Special | Vietnam | Coronavirus
Lieferketten für Vietnams Industrie funktionieren
Die Belieferung der für Vietnam extrem wichtigen Elektronikindustrie sowie der Textil- und Bekleidungsindustrie funktioniert wieder weitestgehend.
30.03.2021
Von Frauke Schmitz-Bauerdick | Hanoi
Produzierende Unternehmen in Vietnam sind von einer Unterbrechung der Lieferketten verhältnismäßig wenig betroffen und arbeiten (wieder) regulär. Zu Beginn der Pandemie im ersten Quartal 2020 waren die weltweit spürbaren Lieferschwierigkeiten an deutschen Unternehmen im Land nicht spürlos vorübergegangen. Fast 60 Prozent der befragten Firmen hatten laut dem AHK Business Outlook 2020 über die erschwerte Zulieferung von Vorprodukten geklagt.
Wichtigster Lieferant für die produzierende Industrie in Vietnam ist China mit einem Importanteil von 32 Prozent im Jahr 2020. Nachdem die Produktion in China wieder hochgefahren wurde und der Land- und Seefrachttransport - wenn auch lückenhafter als zuvor - angelaufen ist, pendeln sich die Zulieferungen ein. Damit ist insbesondere die Schuh- und Bekleidungsindustrie wieder mit Vorprodukten versorgt.
Große Elektronikunternehmen wie Samsung, die zwischenzeitlich dringend benötigte Komponenten einfliegen mussten, können wieder regulär produzieren. Korea und Japan, die zusammen im Juni 2020 knapp 26 Prozent aller Importe stellten, mussten nur wenig Produktionsausfälle verkraften und liefern bislang ohne größere Probleme und Verzögerungen, ebenso wie Taiwan. Damit ist die Zulieferung weiterer wichtiger Komponenten für die Elektronikindustrie, der mit Abstand wichtigsten Industrie Vietnams, weitestgehend gesichert.
Die Textilindustrie, ein zweites wichtiges Standbein der vietnamesischen Wirtschaft, leidet ebenfalls kaum unter Problemen bei der Zulieferung. Die wichtigsten Lieferanten von Garnen, Stoffen und Accessoires - Korea und China - produzieren und liefern wie gewohnt und ohne wesentliche Einschränkungen.