Branchen | Japan | Nutzfahrzeuge
Japanische Lkw-Töchter von Daimler Truck und Toyota fusionieren
Mit der Fusion soll ein neuer großer Nutzfahrzeughersteller entstehen. Die Firmen wollen damit Kräfte für anstehende Investitionen bündeln.
18.06.2025
Von Frank Robaschik | Tokyo
Am 10. Juni 2025 schlossen Daimler Truck, Toyota Motor und ihre Töchter Mitsubishi Fuso Truck and Bus (Mitsubishi Fuso) und Hino Vereinbarungen zur Integration von Mitsubishi Fuso und Hino Motors. Unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Kartellbehörden soll das fusionierte Unternehmen im April 2026 an den Start gehen. Daimler Truck und Toyota sollen an der neu zu gründenden Muttergesellschaft der beiden Nutzfahrzeughersteller jeweils 25 Prozent der Anteile halten. Die restlichen Anteile sollen an der Börse gehandelt werden. Der erste Chef der neuen Holding soll Karl Deppen sein, der derzeitige CEO von Mitsubishi Fuso. Als Sitz der neuen Firma ist Tokyo vorgesehen.
Firmen betonen Kooperation bei der Entwicklung neuer Antriebe
Karl Deppen gab als Hauptgrund für die Fusion die Transformation in der Nutzfahrzeugbranche und dafür notwendige langfristige Investitionen an. Durch die Fusion sei es im zunehmenden internationalen Wettbewerb leichter, die notwendigen riesigen Investitionen in neue Technologien in den Bereichen CASE (vernetzte Fahrzeuge, autonomes Fahren, Sharing und elektrische Antriebe) und klimaneutrale Mobilität zu stemmen. Ein durch die Fusion deutlich größerer Player könne diese deutlich besser stemmen als zwei kleinere einzelne Anbieter, da Doppelentwicklungen vermieden werden können.
Karin Rådström, CEO von Daimler Truck, betonte, dass Lkw-Hersteller unterschiedliche Technologien parallel entwickeln müssen. Dies seien nicht nur Dieselantriebe, sondern auch Antriebe mit Batterien, Brennstoffzellen und potenziell auch mit Wasserstoffverbrennung. Durch die Fusion könnten Mitsubishi Fuso und Hino ihre Stärken bei Forschung und Entwicklung, industrieller Stärke und Marktpräsenz zusammenlegen.
Eine Fusion von Mitsubishi Fuso und Hino Motors war bereits mehr als zwei Jahre zuvor angedacht gewesen. Die Umsetzung hatte sich jedoch wegen eines Abgasskandals bei Hino verzögert. Auch nach der Fusion sollen die Marken Hino und Fuso bestehen bleiben.
