Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Russland | Abfallwirtschaft

Rahmenbedingungen

Trotz steigender Lokalisierungsanforderungen haben deutsche Unternehmen gute Lieferchancen in Russlands Abfallwirtschaft. Gefragt ist Spezialtechnik mit hohem Automatisierungsgrad.

Von Gerit Schulze | Moskau

Einfache Sortieranlagen meist aus Inlandsproduktion

Nach Angaben der staatlichen Abfallgesellschaft REO können die wichtigsten Produktionsanlagen für Sortierung und Recycling inzwischen zu 60 Prozent in Russland hergestellt werden. Geschäftschancen gibt es weiterhin bei elektronischen Komponenten und komplexeren Systemen wie Zerkleinerungsmaschinen oder Technik zum Glasrecycling, zur Kompostierung und Aufbereitung von Verbrennungsasche.

Russlands Regierung strebt an, den Lokalisierungsanteil bei Ausrüstungen zur Abfallbehandlung von 45 Prozent (2016) auf 85 Prozent (2025) zu erhöhen. Wenn öffentliche Mittel eingesetzt werden, müssen die Entsorger einheimische Anbieter bevorzugen. In der Praxis machen ausländische Lieferanten aber immer noch gute Geschäfte.

Das zeigt ein Blick in die Datenbank der im Land installierten Recycling- und Verarbeitungsanlagen für Abfälle, die von der staatlichen Umweltaufsicht Rosprirodnadsor geführt wird. Dort waren Ende Oktober 2021 über 2.000 Standorte eingetragen. In der Liste sind neben der Kapazität und Abfallart auch die Lieferanten der jeweiligen Ausrüstungen genannt. Bei Anlagen im Fernen Osten dominieren chinesische Hersteller. Unter den deutschen Maschinenbauern sind unter anderem Stadler, Husmann, Weima und Hammel Recyclingtechnik aufgeführt. Sie konkurrieren vor allem mit Produzenten aus Italien, Österreich und Schweden.

Öffentliche Vorhaben im Bereich Abfallwirtschaft werden über die zentrale Beschaffungsplattform www.zakupki.gov.ru ausgeschrieben. Zu empfehlen ist eine direkte Kontaktaufnahme mit den regionalen Entsorgungsbetrieben und deren Verband "Tschistaja strana".

Webportal wirbt für deutsche Umwelttechnik

Die deutsche Wirtschaft hat sich gut positioniert, um bei der Abfallreform mit Russland ins Geschäft zu kommen. Regelmäßig finden Markterschließungsreisen statt, bei denen kleine und mittelständische Unternehmen in Kontakt mit potenziellen Auftraggebern kommen. Die Termine sind im Außenwirtschaftsportal iXPOS zu finden.

Darüber hinaus betreibt die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau die Online-Datenbank Germantech.ru, die über deutsche Technologien und Projekte informiert. Dort können russische Auftraggeber neue Lieferanten und Kooperationspartner suchen.

Außerdem führt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Zusammenarbeit mit dem russischen Umweltministerium das Projekt "Klimaneutrale Abfallwirtschaft" durch. Die GIZ unterstützt ihre Projektpartner mit Beratung, Fortbildung und der Erstellung von Konzeptlösungen für ein modernes Abfall-Management. Pilotregionen für Praxistests sind Kursk, Woronesch und Kaluga. Dort stellt die GIZ auch Technologie wie Sammelcontainer und Müllfahrzeuge bereit.

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.