Branchen | Algerien | Öl, Gas
Eni verstärkt Präsenz in Algerien
Der italienische Energiekonzern übernimmt Anteile an zwei Gasfeldern und vereinbart weitere Projekte mit dem algerischen Öl- und Gaskonzern Sonatrach.
07.03.2023
Von Friedrich Henle | Berlin
Eni hat am 28. Februar 2023 in einer Pressemeldung mitgeteilt, die Übernahme des Algerien-Geschäfts von BP nun abgeschlossen zu haben. Beide Parteien hatten sich im Jahr 2022 auf den Deal verständigt. Der Konzern übernimmt damit die jeweiligen Anteile an den Gasförderprojekten "In Salah" und "In Amenas", hinter denen ein Konsortium mit dem algerischen Staatskonzern Sonatrach sowie Equinor steht.
Enis Produktion im Land steigt damit von 100.000 auf 130.000 Fass Rohöleinheiten pro Tag. Im Januar 2023 hatten Sonatrach und Eni beim Besuch der italienischen Ministerpräsidentin Meloni in Algier zwei Abkommen unterzeichnet, um die Kooperation weiter auszubauen. Diese umfassen unter anderem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff und Speicherung von Kohlendioxid.
Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Algerien und Italien im Energiebereich zeigt auch die Absicht, das Projekt für die zusätzliche Gaspipeline "Galsi" nach Sardinien wieder aufleben zu lassen. Bereits im Jahr 2022 hatte Algerien die Zusage gemacht, pro Jahr bis zu 9 Milliarden Kubikmeter mehr Gas durch die bestehende Pipeline "Transmed" zu leiten.
Algerien gehört zu den wichtigsten Bezugsländern von Gas für die EU. Von den etwa 100 Milliarden Kubikmetern Gas, die das Land im Jahr 2022 produziert hat, haben EU-Mitgliedstaaten rund 44 Milliarden Kubikmeter via Pipelines und Flüssiggastankern abgenommen. Damit stellte Algerien einen Anteil von etwa 12 Prozent der gesamten Gaseinfuhren der EU.
