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Zulieferprodukte: Kunststoffe, Türen und Fenster

Indonesien stellt Türen und Fenster überwiegend selbst her. Im Bau verwendete Kunststoffe bezieht es hingegen im Ausland.

Von Oliver Döhne | Jakarta

Kunststoffe

Schätzungsweise 70 bis 80 Prozent der im Baugewerbe verwendeten Kunststoffe kommt aus dem Ausland, unter anderem aus Singapur, Thailand und China. Maschinen zum Bearbeiten von Gummi und Kunststoffen werden vor allem aus China bezogen. Dahinter ist Deutschland einer der größten Lieferanten. 

Unplastifiziertes Polyvinylchlorid (uPVC) ist ein zunehmend beliebtes Vorprodukt beim Fensterbau sowie für Innenwände, Bäder und Küchen. Überall, wo Wasserschäden zu befürchten sind oder es besonders auf Gewicht, Korrosionsresistenz, Kosteneffizienz und Haltbarkeit ankommt, kommen leistungsfähige Kunststoffe zum Einsatz und die Nachfrage steigt. Industrie- und Wohnhausböden aus Vinyl und Polyethylen sind auch immer häufiger. 

Bei der Zementformung und bei der Schall- und Thermoisolierung werden ebenfalls Kunststoffe verwendet. Der Ansatz eines neuen Trends zeigt sich bei der Nachfrage nach vorgefertigten, modularen Baukomponenten aus Kunststoffen mit Nachhaltigkeitszertifikat. Auch für Rohrsysteme und Industriedächer werden Kunststoffe verstärkt verwendet. 

Dominierende Unternehmen sind Polychem, Mulford, Asahimas, Toray und BASF. Da der Import von Kunststoffen Indonesiens Handelsbilanz belastet, möchte die Regierung mehr recyceln. Einige moderne Recyclinggranulat-Produktionen sind schon in Betrieb, meist mit Anlagen aus Europa, die auf dem neuesten Stand der Technik sind. 

Türen und Fenster

Lange wurden in Indonesien selbst in über 100 Meter hohen Hochhäusern nur einfachverglaste Aluminiumfenster eingebaut, die schlecht schließen und weder schall- noch thermoisolieren. Auch die Anforderungen an Türen waren gering. Langsam steigt in der indonesischen Gesellschaft aber das Bewusstsein für die Notwendigkeit Energie zu sparen. Ein Grund sind die im Verhältnis zu den Einkommen relativ hohen Stromkosten für die Klimatisierung der Räume.

Viele Vermieter ersetzen die Fenster außerdem, um den hohen Lärmpegel in den Großstädten zu mindern. Damit können sie besser um neue Mieter konkurrieren und höhere Mieten durchsetzen. Weitere Argumente für neue Fenster und auch Türen sind eine optische Aufwertung und die Verwendung von Smart-Home-Elementen. 

Derzeit sind 45 bis 50 Prozent der Fensterrahmen aus Aluminium, während 25 bis 30 Prozent aus uPVC hergestellt sind. Ihr Anteil steigt. Die restlichen Fenster bestehen zu 15 bis 20 Prozent aus Holz und zu 5 bis 10 Prozent aus anderen Materialien wie Fiberglas oder zusammengesetzten/hybriden Komponenten. Bei Türen sind 40 bis 45 Prozent aus Holz, 30 bis 35 Prozent aus Metall, 15 bis 20 Prozent aus Plastik/uPVC und 5 bis 10 Prozent aus Glas. 

Heimische wie auch internationale Firmen produzieren in Indonesien circa drei Viertel der im Land verwendeten Türen und Fenster. Importierte Produkte stammen überwiegend aus China, Malaysia und Vietnam. Deutschland lieferte 2024 kaum Fenster und Türen direkt nach Indonesien.

Zu den erfolgreichsten indonesischen Herstellern zählen Alexindo, Permata Doors sowie Bogowonto Primalares mit ihrer auf Holztüren spezialisierten Marke Ecolux. Als ausländische Firmen behaupten sich Vistal (Damai-Gruppe, Malaysia), Tostem (Lixil-Gruppe, Japan), YKK (Japan) und Shide (China) am Markt. Die deutsche Firma Schüco lässt in Indonesien von lokalen Partner fertigen, unter anderem auf Bali, wo Expats beim Bau von Villen auf deutsche Qualität setzen. Das Unternehmen Aluplast arbeitet ebenfalls mit einer heimischen Partnerfirma zusammen, die die Fensterfassungen zusammenbaut und an die tropischen Rahmenbedingungen anpasst. 

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