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Wirtschaftsumfeld | Schweiz | Investitionsförderung

Fördermaßnahmen

Jeder der 26 schweizerischen Kantone verfügt über eine eigene Wirtschaftsförderung. Staatlicher Innovationsfonds bietet innovativen Start-ups Hilfen

Ausländische Investoren, die ein Engagement in der Schweiz planen, profitieren von den Wirtschaftsfördereinrichtungen der 26 Kantone. Diese können einzeln oder im Verbund mit anderen Kantonen potenzielle Investoren beraten und unter anderem individuelle Ansiedlungsangebote unterbreiten. Die Kantonale Wirtschaftsförderung ist für ausländische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) daher eine zentrale Anlaufstelle. Einige Kantone sind in überregionalen Netzwerken, den sogenannten Business Areas verbunden. Sie vermitteln zwischen internationalen Firmen mit Ansiedlungsinteresse in der Schweiz und den Interessen der einzelnen Mitgliederkantone.

Ein weitere Anlaufstelle für Investoren ist Switzerland Global Enterprise (S-GE). Als Spezialist für Internationalisierung fördert S-GE im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) und den Kantonen Investitionen und Ansiedlungen in der Schweiz und hilft Kunden, neues Potenzial für ihr internationales Geschäft zu realisieren.

Föderales Steuersystem

Nationale Förderung kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen. Zum Beispiel durch Finanzierung von Investitionen, Rekrutierung von Personal oder durch Gewährung von Steuervergünstigungen. Insbesondere Investitionsvorhaben, wie Unternehmensgründungen in ländlichen, strukturschwachen Regionen, kann der Bund mit Steuererleichterungen unterstützen. 

Die Schweiz verfügt über ein föderales Steuersystem. Dabei sind die effektiven Steuersätze für Unternehmen je nach Kanton unterschiedlich und liegen zwischen 11,9 und 21,6 Prozent. Laut einer Untersuchung von PwC im Jahr 2022 gehört die Schweiz bei der Unternehmensgewinnsteuer im internationalen Vergleich zu den Niedrigsteuerländern. Der durchschnittliche Steuersatz beträgt in der Eidgenossenschaft 14,87 Prozent und der Mindeststeuersatz 11,85 Prozent. Nur Irland hat noch niedrigere Steuersätze. In Großbritannien, Schweden, den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland und Frankreich müssen Unternehmen dagegen deutlich höhere Steuern zahlen. 

Die niedrigen Gewinnsteuern werden in der Schweiz indes zum Problem, denn die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die G20-Staaten haben vor, bereits im Januar 2023 eine Mindestgewinnsteuer von 15 Prozent einzuführen. Derzeit liegt die Mindestgewinnsteuer in 18 schweizerischen Kantonen unterhalb dieser Mindeststeuer. Die Kantone müssten laut einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihre Steuersätze bis dahin auf den Schwellenwert anpassen. Ansonsten würden laut KPMG- Steuerexperten die Differenz im Ausland besteuert werden.

Bundesrat legt erstmals Innovationsfonds auf

Der schweizerische Bundesrat hat im Juni 2022 erstmals einen staatlichen Innovationsfonds ins Leben gerufen. Dieser soll jungen, innovativen KMU und Start-ups die Finanzierung in der Wachstumsphase ihrer Unternehmung erleichtern. Dabei stehen besonders die Themen Dekarbonisierung und die Digitalisierung im Fokus. 

Vertreter aus der Start-up-Gründerszene hatten sich laut Pressemeldungen aus Angst vor Wettbewerbsnachteilen bereits seit einiger Zeit für eine staatliche Anschubfinanzierung von Jungunternehmen ausgesprochen. Ein weiterer Grund für die Entscheidung des Bundesrates über staatliche Hilfen dürfte laut Pressemeldungen der weiterhin bestehende Konflikt mit der Europäischen Union (EU) nach dem gescheiterten Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU zur gegenseitigen Anerkennung von Konformitätsbewertungen sein. Denn eine Folge des Abbruchs der Verhandlungen ist, dass die Schweiz seither keinen vollen Zugang zum EU-Forschungsprogramm "Horizon" hat. Dies besorgt sowohl Forschende als auch junge Start-up-Unternehmen.  

Höhere Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit durch Strategie 2020-2023

Bereits 2019 hatte der Bundesrat im Rahmen der Standortförderung die sogenannte Strategie 2020-2023 gestartet. Diese richtet sich, mit einem Gesamtbudget von 345 Millionen Euro, insbesondere an innovative KMU, mit dem Ziel, die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Unternehmen zu erhalten. Den Schwerpunkt bilden die Bereiche KI und Digitalisierung. Dabei setzt die Standortförderung auf verschiedene Maßnahmen:

- Den Zugang zu Finanzierungen erleichtern

- Unterstützen von Investitionsvorhaben

- Netzwerke und Kooperationen fördern

- Wissensmanagement und -verbreitung verbessern 

- Standortmarketing verstärken

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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