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Immer mehr Investitionen in den Nickelsektor
Ein Joint Venture um den US-Autohersteller Ford investiert in Indonesien eine Milliardensumme in die Nickelverarbeitung. Der Export von Nickelprodukten schreibt neue Rekorde.
23.04.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesiens Nickelverarbeitung wächst ungebremst: Der US-amerikanische Automobilhersteller Ford hat Ende März 2023 verkündet, in einem Joint Venture mit Chinas Zhejiang Huayou Cobalt sowie dem Bergbaukonzern Vale Indonesia 4,5 Milliarden US-Dollar (US$) zu investeren. Konkret geht es um eine Anlage zur Hochdruck-Säurelaugung (HPAL - High Pressure Acid Leaching) in der Provinz Südostsulawesi. Erst Ende Januar 2023 hatte BASF angekündigt, zusammen mit dem französischen Unternehmen Eramet den Bau einer 2,6 Milliarden US$ teuren Nickelverarbeitungsanlage auf Sulawesi zu prüfen. Indonesien steht in Verhandlungen mit dem E-Autohersteller Tesla über Investitionen im Nickelsektor. Auch Volkswagen erwägt ein Engagement.
Indonesien ist der weltgrößte Förderer von Nickel, das für die Batterien von E-Autos benötigt wird. Mehr als 20 Nickelschmelzen sind bisher entstanden, viele weitere werden gebaut. Die Nickellieferkette befindet sich weitgehend in chinesischer Hand. Indonesiens Export von Nickelprodukten hat sich in den vergangenen zwei Jahren verachtfacht.
Für 2022 hatte das indonesische Investitionsministerium einen Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) um fast 50 Prozent verkündet. Hauptgrund dafür ist die Weiterverarbeitung von Nickel. Die Wirtschaft der Nickel-Provinz Zentralsulawesi wuchs 2022 um 15,1 Prozent (Indonesien gesamt: +5,3 Prozent). Dort müssen nun dringend Übertragungsleitungen gebaut werden, um die steigende Stromnachfrage zu bedienen.