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Branche kompakt | Spanien | Energiewirtschaft

Politische Ziele

Die spanische Regierung setzt weiterhin mit voller Energie auf erneuerbare Quellen. Dieser Ausbau wird auch von Wirtschaft und Verbrauchern mitgetragen.

Von Oliver Idem | Madrid

Spanien hat sich den Klimazielen der Vereinten Nationen und der EU verpflichtet. In diesem Rahmen setzt sich das Land eigene Ziele, die in den nationalen Energie- und Klimaplänen (PNIEC) festgeschrieben werden. Im Februar 2024 wurde eine Aktualisierung des PNIEC mit erhöhten Ausbauzielen für erneuerbare Energien im Jahr 2030 erwartet. Der Entwurf liegt seit dem Sommer 2023 vor.

Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen Spaniens um 90 Prozent sinken. Dazu sollen die reichhaltigen Ressourcen an erneuerbaren Energien genutzt, Prozesse elektrifiziert und grüner Wasserstoff eingesetzt werden.

Zum Ausbalancieren von Angebot und Nachfrage setzen die Regierungspläne ebenfalls auf eine bessere Konnektivität. Dazu dient eine geplante Stromleitung nach Frankreich durch den Golf von Biskaya ebenso wie der Bau der Wasserstoffpipeline H2med von Barcelona nach Marseille.

Da zwischen 2027 und 2035 die letzten fünf Kernkraftwerke abgeschaltet werden, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien auch für die Versorgungssicherheit erforderlich.

Regierung muss zur Zielerreichung den Rhythmus der Auktionen steigern

Von vorgesehenen 60 Gigawatt Erzeugungskapazität an zusätzlichen erneuerbaren Energien zwischen 2021 und 2030 wurden bis Ende 2022 rund 6,3 Gigawatt von Unternehmen ersteigert. Mit einem etwas gesteigerten Auktionstempo erscheint das Ziel erreichbar.

Ein zusätzlicher Treiber für mehr regenerative Energien ist die staatliche Marke von 4 Gigawatt Elektrolyseurkapazität für grünen Wasserstoff im Jahr 2030. 

Die schwache Nachfrage bei den beiden letzten staatlichen Auktionen im Herbst 2022 dürfte wegen des ungünstigen Zeitpunkts eine Ausnahme bleiben. Nach dem Wahljahr 2023 und der Aktualisierung des PNIEC wird bald mit neuen Auktionen gerechnet.

Wirtschaftliches Potenzial der Energiewende steht im Mittelpunkt

Trotz vieler politischer Konfliktlinien in Spanien herrscht bei der Energiewende weitgehend Konsens. Pragmatismus und ein Bewusstsein für die wirtschaftlichen Chancen stehen im Mittelpunkt.

Nicht zuletzt ziehen Wirtschaft und Verbraucher mit, zum Beispiel durch die Installation von Anlagen für den Eigenverbrauch. Somit bringen viele Treiber die Energiewende voran und sie hängt nicht nur an den staatlichen Auktionsplänen.

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