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Branchen | Ägypten | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Zement und Beton

Die ägyptische Zementindustrie kämpft mit Überkapazitäten. Produktionsbegrenzungen sollen die Preise stützen.

Von Marcus Knupp | Kairo

Ägypten ist ein wichtiger regionaler Standort der Zementindustrie. Insgesamt 23 Unternehmen teilen sich das Geschäft. Sie verfügen zusammen über eine Produktionskapazität von über 90 Millionen Tonnen im Jahr. Die lokale Nachfrage ist allerdings deutlich geringer. Nach Angaben der Ägyptischen Zentralbank lag die verkaufte Menge im Finanzjahr 2023/24 lediglich bei 40,5 Millionen Tonnen. Der Zementbedarf in Ägypten entfällt zu etwa 65 bis 70 Prozent auf den Wohnungsbau und zu 15 Prozent auf Infrastrukturprojekte. 

Absatz von Zement bleibt unter der ProduktionskapazitätMengen in Mio. Tonnen
Jahr

2019/20

2020/21

2021/22

2022/23

2023/24

Produktion

45,4

43,9

45,4

43,7

44,7

Verkauf

43,6

41,7

42,7

39,3

40,5

Quelle: Central Bank of Egypt (CBE) 2024

Um die Verkaufspreise zu stützen, hat die ägyptische Wettbewerbsbehörde ECA 2021 gemeinsamen Produktionskürzungen der Branchenunternehmen um 14 Prozent zugestimmt. Mitte 2023 sind diese ausgelaufen. Wegen der weiter bestehenden Überkapazitäten haben sich einige Hersteller daher im Sommer 2024 für eine erneute Verringerung der Produktion um mindestens 10 Prozent ausgesprochen.

Die Unternehmen sind auch von anderer Seite unter Druck. Subventionskürzungen für Strom und Energie haben zu einem deutlichen Anstieg der Produktionskosten geführt. Die erneute Abwertung der ägyptischen Währung 2024 konnte wie die vorausgehenden die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Zementexporte nicht sonderlich steigern. Denn die potenziellen Wechselkursvorteile werden durch die Abhängigkeit ägyptischer Zementhersteller von importierten Vorprodukten und Kapitalgütern wieder wett gemacht. 

Schließlich befinden sich die meisten Zementproduktionen an strategisch ungünstigen Standorten, von denen ein kostspieliger Weitertransport zu den Exporthäfen erforderlich ist. Der Bau von Zement-Silos in Häfen, die möglichst nah an den Produktionsorten liegen, soll die Lage entspannen. Der Terminalbetreiber Transcargo International plant solche Lager in Al Arish und West Port Said.

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