Branchenbericht | Dänemark | Bauwirtschaft
Branchenstruktur
Wie in anderen Ländern dominieren in Dänemarks Baubranche anzahlmäßig Kleinunternehmen das Feld. Die lukrativsten Vorhaben gehen aber auch dort an die Großen - aus In- und Ausland.
17.04.2023
Von Michał Woźniak | Stockholm
Kleine und mittlere Unternehmen prägen das Branchenbild
Laut letzten verfügbaren Angaben des dänischen Statistikamtes waren im Land 2020 knapp 35.000 Unternehmen im Bauwesen tätig, die insgesamt nahezu 150.000 Mitarbeiter beschäftigten. Etwa 39 Prozent davon waren Ein-Mann-Gesellschaften, weitere 53 Prozent hatten weniger als 10 Mitarbeiter. Eine mindestens dreistellige Arbeitnehmerzahl konnten 132 Baufirmen vorweisen. Andererseits finden sich darunter auch etwa 20 Unternehmen mit mehr als 1.000 Angestellten. Die beiden größten - Rambøll und NCC - haben mehr als 5.000 und erwirtschaften Jahresumsätze jenseits der 1-Milliarde-Euro-Marke.
Die dänischen Dienstleister dominieren vor allem im privaten Hochbau, wo die Auftragsvergabe einheimischer Investoren oftmals nicht nach eindeutigen Kriterien verläuft. Der sehr transparente öffentliche Sektor bietet dafür auch ausländischen Konkurrenten ein breit geöffnetes Einfallstor.
Öffentliche und Spezialbauten bieten die besten Chancen
Davon profitieren auch deutsche Unternehmen, wie zum Beispiel Hochtief oder Züblin, die vor allem im Infrastrukturbereich sehr stark sind. Züblin beispielsweise war aber auch schon bei zahlreichen Projekten auf regionaler und lokaler Ebene eingebunden - von Verwaltungsgebäuden über Brücken und Häfen bis zu Kraftwerken.
Daneben bieten sich zahlreiche Chancen im Gesundheitssektor oder im Zuge von Vorhaben ausländischer Investoren. So entschied unter anderem Max Bögl einige Aufträge im Krankenhausbau für sich. Der finnische Konkurrent Caverion setzte sich bei Ausschreibungen für Schulen oder Datencenter durch. Zudem engagiert sich die Firma stark im Bereich Smart City - der wachsende Markt bleibt sehr offen für neue Konzepte und Lösungen.
Unternehmen | Umsatz 2022 | Veränderung 2022/2021 |
1.911*) | k.A. | |
948 | 11,1 | |
1.615 | 18,4 | |
669*) | k.A. | |
568 | 37,8 | |
575 | 38,4 | |
443 | 4,9 |
Damit ist die Riege ausländischer Marktspieler natürlich nicht erschöpft. Auf dänischen Baustellen agieren beispielsweise noch der deutsche Wayss & Freytag Ingenieurbau, die mit zahlreichen U-Bahnprojekten betraute italienische Salini Impregilo, die französische Vinci Construction, die im Offshore- und Tunnelbau starken DEME und CFE aus Belgien sowie die um den Bau der Energieinseln mitbuhlenden BAM und Boskalis aus den Niederlanden.