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Branchen | Malaysia | Pharma, Biotechnologie

Rahmenbedingungen

Viele Malaysier nutzen sowohl öffentliche als auch private Gesundheitsdienstleistungen, je nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten.

Von Werner Kemper | Kuala Lumpur

In Malaysia gibt es sowohl öffentliche als auch private Versicherungssysteme für die Gesundheitsversorgung. Das öffentliche Versicherungssystem wird von der Regierung betrieben und heißt "National Health Insurance System" oder "Sistem Insurans Kesihatan Nasional" (SIKN). Es wurde 1982 eingeführt und ist für alle malaysischen Staatsbürger und ausgewählte ausländische Arbeitskräfte obligatorisch. Das System finanziert einen großen Teil der medizinischen Versorgung in öffentlichen Krankenhäusern und Gesundheitszentren.

Der Anteil der öffentlichen Gesundheitsausgaben am BIP Malaysias liegt bei knapp unter 5 Prozent. Durch sie wird eine medizinische Grundversorgung der Bevölkerung garantiert. Die Zuzahlung in öffentlichen Einrichtungen liegt zwischen 0,20 Euro pro Besuch bei einem Allgemeinmediziner und 1 Euro bei einem Facharzt, inklusive Medikamente.

Das private Versicherungssystem wird von privaten Versicherungsunternehmen betrieben und bietet eine breitere Palette an medizinischen Leistungen als das öffentliche System. Es richtet sich in erster Linie an wohlhabendere malaysische Bürger und ausländische Expatriate. Die meisten privaten Versicherungspolicen decken Krankenhausaufenthalte, ambulante Behandlungen, Arzneimittel und andere medizinische Leistungen ab.

Private Krankenhäuser, Kliniken und medizinische Zentren bieten eine breite Palette von Gesundheitsdienstleistungen an, von der Grundversorgung bis hin zu spezialisierten Behandlungen. Die Kosten für private Gesundheitsdienstleistungen werden von den Patienten selbst oder durch private Krankenversicherungen übernommen.

Die private Gesundheitsversorgung in Malaysia wächst schnell und wird immer beliebter, insbesondere bei wohlhabenderen Bürgern. Laut einem Bericht des Malaysian Investment Development Authority (MIDA) aus dem Jahr 2020 betrug der Anteil der privaten Gesundheitsversorgung am Gesamtgesundheitsmarkt Malaysias etwa 30 Prozent. Dieser Anteil wird voraussichtlich weiter wachsen, da sich die Menschen in Malaysia für qualitativ hochwertige und schnelle medizinische Versorgung entscheiden.

Die prozentuale Verteilung zwischen öffentlicher und privater Gesundheitsversorgung in Malaysia ist je nach Region und Bevölkerungsgruppe unterschiedlich. In städtischen Gebieten gibt es tendenziell mehr private Gesundheitseinrichtungen und eine höhere Nutzung privater Dienste im Vergleich zu ländlichen Gebieten.

Es ist auch zu beachten, dass es in Malaysia eine staatlich geförderte "Mandated Health Insurance Scheme" gibt, die speziell für Arbeitskräfte aus Indonesien, Nepal, Bangladesch, Indien, den Philippinen und Myanmar gilt. Diese Arbeitskräfte sind verpflichtet, sich für diese Versicherung zu registrieren, um in Malaysia arbeiten zu können.

Zulassung für Arzneimittel

Die Zulassung von Arzneimitteln in Malaysia wird von der malaysischen Arzneimittelbehörde, der Malaysian National Pharmaceutical Regulatory Agency (NPRA), geregelt. Die NPRA ist Teil des malaysischen Gesundheitsministeriums und ist für die Regulierung und Überwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten zuständig.

Der Hersteller muss einen Antrag bei der NPRA einreichen und eine umfassende Liste von Informationen bereitstellen, die die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität des Arzneimittels belegen. Die NPRA prüft diese Unterlagen und führt gegebenenfalls klinische Studien durch, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels zu bestätigen.

Die Zulassung kann in Malaysia auf verschiedene Arten erfolgen, einschließlich einer vollständigen Zulassung, einer bedingten Zulassung oder einer Registrierung. Eine vollständige Zulassung erfordert umfassende Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels, während eine bedingte Zulassung für Arzneimittel erteilt wird, deren Nutzen das Risiko überwiegt, wenn es keine anderen Behandlungsoptionen gibt. Die Registrierung ist eine vereinfachte Zulassung, die für Arzneimittel erteilt wird, die in anderen Ländern bereits zugelassen sind und eine ähnliche Verwendung und Sicherheitsprofil haben.

Eine Guideline findet sich hier.

Hauptabsatzwege von Arzneimitteln

Zur Umsatzverteilung der verschiedenen Vertriebskanäle gibt es divergierende Schätzungen. Klar ist jedoch, dass ein Großteil der Arzneimittel von Krankenhäusern und Gesundheitszentren erworben und direkt an die Patienten abgegeben wird. Daneben gibt es landesweit mehr als 14.000 Apotheken und eine sehr große Anzahl an Drogerien. Online-Apotheken sind auch in Malaysia auf dem Vormarsch.

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