Kultureller Hintergrund

Die Rumänen haben den Ruf, gastfreundlich zu sein. Rumänische Geschäftsleute sprechen in der Regel gut Englisch. In Siebenbürgen können einige Menschen auch Deutsch sprechen. Dafür ist es nicht immer einfach, das Vertrauen der rumänischen Geschäftspartner zu gewinnen. Einige Menschen misstrauen Ausländern, aber auch den eigenen Politikern. Sie fürchten ausgenutzt zu werden, so das Online-Portal Romania-Insider. Small Talk entspricht den mitteleuropäischen Gepflogenheiten. Allerdings sind Themen wie Religion oder die sozialistische Vergangenheit zu vermeiden. 

Entscheidungen treffen meist die Chefs

Die rumänische Geschäftswelt ist hierarchisch. Ältere und erfahrene Mitarbeitende genießen oftmals besonderen Respekt. Entscheidungen treffen meist die Chefs. Das jüngere Personal hinterfragt diese selten. Viele Menschen neigen dazu, Entscheidungen anhand ihrer persönlichen Lage zu treffen. Sie orientieren sich dabei weniger an Gesetzen oder Regeln. 

Offensichtlich wird dieses Verhalten im Straßenverkehr: Wer sich im Recht sieht, drückt lieber auf die Hupe als auf die Bremse. Das Risiko im Straßenverkehr zu sterben, ist in Rumänien im EU-weiten Vergleich am höchsten, berichtet die EU-Kommission. Sie zählte 2020 in Rumänien 92 Verkehrstote pro 1 Million Einwohner. Das ist mehr als doppelt so viel wie der EU-weite Durchschnitt von 45 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner.

Den Händedruck zu verweigern gilt als unhöflich

Die Menschen begrüßen sich in Rumänien mit einem Händedruck. Es wird erwartet, das Gegenüber mit formellen Titeln, etwa domnul (Herr), doamnă (Frau) oder domnișoară (Fräulein), anzureden. Egal, ob gerade Grippesaison ist oder nicht: Eine Verweigerung des Händedrucks begreifen die meisten Menschen als persönliche Kränkung. 

Bei Geschäftstreffen erscheinen die Teilnehmer in der Regel in formeller Kleidung. Die Männer tragen einen Anzug, die Frauen einen Rock, der das Knie bedeckt.

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