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Branchen | Iran | Solarenergie

Branchenstruktur

Iran verfügt bei Photovoltaik bereits über erhebliches Know-how. Für einen starken Ausbau der Solarenergie ist die Branche aber noch nicht gerüstet. Deutsche Partner sind gefragt.

Von Robert Espey | Dubai

Solarbranche an Zusammenarbeit mit deutschen Partnern interessiert

In Iran gibt es schon eine größere Zahl von Unternehmen die Erfahrung darin haben, Solardach- und Freilandanlagen zu errichten. Auch einige Komponentenhersteller existieren bereits. Die lokale Herstellung von Solartechnik soll forciert werden. Bei Nutzung im Land hergestellter Komponenten werden Zuschläge zur Einspeisevergütung angeboten. Zudem wird die heimische Industrie durch Schutzzölle gefördert.

Für deutsche Unternehmen bieten sich Kooperationen mit iranischen Partnern nicht nur bei der lokalen Herstellung von Solartechnologie an. Interesse besteht auch an deutschem Know-how unter anderem bei Planung und Wartung von Solaranlagen. Es besteht auch die Möglichkeit zur Kooperation mit leistungsfähigen Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise dem Photovoltaic Laboratory and Solar Cell Applied Research Institute der Universität Teheran.

Anlagenkomponenten aus lokaler Produktion

Im Dezember 2021 wurde in Iran nach vierjähriger Bauzeit die erste Produktionsstätte für Photovoltaikzellen und -module in Betrieb genommen. Die Fabrik befindet sich in der Region Khomein (Provinz Markazi). Nach Angaben des Unternehmens (Mana Energy Pak Company) können in der ersten Ausbauphase jährlich Solarpanel mit einer Leistung von 250 Megawatt hergestellt werden. Letztlich ist eine Kapazität von 1.500 Megawatt angestrebt. Die Kapazität zur Herstellung von polykristallinen Solarzellen beträgt derzeit 150 Megawatt. Eine Produktion von mono- und polykristallinen Wafern mit einer Jahresleistung von 1.200 Megawatt ist geplant.

Solarmodule mit monokristallinen Zellen werden unter anderem von Solar Firouzeh (Leistung: 30 bis 340 Watt) und von Taban Energy (320 bis 380 Watt) zusammengebaut. Nian Elecronic in Mashad stellt Inverter mit einer Leistung von 5 Kilowatt sowie Steuerungstechnik für kleine Solaranlagen her. Tavan Pajoohan Fanavar Pasargad in Teheran produziert ebenfalls 5 Kilowatt Inverter und Steuerungsanlagen. Ob beziehungsweise wie schnell sich der lokale Solartechnologiesektor weiter entwickelt, wird von der Investitionsdynamik beim Bau neuer Solaranlagen abhängen.

Die staatliche Industrial Development & Renovation Organization of Iran (IDRO) und die deutsche SCHMID Group hatten 2016 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um bei der Errichtung einer voll integrierten Photovoltaik-Produktion zusammenzuarbeiten. Das geplante Werk sollte die gesamte Photovoltaik-Wertschöpfungskette umfassen, einschließlich Polysilizium, Wafer, Solarzellen und Modul-Fertigung. Zunächst sollte eine Jahreskapazität von 200 Megawatt erreicht werden, langfristig 1.000 Megawatt.

Das Unternehmen Noursun Energy gehört zu den Firmen, die neben PV-Dachinstallationen bereits mehrere größere Freilandanlagen geplant und gebaut haben. Dazu gehören das Khuf Projekt mit 10 Megawatt (Provinz South Khorasan; Fertigstellung 2017) oder die 10-Megawatt-Anlage in Lamerd (Provinz Fars; 2019). In der Provinz Kerman ist ein 10-Megawatt-Projekt im Bau.

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