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Staatliches Infrastrukturbudget 2023 auf Rekordhoch
Insgesamt 11,8 Milliarden Euro sind 2023 für Investitionsprojekte eingeplant. Bauunternehmen sollen einen Ausgleich für Baumaterialkosten erhalten.
24.10.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Die spanische Regierung setzt auf eine Investitionsoffensive für die Infrastruktur im kommenden Jahr. Von den 11,8 Milliarden Euro an geplanten Investitionen entfallen 4,1 Milliarden auf den Staat selbst. Die übrigen 7,7 Milliarden Euro beziehen sich auf Projekte von staatlichen Institutionen und Unternehmen.
Bereich | Investitionssumme |
---|---|
Eisenbahn | 5.408 |
Straßen | 2.292 |
Wasser | 1.114 |
Häfen | 1.068 |
Flughäfen | 827 |
übrige | 1.085 |
insgesamt | 11.794 |
Vor allem Bahnprojekte erhalten einen kräftigen Anschub. Um die Mobilität im Alltag zu verbessern, gehört die Modernisierung der S-Bahnen "Cercanías" zu den Schwerpunkten. Ebenso wird das herkömmliche Schienennetz berücksichtigt. Insbesondere sollen Strecken saniert und elektrifiziert sowie Bahnhöfe renoviert werden.
Die transeuropäischen Verkehrsachsen Mittelmeerkorridor und Atlantikkorridor haben ebenfalls Priorität. Die Regierung rechnet damit, dass der Intermodalverkehr über Häfen und Schiene bis 2030 stark zulegen wird.
Zudem soll ein großes Hemmnis für Bauunternehmen entschärft werden. Im Oktober 2022 berichtete die Tageszeitung El País, dass das Finanzministerium den Firmen beim Ausgleich von Mehrkosten für Baumaterialien entgegenkommen will. Außergewöhnliche Preissprünge sorgten 2022 für Verzögerungen von Projekten und hielten manche Bauunternehmen von öffentlichen Aufträgen ab. Bislang existieren staatliche Kompensationen für die gestiegenen Preise von Stahl, Bitumen, Aluminium und Kupfer. Ein Entwurf sieht vor, die Liste um Zement, Keramik, Holz, Kunststoffe, chemische Erzeugnisse und Glas zu erweitern.