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Branche kompakt | Saudi-Arabien | Chemische Industrie

Rahmenbedingungen

Saudi-Arabien will internationale Technologieanbieter dazu bewegen, verstärkt lokal zu produzieren und bietet entsprechende Förderprogramme an.

Von Robert Espey | Dubai

Eine weitere Verschärfung der "Local Content"-Regelungen dürfte auch im Chemiesektor Anbietern von Anlagen und Ausrüstungen den Marktzugang erschweren. Mit strengeren Lokalisierungsvorschriften will die Regierung die inländische Wertschöpfung erhöhen und damit die Beschäftigung und Qualifizierung einheimischer Arbeitskräfte fördern. In der Chemiebranche wie auch im Ölsektor spielen diese Ziele bereits eine wichtige Rolle.

Investitionen erfordern zunehmend lokale Wertschöpfung

Wer bei Ausschreibungen des führenden saudi-arabischen Chemieunternehmens, der Saudi Basic Industries Corporation (SABIC), erfolgreich sein will, muss einen möglichst hohen Lokalisierungsgrad erreichen. Die einfache Lieferung und Montage von Maschinen und Ausrüstungen wird immer weniger möglich sein.

Zur Unterstützung in- und ausländischer Firmen, die zur Erhöhung der lokalen Wertschöpfung in Saudi-Arabien investieren wollen, hat SABIC das NUSANED-Programm entwickelt. Dieses Lokalisierungsprogramm ist dem IKTVA-Programm (In Kingdom Total Value Add) des nationalen Ölkonzerns Saudi Aramco ähnlich.

Deutsche Chemieunternehmen produzieren im Königreich

Im Chemiesektor unterliegen ausländische Investitionen keinen Beschränkungen. Die staatliche Investitionsförderagentur Invest Saudi schlägt ausländischen Unternehmen derzeit 454 Chemieindustrieprojekte vor. Viele internationale Chemiefirmen verfügen in Saudi-Arabien bereits über Produktionsbetriebe, zumeist in Kooperation mit lokalen Partnern.

Auch deutsche Firmen sind in der saudi-arabischen Chemieindustrie mit Produktionsstätten vertreten. Beispielsweise unterhält das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Joint Venture Henkel Polybit unter anderem eine Fertigungsstätte in Dammam. Dort werden Abdichtungsmaterialien und andere Chemieprodukte für den Bausektor hergestellt. Das Familienunternehmen Bischof + Klein aus Lengerich produziert in Al Khobar SmartFlex- und FFS- Verpackungsfolien.

Evonik ist mit 25 Prozent an der Saudi Acrylic Polymers Company (SAPCO) beteiligt. Der Joint-Venture-Partner ist die Saudi Acrylic Acid Company. Das Unternehmen begann 2014 im Chemiepark Jubail mit der Produktion von Superabsorbern. Die Kapazität beträgt 80.000 Tonnen/Jahr. Evonik ist ein weltweit führender Produzent von Superabsorbern, einem wesentlichen Basismaterial für die Herstellung von Hygieneprodukten wie Windeln oder Binden.

Die Linde Gruppe investierte 380 Millionen US$ in eine Anlage zur Herstellung von Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Ammoniak. Die Fabrik ging 2017 auf dem Gelände des Sadara-Komplexes in Jubail in Betrieb.

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