Die KfW Gruppe hat verschiedene Zielgruppen und Leistungsangebote, die von spezialisierten Geschäftsbereichen und Tochtergesellschaften bedient werden. Grob lassen sich die Bankaktivitäten in vier Handlungsfelder aufteilen: Inlandsförderung, Export- und Projektfinanzierung, Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und Sonderaufgaben.
In Deutschland fördert die KfW Investitionen von Privatpersonen und kommunalen Einrichtungen über die Kommunal- und Privatkundenbank sowie Investitionen mittelständischer Unternehmen durch den Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank. Die KfW hat keine eigenen Filialen, sondern arbeitet mit Finanzierungspartnern zusammen, die das Kreditgeschäft mit den Kunden abwickeln.
Auch im Ausland ist die KfW Bankengruppe im Bereich der Unternehmensfinanzierung aktiv: Die Tochtergesellschaft IPEX Bank stellt Export- und Projektfinanzierung zu Marktkonditionen zur Verfügung, die Deutsche Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) fördert unternehmerische Initiativen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank stellt Finanzierungen für staatliche Kreditnehmer im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit der deutschen Bundesregierung mit ihren Partnerländern bereit.
KfW Entwicklungsbank
Die KfW Entwicklungsbank ist im Bereich der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) Deutschlands mit den Partnerländern der Bundesregierung in Entwicklungs- und Schwellenländern aktiv. Dieser Unternehmensteil beschäftigt insgesamt 650 Mitarbeiter, davon etwa 190 an mehr als 60 Standorten im Ausland. Die KfW Entwicklungsbank stellt staatlichen Organen in den Partnerländern Finanzierungen in Form von Krediten und Zuschüssen für entwicklungsrelevante Projekte zur Verfügung. Sie handelt dabei im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), in kleinerem Rahmen aber auch für andere Bundesressorts und internationale Institutionen, wie z.B. die EU-Kommission.
Die Finanzierungen von Projekten der FZ stammen zum einen aus Haushaltsmitteln des Bundes und zum andern aus Mitteln, die die KfW auf dem Kapitalmarkt aufnimmt. Je nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Partnerlandes kommen entweder reine Haushaltsmittel zum Einsatz (Zuschüsse oder Kredite zu sehr günstigen Konditionen), eine Kombination aus Bundesmitteln und kapitalmarktfinanzierten Krediten (Entwicklungskredite) oder auch Kredite zu marktnahen Bedingungen (Förderkredite).
Ein Arbeitsschwerpunkt der KfW Entwicklungsbank lag im Jahr 2020 auf der Umsetzung des Corona-Sofortprogramms. Dafür hat die Bank 4 Milliarden Euro zugesagt. Die Neuzusagen für das Jahr 2020 beliefen sich insgesamt auf 11 Milliarden Euro (2019: 8,8 Milliarden EUR). Regionaler Schwerpunkt war Afrika und der Nahe Osten mit 5,2 Milliarden Euro gefolgt von Asien mit 2,9 Milliarden Euro. Die höchsten Zusagen auf nationaler Ebene erhielten Indien und Marokko mit je einer Milliarde Euro. Auf sektoraler Ebene lagen soziale Infrastruktur und Dienste (5 Milliarden Euro) und wirtschaftliche Infrastruktur und Dienste (4 Milliarden Euro) bei den Neuzusagen vorne.
DEG
Seit 2001 ist die DEG eine hundertprozentige Tochter der KfW Bankengruppe. Sie finanziert und strukturiert Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein wichtiges Kriterium ist hierbei die Nachhaltigkeit und die Auswirkung auf das Wirtschaftsumfeld am Projektstandort. Die Gesellschaft hat drei GeschäftsführerInnen und beschäftigt rund 646 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in Köln hat die DEG 21 Auslandsbüros. Das Finanzierungsvolumen der DEG im Jahr 2020 betrug 1,4 Milliarden Euro (2019: 1,8 Milliarden Euro).
Die DEG stellt langfristiges Investitionskapital in Form von Beteiligungen, Mezzanin-Finanzierungen sowie langfristigen Darlehen und Garantien zur Verfügung. Neben diesen Finanzierungsprodukten bietet die DEG Unternehmen auch Beratung bei der Risikoanalyse und der Projektentwicklung. Ein weiterer Geschäftsbereich sind Förderprogramme für das ausländische Projektgeschäft („Programmfinanzierung“). Die Mittel hierfür stammen vom BMZ und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).
Die DEG - Förderprogramme im Überblick:
Developpp.de
Im Rahmen des BMZ-finanzierten Programms Developpp.de fördert die DEG Entwicklungspartnerschaften, meist flankierende Maßnahmen zu Investitionen im Ausland, mit bis zu 50 Prozent des Gesamtprojektvolumens (maximal 200.000 Euro).
Machbarkeitsstudien
Dieses Förderprogramm stellt Mittel für eine anteilige Finanzierung von Machbarkeitsstudien für geplante Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern für Unternehmen zur Verfügung. Aus dem Programm können bis zu 50 Prozent der Kosten, maximal 200.000 Euro, finanziert werden.
Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft
Das BMU-Programm fördert Auslandsprojekte im Bereich klimafreundliche Technologien, mit Fokus auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Es kann eine anteilige Finanzierung durch die DEG von bis zu 200.000 Euro beantragt werden.
Upscaling
Das 2014 imitierte Programm richtet sich an KMU und bietet Finanzierungen für Investitionen zur Ausweitung eines bewährten Geschäftsmodells in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die DEG stellt bis zu 500.000 Euro und maximal 50 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens zur Verfügung. Bei einer erfolgreichen Investition muss der Beitrag zurückgezahlt werden.
Begleitmaßnahmen können nur unmittelbar im Zusammenhang mit geplanten oder bestehenden DEG-Projekten von der DEG mitfinanziert werden. Infrage kommen Ausbildung- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie betriebswirtschaftliche Beratungen.
Africa Connect
Langfristige Darlehen in Höhe von 750.000 Euro bis zu vier Millionen Euro für Investitionen in afrikanischen Ländern.
Nähere Informationen zu den Förderprogrammen finden sich auf der Internetseite der DEG.