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Branchen | Frankreich | Solarenergie

Politische Ziele

Die Regierung hat 2020 neue ehrgeizige Ausbauziele vorgegeben. Angesichts zahlreicher administrativer Hürden ist aber höchst ungewiss, ob diese erreicht werden.

Von Peter Buerstedde | Paris

Frankreich ist ein wichtiger Solarmarkt. Mit einer installierten Kapazität von 10,4 Gigawatt lag das Land Ende 2020 in der Europäischen Union (EU) weiter an vierter Stelle. Dies allerdings nur, da das Vereinigte Königreich aus der EU ausgetreten ist. Spanien ist 2020 an Frankreich vorbeigezogen und an der EU-Spitze stehen weiter Deutschland und Italien.

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Der Ausbau an PV-Kapazitäten in Frankreich verlief in den vergangenen Jahren in einem steten Tempo von zwischen 800 Megawatt und 1 Gigawatt pro Jahr. Im Jahr 2020 wurden 1.050 Megawatt an die Verteilernetze angeschlossen. Damit ist der Anteil der Solarenergie an der Nettostromerzeugung von 1,4 Prozent 2015 auf 2,5 Prozent 2020 angestiegen.

Neue ehrgeizige Ziele

Die französische Regierung hat im April 2020 neue ehrgeizige Ausbauziele für Photovoltaik und andere Energieträger vorgegeben. Diese sollen künftig alle fünf Jahre in der Programmation pluriannuelle de l'énergie (PPE) definiert werden, die 5-Jahres- und 10-Jahres-Ziele vorgibt. Die Annahme der derzeitigen PPE hatte sich etwas verzögert und bezieht sich auf die Jahre 2019 bis 2023 und 2024 bis 2028. Von den 2023 angepeilten 20,1 Gigawatt sollen 11,6 Gigawatt auf Freiflächenanlagen und 8,5 Gigawatt auf Aufdachanlagen entfallen. Die vorherige PPE hatte für 2018 ein Ausbauziel von 10,2 Gigawatt gesetzt, das erst 2020 erreicht worden war.

Um die neuen Ziele zu erreichen, muss sich das Ausbautempo etwa verdoppeln. In den vergangenen Jahren war der Ausbau bereits hinter den vorherigen weniger ambitionierten Zielvorgaben der Regierung zurückgeblieben. Daher gilt die Erreichung der neuen Ziele als schwierig.

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Die wichtigsten Steuerungsinstrumente für den Ausbau sind Ausschreibungen der Regulierungsbehörde für den Energiesektor CRE (Commission de Régulation de l'Énergie) und Einspeisetarife für kleinere Aufdachanlagen. Die Regeln sind aufgrund der ehrgeizigeren Ausbauziele angepasst worden. So werden die ausgeschriebenen Volumina stark angehoben und die Schwelle für Aufdachanlagen zur Selbstversorgung, die ohne Ausschreibung Marktprämien erhalten können, steigt von 100 kWp auf 500 kWp.

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