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Zulieferprodukte Baustoffe: Zement, Beton und Holz

2024 dürften sich sämtliche Sparten des Bausektor im Aufwind befinden und eine steigende Nachfrage nach Zement und Holz generieren.

Von Ullrich Umann | Washington, D.C.

Die Produktion von Portlandzement ist 2023 im Vorjahresvergleich um rund 2 Prozent auf 91 Millionen Tonnen gesunken, so der U.S. Geological Survey. Damit lag der Output wieder auf dem Niveau von 2021. Der Rückgang ist vor allem auf die schwache Konjunktur des privaten Wohnungsbaus zurückzuführen. 

Zwar werden Einfamilienhäuser in den zu über 90 Prozent aus Holz und Pressplatten errichtet. Das Fundament besteht allerdings zumeist aus Beton. Der boomende Infrastrukturbereich sowie der lebhafte gewerbliche Hochbau konnten den Nachfragerückgang von Seiten des Wohnungsbaus nicht vollständig kompensieren.

Zementproduktion dürfte 2024 und 2025 zulegen 

Für 2024 ist aber mit einer leicht wachsenden Zementproduktion zu rechnen. Im Wohnungsbau kündigt sich eine Trendwende ab. Damit steigt aus allen Bereichen und Sparten des Bausektor die Nachfrage. Für 2025 ist von einer Wachstumsbeschleunigung auszugehen. Infolge von Zinssenkungen wird der Wohnungsbau kräftiger wachsen und die Infrastrukturprogramme erreichen ihr vollständiges Ausmaß. 

Abzuwarten bleibt, inwieweit privaten Bauherren auf preisgünstige Importe zurückgreifen werden. Laut dem U.S. Geological Suervey hatte der Preis für inländischen Zement 2023 mit 150 US-Dollar (2022: 140 US$) einen Rekordwert erreicht. Damit ist die Branchenproduktion wertmäßig betrachtet um rund 5 Prozent (nominal) gestiegen. Selbst inflationsbereinigt ergibt sich immer noch ein leichtes Plus. 

Zementimporte aus Mexiko dürften Einfuhren aus China ersetzen

Wichtige Herkunftsländer für preisgünstigen Zement sind unter anderem die Türkei und China. Allerdings sind die Transportwege lang und angesichts des Gewichts der Ware teuer. Infolge der Krise im Roten Meer und niedriger Pegelstände im Suezkanal sind die Frachtraten zum Jahresende 2023 kräftig angestiegen. Entsprechend werden Einfuhren aus Mexiko relativ günstiger. 

Zement wird in den Vereinigten Staaten in 99 Werken in 34 US-Bundesstaaten und in zwei Werken in Puerto Rico hergestellt. Führende Zementproduzenten sind Texas, Missouri, Kalifornien und Florida. In diesen vier Bundesstaaten konzentrieren sich 43 Prozent der landesweiten Produktion. Die Branche ist gekennzeichnet durch eine relativ geringe Kapazitätsauslastung. Einige Werke standen 2023 still, andere wurden modernisiert und musste ihre Produktion unterbrechen. 

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Holzindustrie leidet unter schwächelndem Wohnungsbau

Die USA verfügen über 334 Millionen Hektar Waldfläche. Die Forstindustrie  lieferte 2021 die Rekordmenge von 86,6 Millionen Kubikmetern Holz. Das waren laut Unternehmensberatung Forisk Consulting um 34 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. Von der Holzernte gingen 74 Prozent an Sägewerke, 14 Prozent an Hersteller von Möbeln sowie Hartfaserplatten und der Rest an Papier- und Zellstofffabriken.

Über die Forst- und Holzindustrie gibt es eine große Menge an widersprüchlichen Daten. Einerseits gibt es unterschiedlichen Abgrenzungen und Definition der Branche, andererseits ist es in den USA nicht unüblich, dass die Analysten von privaten Marktforschungsunternehmen sehr verschiedene Ergebnisse liefern. Am zuverlässigsten dürften die Angaben von Behörden und Verbänden sein. 

Laut Arbeitsministeriums beschäftigte die Holzindustrie (Sägewerke und Holzverarbeitung) im Januar 2024 mehr als 400.000 Angestellte. In diesen Zahlen ist die Forstwirtschaft nicht enthalten. Die American Forest & Paper Association kommt für 2023 auf über 900.000 Mitarbeiter, von denen aber eine ungenannte Zahl in der Papier- und Zellstoffindustrie arbeiten. 

Die Vereinigten Staate sind angesichts der riesigen Waldfläche und einer relativ großen holzverarbeitenden Industrie kaum auf Einfuhren angewiesen beziehungsweise greifen auf Produkte aus dem benachbarten Kanada zurück. Auch viele Branchenmaschinen kommen aus inländischer Fertigung.  

 

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