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Wirtschaftsumfeld
Investitionsklima | Thailand
Der Board of Investment informiert und entscheidet über Förderungen.
22.03.2020
Von Thomas Hundt | Bangkok
Ausländische Unternehmen können bei Gründung einer Niederlassung folgende Förderungen beantragen:
Der Investment Promotion Act in seiner letzten Fassung vom 24. Januar 2017 regelt die Förderkriterien. Der BOI bemisst die Förderwürdigkeit anhand der Wertschöpfung des Projektes, das heißt dem Anteil der Einnahmen, die lokal erwirtschaftet werden. Weitere Kriterien sind der Einsatz moderner Technik, die Höhe des Kapitals, ISO Zertifizierungen, die Umweltverträglichkeit sowie Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die bei Großprojekten einzureichen ist.
Der BOI staffelt die Aktivitäten in einer Liste, die sich an der Entwicklungsstrategie Thailand 4.0 orientiert. Die 2017 vorgestellte Strategie sieht vor, dass die traditionellen Kernindustrien, der Tourismus und die Landwirtschaft an Innovationskraft gewinnen. In- und ausländische Investitionen sind daher erwünscht, die eine moderne Landwirtschaft und Biotechnologie aufbauen, Nahrungsmittel der Zukunft produzieren, sich an wohlhabende Touristen richten, Fahrzeuge der nächsten Generation und smarte Elektronik produzieren. Auch in Zukunftsbranchen möchte sich Thailand aufstellen. Besondere Förderungen erhalten Investitionen in die Automatisierung und die Robotik, in die Luftfahrt, Logistik, Digitalwirtschaft, in Biokraftstoffe, Biochemie und in die Medizin.
Aktivitäten, die sich auf Forschung, Entwicklung oder Design fokussieren liegen also ganz oben. Förderungen nehmen mit dem technischen Niveau eines Projektes ab. Sehr einfache Zulieferindustrien, die aber für die Wertschöpfungskette einer Zielbranche wichtig sind, erhalten aber noch Förderungen.
Das BOI kann weitere Leistungsanreize (Merit-based Incentives) vergeben. Investitionen in technische Entwicklungen, Ausbildung, Kooperationen mit Forschungsinstituten oder eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Zuliefern qualifizieren für weitere Förderungen.
Investments in den 20 Provinzen mit den niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen - sie liegen hauptsächlich im Nordosten des Landes - erhalten zusätzliche Steuerbefreiungen. Auch ein Blick auf die Sonderwirtschaftszonen und branchenspezifischen Industrieparks lohnt sich, für sie gelten spezifische Förderungen. Falls sich das Unternehmen in einem staatlich geförderten Industriegebiet niederlässt, ist die Behörde Industrial Estate Authority of Thailand zuständig. Das Büro des Eastern Economic Corridor bietet sich ebenfalls als One-Stop-Service-Center an. Es kann auf kurzem Wege Genehmigungen erteilen und Förderungen bewilligen.
Zu Investitions- und Steuerrecht informieren wir Sie aktuell in der Reihe Recht kompakt Thailand zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen auf unserer Zollseite.
Wir informieren Sie über nationale Fördermaßnahmen in Thailand sowie über den Eastern Economic Corridor.