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Branche kompakt | Italien | Abfallwirtschaft

Italiens Abfallsektor investiert EU-weit am zweitmeisten

Italien hat die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union. Dabei bestehen jedoch regionale Unterschiede. Es gibt eine starke Technologieentwicklung.

Von Torsten Pauly | Mailand

Ausblick der Abfallwirtschaft in Italien

Bewertung:

 

  • Der italienische Markt für Recyclingtechnik soll von 2024 bis 2030 um 5,1 Prozent im Jahr wachsen.
  • Viele Industrieprojekte eröffnen Liefermöglichkeiten.
  • Eine intensive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bietet Kooperationschancen, etwa in der Anwendung künstlicher Intelligenz.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Dezember 2025

  • Eine starke Entwicklung gibt es in Italien für das Recyceln von seltenen Erden, Kfz-Batterien, Textilfasern, Windkraft- und Photovoltaikanlagen.

    Investitionen der Abfallentsorger und der Industrie sowie verschärfte Recyclingvorgaben für Baumaterialien eröffnen viele Geschäftschancen. Der italienische Markt zur Abfallbehandlung soll von 2024 bis 2030 laut dem Institut NMSC im Schnitt um 2,8 Prozent jährlich wachsen. Der Bedarf an Recyclingtechnik soll sich von 2024 bis 2030 um 5,1 Prozent im Jahr ausweiten, so die Analysten von Grand View Research. Für Ausrüstungen speziell zur Wiederaufbereitung von Elektroschrott erwartet Market Research Future zwischen 2025 und 2035 sogar jährliche Wachstumsraten von 13,5 Prozent.

    36 Milliarden Euro

    hat Italiens Abfallwirtschaft 2023 umgesetzt.

    Italiens Abfallwirtschaft hat 2023 laut Eurostat 2,4 Milliarden Euro für Maschinen und Ausrüstungen aufgewandt. Dies war in der EU der nach Deutschland zweithöchste Wert. Davon flossen 878 Millionen Euro in Anlagen zur Rückgewinnung sortierter Werkstoffe. Damit lag Italien in der EU an erster Stelle.

    Kommunale Entsorger haben die höchsten Recyclingquoten in der EU. Dennoch besteht laut deren Verband Utilitalia in einigen Gebieten noch Bedarf an neuen Recyclinghöfen, um den Abfall kürzere Strecken zu transportieren. Zudem fordert Utilitalia Müllverbrennungsanlagen mit einer jährlichen Gesamtkapazität von 2,4 Millionen Tonnen. In der Entstehung befinden sich auch 22 Kompostierungslagen für Bioabfälle.

    Industrie betreibt viele Recyclingprojekte

    In der Kfz-Industrie laufen Vorhaben zum Batterierecycling. Zwei Anlagen in Colico und Potenza baut das Unternehmen Seval auf. Vier Entwicklungsvorhaben erhalten eine EU-Förderung als Important Project of Common European Interest (IPCEI). Dabei wird eine Anlage von Enel X und Midac jährlich 10.000 Tonnen Lithium gewinnen. Italmatch Chemicals entwickelt ein Verfahren, um Lithium, Kobalt und Nickel aus gebrauchten Batterien wiederaufzubereiten. Auch zwei kleinere Pilotanlagen haben IPCEI-Status: von FAAM für das Recyceln von Lithium-Ionen-Batterien und von Engietech für Lithiumbatterien.

    Die Hera-Gruppe plant mit einer neuen Patentierung das Recyceln von Karbonfaser unter anderem aus dem Schiffbau und der Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Unternehmen hat 2025 bereits eine derartige Anlage im Motor Valley bei Imola in Betrieb genommen. Dort produzieren Ferrari, Lamborghini und Maserati. Die Hera-Gruppe hat 2025 mit dem größten italienischen Schiffbauer Fincantieri auch das Joint-Venture Circular Yard gegründet. Ziel ist es, in den Werften von Fincantieri jährlich 100.000 Tonnen an Karbonfasern und anderen Industrieabfällen zu recyceln.

    Auch die Chemieindustrie investiert. In Mantua baut Versalis eine Anlage, die Kunststoffe chemisch recycelt. In Porto Marghera entwickelt Versalis mit der Veritas-Gruppe neue Lösungen für die Analyse von Abfall- und Rohstoffströmen. In Priolo wandelt der ENI-Konzern ein stillgelegtes Ethylenwerk in eine Kunststoffrecyclinganlage um. Der Chemieverband Federchimica betreibt auch das Programm Coach (Circularity-Oriented Assistance for Chemical Companies) zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft seiner Mitglieder. 

    Die Modeindustrie will 2035 die Hälfte des italienischen Altkleideraufkommens wieder in der Fertigung einsetzen und hat hierzu ein landesweites Konsortium zum Textilrecycling gegründet. Im toskanischen Prato, einem Produktionszentrum der Modeindustrie, wird ein Hub jährlich ab Sommer 2026 bis zu 33.000 Tonnen an Textilstoffen wiederaufbereiten. Auch die Marke Gucci betreibt in der Toskana ein Recyclingzentrum für ihre Luxusmode. Bei Padua baut Greenthesis-Gea eine Wiederverwertung von Textilien auf und in Novara nimmt Igers 2026 eine solche Anlage in Betrieb.

    Die Möbelindustrie hat ebenfalls Recyclinginitiativen aufgelegt. Die Branchenverbände FederalegnoArredo und Assarredo haben 2024 mit dem italienischen Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit das Pilotprogramm EPR gestartet. Dieses sieht die Entwicklung von neuer Recyclingtechnologie in zunächst vier Clustern vor. FederalegnoArredo betreibt auch das Projekt ReDesign zur Wiederverwertung alter Möbelteile. An der Hochschule Politecnico di Milano läuft das Forschungsvorhaben Circular Sofa Platform.

    Auch der Bausektor muss Recyclingvorgaben beachten. Italien hat 2022 für Baumaterialien bei deren Verwendung und Abriss Mindestumweltstandards - auf Italienisch Criteri Ambientali Minimi - eingeführt. Diese sehen auch Vorschriften zur Wiederverwertung vor, die 2024 teilweise verschärft wurden, zum Beispiel bei Dämmstoffen.

    Wiederaufbereitung seltener Rohstoffe gewinnt an Bedeutung

    Bei seltenen Erden und anderen kritischen Rohstoffen ist Italien fast vollständig auf Importe angewiesen. Der Bedarf daran steigt jedoch von 2019 bis 2030 in Italien in der Kfz-Industrie um das Siebzehnfache und in der Produktion von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen um das drei beziehungsweise vierfache, so eine Studie von The European House Ambrosetti.

    Der Energiekonzern Enel Green Power entwickelt daher eine Technologie, um seltene Rohstoffe aus alten Windkraftanlagen zu gewinnen. Das Unternehmen Iren baut in der Toskana zwei Recyclingstandorte auf. In Siena wird die Wiederaufbereitung von Photovoltaikpaneelen jährlich unter anderem 120 Tonnen Silizium und 500 Tonnen Aluminium erzeugen. In Terranova Bracciolini wird eine hydromettallurgische Recyclinganlage für Elektronikschrott jeweils 235 Kilogramm an Palladium, Gold und Silber erbringen. Ein ähnliches Werk betreibt Iren bereits in Valdarno.

    Abfall wird zu Wasserstoff

    Maire Tecnimont entwickelt Waste-to-Hydrogen-Anlagen. Unter anderem wird ein Werk in Rom ab 2027 jährlich 200.000 Tonnen Abfall in 20.000 Tonnen Wasserstoff umwandeln. Für die Entwicklung erhält Maire Tecnimont auch Förderungen aus dem EU-Programm Hy2Use. Etwa 1.500 Tonnen Wasserstoff und 110.000 Tonnen Schiffsmethanol soll eine Anlage im lombardischen Sannazzaro de Burgondi erzeugen. Für diese haben Maire Tecnimont und die Konzerne Eni und Iren 2025 die Genehmigung beantragt.

    Ausgewählte Investitionsvorhaben in der Abfallwirtschaft in Italien In Milliarden Euro
    ProjektProjektträger

    Investition 

    11 neue Anlagen zur Müllverbrennung und sonstigen Abfallbehandlung bis 2035 in verschiedenen Städten (u.a. in Mailand) A2A Ambiente 

    6

    Aufbau eines Pilotrecyclings von Polyethylen mit hoher Dichte; PE- und PET-Recyclinganlagen; Biomethananlagen; DeponieausbauHera-Gruppe 

    1,2

    Chemische Recyclinganlage für Kunststoffabfälle und Bioraffinerie bis 2029 in Priolo Eni

    1

    Erhöhung der Kapazität zur Abfallbehandlung um 400.000 Tonnen bis 2028 an mehreren Standorten Acea Ambiente 

    0,5

    Anlage zur Wasserstoffgewinnung aus Abfall in RomMaire Tecnimont; EU-Förderung durch Hy2Use-Programm 

    k. A.

    Chemische Recyclinganlage für Kunststoffabfälle in Pettoranello del Molise RES; Kooperation des niederländischen Unternehmens Bluealp 

    k. A.

    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest; Unternehmensangaben 2025

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • In der italienischen Abfallwirtschaft gibt es viele Start-ups und einige größere Cluster. Ein Entwicklungsschwerpunkt ist die Anwendung künstlicher Intelligenz.

    Kennzeichnend für die italienische Abfallentsorgung sind eine im europäischen Vergleich hohe Recyclingquote und eine relativ geringe Bedeutung der energetischen Verwertung. So haben italienische Entsorger 2023 laut Eurostat 72,3 Prozent des Haushaltsmülls wiederaufbereitet, jedoch nur 23,4 Prozent verbrannt und 2,7 Prozent verkippt. Der Rest wurde anderweitig entsorgt. EU-weit wurden im selben Jahr 51,3 Prozent der Abfälle energetisch verbrannt, 13,8 Prozent recycelt und 32,3 Prozent deponiert.

    Abfallentsorger sind unterschiedlich strukturiert

    Großstädte beauftragen ein Unternehmen mit der Abfallentsorgung.  Diese können in städtischem Besitz oder privatwirtschaftlich sein und auch andere Dienstleistungen, etwa die Strombelieferung von Endabnehmern, anbieten. Kleine Kommunen bilden zur Abfallentsorgung oft gemeinsame Konsortien oder Verbände. Letztere heißen Ambito di Raccolta Ottimale (ARO) oder Ambito Territoriale Ottimale (ATO).

    Kommunen mit weniger Einwohnern haben höhere Pro-Kopf-Ausgaben für die Abfallbehandlung. In dünner besiedelten Gebieten sind die Gebühren daher höher: Während im bevölkerungsreichen Norditalien 2024 im Schnitt 178 Euro pro Haushalt anfielen, waren es in südlichen Regionen 199 Euro und in Mittelitalien 222 Euro. Dieses Problem wird sich wegen der geringen Geburtenrate und der Abwanderung aus strukturschwachen in wirtschaftsstarke Gebiete in den kommenden Jahren noch verstärken.

    Hilfreich sind da EU-Fördergelder aus der Aufbau- und Resilienzfazilität in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Davon fließen 1,5 Milliarden Euro in neue und zu modernisierende Abfallbehandlungszentren und 600 Millionen Euro in Leuchtturmprojekte in der Kreislaufwirtschaft. Die Aufbau- und Resilienzfazilität läuft noch bis 2027.

    Italien erfüllt bereits fast alle EU-Recyclingziele für 2030

    Die Wiederverwertungsquoten der Wertstoffe Papier, Glas, Holz, Aluminium und Stahl waren bereits 2023 zum Teil deutlich höher als die Raten, die Italien 2030 laut Vereinbarung mit der EU vorweisen muss. Erheblicher Investitionsbedarf besteht jedoch noch beim Recyceln von Elektro- und Elektronikschrott: Diese Quote muss sich zwischen 2024 und 2030 noch mehr als verdoppeln, von 30 Prozent auf 65 Prozent. Auch bei Kunststoffen erreicht Italien die EU-Vorgabe für 2030 noch nicht.

    Zur Behandlung einzelner Wertstoffe hat die Abfallwirtschaft Konsortien gebildet. Diese heißen für biologisch abbaubare Kunststoffe Biorepack und für alle anderen Plastikverpackungen Corepla, für Papier Comieco, für Glas Coreve , für Holz Rilegno, für Aluminium Cial und für Stahl Ricrea. Zuständig für Elektro- und Elektronikschrott ist die Institution RAEE.

    Italien weißt eine hohe Wiederverwertung bei fast allen Abfallsorten aufRecycling 2023 nach Wertstoffen in Italien; Aufkommen in Tausend Tonnen; Quoten in Prozent

    Wertstoff 

    Abfallaufkommen  

    Recyclingquote  

    Recyclingzielquote 2030 1) 

    Papier 

    3.727,0 

    92,3 

    85,0 

    Glas 

    2.317,5 

    77,4 

    75,0 

    Stahl 

    394,3 

    87,8 

    80,0 

    Biomüll 

    7.470,5 

    k.A. 

    k.A. 

    Aluminium 2) 

    91.500 

    68,2 

    60,0 

    Holz 

    1.048,0 

    64,9 

    30,0 

    Kunststoffe 

    1.722,8 

    48,0 

    55,0 

    Elektro-, Elektronikschrott 2) 

    1.824,6 

    29,6 

    65,0 

    1 laut Vereinbarung mit der Europäischen Kommission; 2 Im Jahr 2024. Quelle: ISPRA 2025, RAEE 2025; Cial 2025

    Es gibt regionale Unterschiede bei der Kommunalmüllaufbereitung

    Alle italienischen Regionen recyceln mehr als im EU-Schnitt. Die Quoten variieren dabei jedoch stark. Tendenziell haben norditalienische Gebiete höhere Recyclingquoten als in Mittel- und Süditalien. Die niedrigsten Raten gab es 2023 in Kalabrien mit 54,8 Prozent, auf Sizilien mit 55,2 Prozent, in Latium mit 55,4 Prozent und in Kampanien mit 56,6 Prozent. Aber auch das norditalienische Ligurien hat 2023 mit einer Recyclingquote von 58,3 Prozent das EU-Ziel für 2030 noch nicht erreicht.

    Je Einwohner fielen in Italien 2022 laut Eurostat 3.212 Kilogramm an Abfall an. Diese Summe ist im europäischen Vergleich gering: Im EU-Schnitt waren es 55,1 Prozent und in Deutschland 44,4 Prozent mehr. Insgesamt betrug das Abfallaufkommen 2022 in Italien 189,6 Millionen Tonnen.

    Künstliche Intelligenz findet zunehmend Anwendung

    Eine intensive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gibt es in der Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) in der Abfallwirtschaft, etwa um Prozessabläufe und Materialflüsse zu optimieren. So ist das Unternehmen Recycleye unter anderem auf KI-gestützte Sortierroboter spezialisiert. KI-automatisierte Sortier- und Zerleganlagen für Elektro- und Elektronikschrott entwickelt Hiro Robotics.

    Ganiga AI setzt KI in neuen Abfalleimern für den Handel und öffentlichen Raum ein, um das Aufkommen zu erfassen und automatisch zu trennen. Speziell für die Modeindustrie konzipiert das Startup Atelier Riforma das Produkt Re4Circular, um gebrauchte Textilfasern zu identifizieren und wiederzuverwerten. Auch das Projekt t!Upcyclin von Temera und Mermec entwickelt KI-Optimierungen für das Textilrecycling.

    Es gibt eine rege Start-up-Szene

    Ende 2025 existieren in Italien insgesamt 109 Start-ups für die Kreislaufwirtschaft. Dies berichtet das Portal Tracxn. Von 2019 bis Mitte 2025 zogen junge Abfall- und Recyclingfirmen Wagniskapital in Höhe von 46 Millionen Euro an, so die Vereinigung Cleantech for Italy. Bedeutende Inkubatoren sind BIC Zero Waste in Genua, Encubator im Großraum Mailand und das Ecoarea Startup Lab in Coriano in der Emilia-Romagna. Auch das römische Startup-Areal Tecnopolo hat neben anderen Branchen einen Fokus auf der Kreislaufwirtschaft.

    Italiens Abfallwirtschaft hat auch Cluster gebildet. Etwa 170 Mitglieder in ganz Italien zählt Spring, das seinen Fokus auf der biologischen und chemischen Kreislaufwirtschaft hat. Spring hat seinen Hauptsitz in Mailand. Eine bedeutende regionale Kooperationsplattform ist das Veneto Green Cluster in Venetien. Diesem gehören 110 Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute für die Kreislaufwirtschaft an.

    Die italienische Abfallwirtschaft hat 2023 laut Eurostat 6.703 Unternehmen gezählt. Diese haben mit 174.000 Beschäftigten einen Nettoumsatz von 36 Milliarden Euro erzielt. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Abfallbranche ist durch Spill-Over-Effekte noch größer: Jeder dort erwirtschaftete Euro erzielt eine um das 3,4-fache höhere Bruttowertschöpfung in anderen italienischen Sektoren, etwa durch den Einsatz des aufbereiteten Abfalls oder durch Investitions- und Forschungsaufträge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts Althesys.

    Wichtige Branchenunternehmen in ItalienIn Millionen Euro

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz Jahr 2023

    A2A Ambiente S.p.A. Abfallsammlung und -behandlung, u.a. Energiegewinnung aus Abfällen 

    903 

    Alia Servizi Ambientali S.p.A. Abfallsammlung und -behandlung 

    558 

    Gruppo Veritas insbesondere chemische Abfallsammlung und -behandlung 

    536

    Herambiente S.p.A. Abfallsammlung und -behandlung 

    524

    Iren S.p.A. Abfallsammlung und -behandlung 

    320

    Quelle: Unternehmensangaben

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Investoren und Lieferanten aus der EU finden in Italien keine Beschränkungen beim Marktzugang vor. Unternehmen im Umweltsektor müssen sich jedoch registrieren.

    Die gesetzlichen Regelungen zur Abfallbewirtschaftung lassen sich weitgehend mit Deutschland vergleichen, da Italien die EU-Richtlinien umsetzt. 

    Eintrag im Umweltverzeichnis ist obligatorisch

    Ausländische Branchenunternehmen müssen sich im Verzeichnis der Umweltbetriebe, auf Italienisch Albo Nazionale Gestori Ambientali, eintragen. Das Portal ist auch auf Deutsch abgefasst, da es Amtssprache in der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol ist. Auf der Internetseite findet sich auch ein Überblick über relevante Gesetze und weitere Regelungen.

    Zuständig für die Abfallentsorgung und -behandlung sind die Kommunen, bei Projekten mit größerer Reichweite auch die Provinzen beziehungsweise Regionen. Wegen der verschiedenen Zuständigkeiten von Institutionen und Entscheidungsträgern können sich die administrativen Rahmenbedingungen vor Ort unterscheiden. Landeskennern zufolge erfolgt die Realisierung von Projekten in nördlichen Gebieten dabei oftmals schneller als in südlichen. Die Beschaffungspraxis insbesondere der größeren Entsorgungsunternehmen lässt sich mit derjenigen in Deutschland vergleichen.

    Tipps für den Markteinstieg

    • Detaillierte Kenntnisse der Abfallvorschriften sind von Vorteil.
    • Italienischkenntnisse sind unerlässlich.
    • Professionelle Beratung in Steuer- und Entsendungsfragen sollte vorab eingeholt werden.
    • Die Bonität von Geschäftspartnern sollte geprüft werden.

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union (EU) sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa Deutsches Institut für Normung e.V.).

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft 

    AHK Italien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    German RETech Partnership e.V.

    Netzwerk deutscher Unternehmen und Institutionen der Entsorgungs- und Recyclingbranche zur Exportförderung

    Ministero dell'Ambiente e della Sicurezza Energetica

    Umweltministerium
    AreraRegulierungsbehörde

    Ispra

    Forschungsinstitut, Studien und Statistiken zu Siedlungs- und Gewerbemüll
    UtilitaliaVerband der öffentlichen Entsorgungsunternehmen

    FISE- Federazione Imprese di Servizi

    Verband der privaten Entsorgungsunternehmen
    ANPARVerband der Recyclingunternehmen 

    Ecomondo Rimini, The Green Technology Expo

    Jährliche internationale Fachmesse in Rimini; nächste: 03.-06.11.2026 
    ReteambienteInternetportal
    Labelab Internetportal 
    EdizioneambienteFachzeitschrift

    Von Torsten Pauly | Mailand

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