Die Instabilität im flächenmaßig größtem Land in Subsahara-Afrika wird durch die Pandemie weiter angefacht. Die Regierung von Präsident Félix Tshisekedi kämpft an vielen Fronten.
Im März 2020 hatte die Regierung der Demokratischen Republik Kongo den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Er wurde im Juli zunächst wieder aufgehoben, aber im Zuge der zweiten Pandemie-Welle im Dezember 2020 wieder in Kraft gesetzt. Die gemeldeten Fallzahlen sind mangels Testmöglichkeiten relativ gering. Mit einem umfassenden Beginn der Impfkampagne wird frühestens im dritten Quartal 2021 gerechnet. Anfang März 2021 erhielt die Regierung jedoch eine erste Lieferung von 1,7 Millionen Dosen des Impfstoffes von Astra-Zeneca im Rahmen der internationalen Initiative Covid-19 Vaccines Global Access (COVAX).
Drei Viertel der rund 90 Millionen Menschen im Land leben in Armut. Landwirtschaft und Bergbau sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Die DR Kongo verfügt unter anderem über große Vorkommen der Rohstoffe Kupfer und Kobalt. Beim Export von Kobalt ist die DR Kongo weltweit die Nummer eins und bei der Ausfuhr von Kupfer in Afrika führend. Staatsverschuldung und Inflation werden durch die Pandemie weiter angefacht und verschärfen soziale Spannungen.
Die Regierung Tshisekedi versucht neben der Pandemiebekämpfung insbesondere mit dem Erbe der Ära des langjährigen Machthabers Kabila zu brechen. Die politischen Turbulenzen zusammen mit sozialen Unruhen und bewaffneten Konflikten im Osten des Landes machen das Land zu einem der schwierigsten Märkte in Afrika.
Von Wolfgang Karg
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Berlin