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Branchen | Marokko | Bauwirtschaft

Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

Bislang bleibt das Engagement deutscher Firmen in Marokkos Bauwirtschaft beschränkt. In einzelnen Nischenbereichen könnten sie ihr Potenzial stärker ausloten.

Von Michael Sauermost | Casablanca

Die Marktchancen deutscher Unternehmen in Marokkos Hochbausektor bleiben begrenzt. Ohnehin ist der Markt ohne lokalen Partner - sei es ein marokkanisches oder multinationales Unternehmen - nur schwer zugänglich. Dies bedeutet allerdings nicht, dass kein Potenzial für Engagement auf dem Markt besteht. Chancen könnten besonders in Nischen entstehen, in denen Consultants ihren Erfahrungsvorsprung ausspielen können - beispielsweise für Architekten und Ingenieure für Planung, Entwurf und Bauleitung.

Das gilt vor allem für höhere Preissegmente im Wohnungs- und Tourismusbau. Diese Bereiche wurden nach einer Durststrecke durch die Coronapandemie mittlerweile wieder zum Leben erweckt. Vor allem im Bereich Nachhaltigkeit könnten Chancen identifiziert werden: Hier hat Marokko Nachholbedarf, und deutsche mittelständische Unternehmen verfügen über entsprechendes Know-how.

Im Gesundheitssektor können bi- und multilaterale Geberorganisationen, die Studien, Bauleistungen oder Ausrüstung ausschreiben, als Initiator für Geschäftsbeziehungen fungieren. Jedoch gilt es auch hier, das passende Segment zu identifizieren. E-Health könnte ein derartiges Geschäftsfeld sein. Hier dürften in den kommenden Jahren nicht nur das Interesse und der Bedarf weiterwachsen. Voraussetzung dafür ist, dass die bislang unzureichende Umsetzung offensiver initiiert wird.

Die Regierung ist angesichts der kritisierten Gesamtsituation im Gesundheitssektor auf Erfolgsmeldungen angewiesen. Das lokale Gesundheitswesen hat während der Coronapandemie an Erfahrung gewonnen und auch Pluspunkte gesammelt. Durch die wachsende Kooperation zwischen öffentlichem und privaten Sektor entstehen neue Projekte, von denen auch internationale Akteure stärker profitieren könnten.

Positiv dürfte sich mittel- bis langfristig die stärkere Umsetzung von Regulierungen und Maßnahmen zu Umweltschutz, Energieeffizienz oder auch Sicherheit auf Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen auswirken. Die Stratégie Nationale de l´Efficacité Énergétique 2030 sieht für den Zeitraum 2020 bis 2030 allgemeine Energieeinsparungen von 20 Prozent vor. Im Gebäudebereich hat die Regierung ein Ziel von 14 Prozent ausgerufen, ohne dabei bislang jedoch konkrete Maßnahmen zu konkretisieren.

In Marokko generell, besonders aber in diesen Nachhaltigkeitsbereichen kann die Verfügbarkeit von Fachkräften problematisch sein. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist ein Partner der marokkanischen Regierung in der Beschäftigungsförderung und Ausbildung. Hier können sich auch Ansatzpunkte für deutsche Unternehmen bieten. Die deutsche KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt das energieeffiziente Bauen bei öffentlichen Gebäuden.

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