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Branchen | Indonesien | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Glas, Fliesen und Sanitär

Indonesien hat eine vergleichsweise starke Glasindustrie. Etwa die Hälfte ihres Outputs landet im Hochbau. Die Keramikproduktion expandiert, während Importe gedrosselt werden.

Von Frank Malerius | Jakarta

Indonesien kann den größten Teil seiner Glasnachfrage aus eigener Produktion decken. Etwa die Hälfte der indonesischen Produktion geht in den Hochbau. Ein weiteres Viertel ist für die Automobilindustrie bestimmt. Einige Marktsegmente sind auf Importe angewiesen. Mit großem Abstand wichtigster Lieferant ist China. Von dort kommt vor allem ungeschliffenes Flachglas.

Es gibt bisher zwei große Hersteller von Vorprodukten wie Flach-, Sicherheits- und Spiegelglas in Indonesien: den unumschränkten Marktführer Asahimas Flat Glass und die deutlich kleinere Mulia Glass. Im Juli 2023 hat die chinesische Xinyi Group auf der Singapur vorgelagerten Insel Batam den Bau einer Anlage zur Verarbeitung von Quarzsand zu Glasvorprodukten im Wert von 10 Milliarden US$ angekündigt.  

Keramikproduktion bedient das untere Preissegment

In Indonesien gibt es etwa 40 Hersteller von Keramikfliesen und -kacheln, den wichtigsten Branchenprodukten vor Sanitäreinrichtungen. Überall im Archipel wird Wohnraum geschaffen, der entsprechende Fliesen und Kacheln benötigt. Es handelt sich dabei überwiegend um günstige Produkte für einfache Wohnhäuser. Urbane Apartments und Gastronomiebetriebe fragen hingegen anspruchsvollere Produkte nach. Etwa drei Viertel der Keramik werden für Wohnimmobilien nachgefragt, ein Viertel für Bürogebäude und Shoppingmalls.

Die Produktionskapazitäten der Keramikbranche sind in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. Nahezu alle Hersteller sind auf Java ansässig, wo der weitaus größte Teil der Hochbautätigkeit stattfindet. Das größte Problem der Branche ist die zunehmende Konkurrenz durch Importprodukte. Die Einfuhren von Keramikfliesen und -kacheln, vor allem aus China, sind deutlich gestiegen. Sie sind günstiger als vor Ort hergestellte Produkte und zielen auf das untere Marktsegment.

Apartmentbau steigert die Nachfrage nach hochwertiger Sanitäreinrichtung

Die Apartments in neu gebauten Hochhäusern richten sich insbesondere an eine solvente Kundschaft und haben daher moderne Sanitäreinrichtungen. Im gehobenen Segment finden sich selbst in Apartments mittlerer Größe zwei Badezimmer, oftmals noch ein spärlicher ausgestattetes drittes für die Hausangestellten. Warmes Duschwasser ist dort ein Muss. Eine hochwertige Badezimmerausstattung dient ab der gehobenen Mittelschicht als Statussymbol und auch in anspruchsvolleren Gastronomiebetrieben gehört sie mittlerweile dazu.

Allerdings haben mangelhafte Produktqualität und eine schlechte Verbauung von Abflüssen und Leitungen Hochhausapartments teilweise in Verruf gebracht. Selbst in Luxusapartments gibt es immer wieder Wasserschäden. Hochwertige Produkte gewinnen daher an Bedeutung.

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