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Branchen | China | Papier, Pappe
Es dürfte 2020/21 verstärkt zu Unternehmenspleiten und -übernahmen kommen. Auch der Handelskonflikt mit den USA wird die Branche noch eine Weile beschäftigen.
09.11.2020
Von Roland Rohde | Hongkong
Die Regierung versucht einerseits, bestehende Überkapazitäten in der Papier- und Zellstoffindustrie zu reduzieren. Andererseits erhöht sie kontinuierlich den Druck im Bereich Umweltschutz. Insgesamt ist der Wettbewerbs- und Konsolidierungsdruck gestiegen. Firmen müssen sich mit fallenden Margen und Gewinnen abfinden.
Laut Branchenverband sank die Anzahl der Papier- und Pappehersteller in China 2019 um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ihr Umsatz ging im Vergleich zu 2018 um gut 6 Prozent auf umgerechnet 111 Milliarden US-Dollar (US$) zurück. Die Gewinne schrumpften sogar um ganze 21 Prozent auf rund 5 Milliarden US$. Der Abwärtstrend erhielt durch die Coronakrise zusätzlichen Rückenwind, sodass es 2020/21 verstärkt zu Unternehmenspleiten und Firmenübernahmen kommen wird.
Das Reich der Mitte beschränkte zum Jahresanfang 2018 die Einfuhr von Altpapier. Die Maßnahmen richteten sich vor allem gegen unsortiertes Material mit zu hohen Verunreinigungen. Gegen entsprechende Importe aus den USA als größtem Zulieferer wurden seitdem temporäre Einfuhrstopps verhängt. Die Volksrepublik schwenkt zunehmend auf andere Lieferanten um oder setzt vermehrt auf holzbasierte Zellstoffe.
Der Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten erweist sich als eine Art Dauergast. Papierhersteller aus China müssen daher immer wieder mit neuen Zöllen von US-Seite rechnen. Auch mit Anti-Dumping-Verfahren sehen sie sich nach wie vor konfrontiert. Umgekehrt kann auch die Volksrepublik verstärkt gegen Einfuhren von Zellstoffen vorgehen.
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