Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special | Indonesien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Verkehr: Indonesien fördert die Elektromobilität

Die Regierung hat eine Batteriezellenfertigung und weitere Technologieanbieter für E-Mobilität ins Land gelockt. Doch Stromer sind für indonesische Konsumenten zu teuer.

Von Frank Malerius | Jakarta

Jakarta propagiert die Wende zur Elektromobilität. Diese würde nicht nur den Smog aus den Städten verbannen, sondern vor allem teure Kraftstoffimporte verringern, die bei hohen Weltmarktpreisen die Außenhandelsbilanz belasten. Allerdings müssten Elektroautos vor allem mit Strom aus Kohle betankt werden, die noch lange Zeit wichtigster Energieträger in der Elektrizitätserzeugung bleiben wird.

Das Vorhaben trägt erste Früchte: Vor den Toren Jakartas ist die erste Batteriezellenfabrik im Bau. Hyundai und der chinesische Konkurrent Wuling montieren (auf CKD Basis) im Land in kleinen Stückzahlen E-Autos. Ein Konsortium aus drei Staatsunternehmen, die Indonesia Battery Holding (IBC), soll in Kooperation mit den taiwanischen Unternehmen Foxconn und Gogoro den Wandel zur Elektromobilität flankieren. 

Möglicherweise werden Batteriezellen und E-Autos auch für den Export produziert, denn E-Autos sind für den indonesischen Markt noch viel zu teuer. Sie konkurrieren mit fabrikneuen Familienvans für 10.000 US-Dollar. Im Jahr 2022 wurden in Indonesien 10.000 E-Autos verkauft, das entspricht weniger als 1 Prozent der Pkw-Produktion. Den Import teurer Stromer wird die Regierung mit Blick auf den Außenhandelssaldo nicht in größerem Umfang zulassen - obwohl sie Steuererleichterungen genießen. Ein weiteres Hindernis ist die erst rudimentäre öffentliche Ladeinfrastruktur. Zudem sind die Netze schon heute instabil, und es gibt häufig lokale Stromausfälle.

Vielversprechender ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten, wo mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt. Jakarta geht als Beispiel voran. Zahlreiche Light-Rail-Transit-Strecken sind entstanden, die Pendler aus den Nachbarprovinzen Banten und Westjava in die Metropole befördern. Zudem wurde die erste U-Bahn gebaut. Darüber hinaus sollen auf Java neue Fernbahnstrecken die großen Städte miteinander verbinden. Prestigeprojekt ist die mit chinesischer Hilfe gebaute erste Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Jakarta und dem 150 Kilometer entfernten Bandung, die vor der Eröffnung steht.

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.