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Branche kompakt | Italien | Bau

Branchenstruktur

Das Baugewerbe hat 2020 etwa 160 Milliarden Euro umgesetzt. Davon entfielen 55 Prozent auf spezialisierte Tätigkeiten, 31 Prozent auf den Hochbau und 14 Prozent auf den Tiefbau.

Von Torsten Pauly | Mailand

Einige Großunternehmen und viele kleine Betriebe

In Italien waren 2020 laut neuester Eurostat-Statistik 490.000 Baufirmen am Markt. Darunter gibt es viele kleine, auf Nischen spezialisierte Betriebe, sodass die durchschnittliche Firmengröße bei unter drei Beschäftigten liegt. Der durchschnittliche Jahresumsatz pro Mitarbeiter belief sich 2020 auf 118.000 Euro. Dies war weniger als in Deutschland (142.000 Euro).

Die führenden italienischen Baukonzerne sind hingegen weltweit aufgestellt, bedienen sämtliche wichtige Sparten und erwirtschaften bis zu 10 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Auch deutsche Baukonzerne sind auf dem italienischen Markt etabliert. Beispiele sind die Goller Bögl GmbH, Knauf oder HeidelbergCement mit Italcementi.

Wichtigste Bauunternehmen in Italien (Umsatz in Millionen Euro, Veränderung in Prozent)

Unternehmen

Sparte

Umsatz 2022

Veränderung 2022/2021

Saipem (Mailand)Bau von Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken, Eisenbahnen, Energie (Onshore, Offshore)

9.980 

52,9

Webuild (Mailand)Große Tiefbauarbeiten: Dämme und Wasserkraftwerke, Wasserbauwerke, Eisenbahnen und U-Bahnen, Flughäfen und Autobahnen, Zivil- und Industriebau

8.091 

22

Itinera (Tortona)Tiefbau, U-Bahnen, Eisenbahnen, Autobahnen

1.406 

14,3

Pizzarotti (Parma)Straßen, Schienen, U-Bahnen, Zivilbau, Krankenhäuser, Fertighäuser, Real Estate

1.256

52

Ghella (Rom)U-Bahnen, Eisenbahnen, Autobahnen und Wasserbauwerke

860

32,7

Quelle: Unternehmensangaben 2023

Generalunternehmer sind gängig

Große Unternehmen übernehmen bei Großprojekten auch oft die Funktion des Generalunternehmers (impresa generale), der in Italien üblich ist. Es gibt auch eine Reihe kleiner Anbieter, die auf die Tätigkeit eines Generalunternehmers spezialisiert sind. Generalunternehmer binden gerne deutsche Firmen ein, insbesondere wenn diese einen guten Ruf bei Spezialleistungen haben. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann dann auch bei Projekten außerhalb Italiens fortgesetzt werden.

Softwarelösungen gewinnen rasch an Bedeutung

Planen und Bauen mit einer Building-Information-Management-Software (BIM) nimmt in Italien stark zu, ausgehend allerdings von einem niedrigen Verbreitungsgrad. Im Jahr 2022 ist die Zahl der Architektur- und Ingenieursplanungen mit BIM um 87,8 Prozent in die Höhe geschnellt, betraf jedoch immer noch nur 18,8 Prozent aller Bauprojekte. In Italien existiert das BIM-Institut IBIMI (Istituto per il Building Information Modelling Italia).

 

Produktion ausgewählter Bauprodukte in Italien (in Millionen Euro, Veränderung in Prozent)

Sparte (NACE-2.0-Produktgruppe)

2019

2020

Veränderung 2020/2019

Feuerfeste keramische Werkstoffe und Waren (23.2)

583,0

442,9

-24,0

Keramische Baumaterialien (23.3)

5.571,1

5.145,7

-7,6

Sanitärkeramik (23.42)

490,7

405,6

-17,3

Zement (23.51)

2.163,0

1.944,3

-10,1

Kalk, Gips (23.52)

395,1

398,9

1,0

Erzeugnisse aus Beton, Zement und Kalksandstein (23.61)

2.652,7

2.405,0

-9,3

Gipserzeugnisse (23.62)

460,1

459,7

-0,1

Frischbeton (23.63)

2.538,8

2.387,3

-6,0

Mörtel und Trockenbeton (23.64)

221,8

219,9

-0,9

Faserzementwaren (23.65)

125,7

117,5

-6,5

Be- und Verarbeitung von Naturwerksteinen und Natursteinen (23.7)

4.040,8

3.418,4

-15,4

Quelle: Eurostat 2023

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