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Branchen | Russland | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Fliesen und Keramik

Die Hersteller von Fliesen und Keramik stehen in Russland vor einem schwierigen Jahr. Der Absatz bleibt rückläufig. Wachstumschancen bietet das Billigpreissegment im Wohnungsbau.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Die Produktionsmenge von Keramikfliesen und Porzellansteinzeug verzeichnete 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 10 Prozent auf etwa 164,7 Millionen Quadratmeter, meldet die Marktforschungsagentur Indexbox. Während der Pandemie fuhren einige Hersteller ihre Produktion vorübergehend zurück.

Die Absatzmenge sank 2020 um 13,2 Prozent auf etwa 174 Millionen Quadratmeter. Ein Großteil davon wurde im Billigsegment gehandelt. Die Rubelabwertung bremste die Einfuhr von Fliesen aus Europa. Importe aus Indien stiegen dagegen deutlich an. Die indischen Hersteller veräußerten ihren Produktionsüberschuss zu Billigpreisen auf den Weltmarkt.

Aussichten beim Absatz bleiben trübe

Für das Jahr 2021 rechnet Indexbox mit einem weiteren Rückgang der Verkäufe auf eine Gesamtmenge von 170 Millionen Quadratmeter. Beim Bau von Mehrfamilienhäusern sind vor allem preiswerte Lösungen gefragt. Die rückläufigen frei verfügbaren Einkommen drücken die Kaufkraft der Bevölkerung. Anstehende Sanierungsarbeiten in den eigenen vier Wänden und Wochenendhäusern werden verschoben.

Etwas besser sind die Absatzchancen für importierte hochwertige Fliesen, die beim Bau von Gewerbeimmobilien der Klasse A sowie bei Wohnungen im Premiumsegment zum Einsatz kommen.

Konzentration auf dem Markt für Fliesen und Keramik nimmt zu

Die Coronapandemie beschleunigt die Konzentration auf dem Markt für Keramikfliesen und Porzellansteinzeug. Auf die sechs größten Hersteller Kerama Marazzi, Unitajl, Ceranit Trade, Estima, Quadro Dekor und ZKS entfallen bereits mehr als 50 Prozent Marktanteil. Insgesamt halten einheimische Hersteller rund drei Viertel des Marktes. Deutsche Lieferanten kommen auf einen Anteil von etwa 2 Prozent.

Trotz der verhaltenen Aussichten ist der Bau neuer Werke geplant. Die Regierungen des Gebiets Amur und der Republik Sacha (Jakutien) bekunden Interesse am Aufbau einer Produktion von Keramikfliesen durch indische Investoren, meldet der Branchenverband der Keramikhersteller (APKM).

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