nehmen protektionistische Maßnahmen stark zu, andererseits gibt es eine deutliche Dynamik in Richtung Handelserleichterung. Positiv bewertet die WTO, dass Mitglieder trotz Spannungen eher auf Dialog und Transparenz setzen, anstatt sofort mit Gegenmaßnahmen zu reagieren.

Quelle und weitere Informationen:

• WTO-Bericht: Overview of developments in the international trading environment
• Pressemitteilung der WTO vom 2. Dezember 2025