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Wirtschaftsumfeld | Ghana | Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit mit Ghana

Die Demokratie gilt als Stabilitätsanker Westafrikas. Als Reformpartner Deutschlands erhält Ghana von der KfW Entwicklungsbank unter anderem Geld für Energieprojekte.

Von Laura Sundermann | Bonn

Institutionelle Geber sind wichtig

In Westafrika erhielt Ghana 2020 mit etwa 2,1 Milliarden Euro nach Nigeria die zweithöchste Summe an Official Development Assistance (ODA). Den größten Anteil machten 2020 mit 470 Millionen Euro Auszahlungen des Internationalen Währungsfonds aus, die über entsprechende Treuhandfonds für zinsverbilligte Darlehen liefen. Es folgten 243 Millionen Euro an Hilfen von der zur Weltbankgruppe gehörenden International Development Association (IDA) und 179 Millionen Euro an ODA aus den USA.

Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) sagte Ghana 2020 etwa 92 Millionen Euro zu. Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterschrieb 2020 Kreditverträge mit Ghana über 170 Millionen Euro. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) machte im Jahr 2020 Neuzusagen in Höhe von fast 117 Millionen Euro.

Ghana verspricht Demokratie und Stabilität

Ghana zählt zu den Geberlieblingen in Afrika. Es ist eines der demokratischsten Länder auf dem Kontinent. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bezeichnet Ghana als "Stabilitätsanker in Westafrika". Ghana ist einer der Reformpartner Deutschlands, was auch bedeutet, dass Ghana höhere Zusagen aus Deutschland erhält als andere Länder. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist mit über 500 Beschäftigten und über 20 Projekten sehr präsent im Land. Das Sekretariat der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) hat seinen Sitz in Ghanas Hauptstadt Accra, was dem Land außenpolitisches Gewicht auf dem Kontinent verleiht.

Ghana verfolgt das Ziel, unabhängig von Entwicklungshilfe zu werden. Lange schien dieses Ziel erreichbar zu sein, doch die Coronapandemie und die Folgen des Kriegs in der Ukraine haben das Land in eine Wirtschaftskrise gestürzt. Aus dieser versucht sich Ghana nun mit Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu befreien.

Land baut Infrastruktur aus

Dass Ghana generell auf einem höheren Entwicklungsstand ist, zeigt auch die Verteilung der ODA: Im Jahr 2020 ging der Großteil mit 33 Prozent in die wirtschaftliche Infrastruktur, etwa in Energieerzeugung, Transport und Kommunikation.

Anfang 2023 gibt es in Ghana viele Entwicklungsprojekte in der Land- und Forstwirtschaft und im Bildungswesen. Weltbank und KfW Entwicklungsbank sind besonders aktiv.

Die Weltbank unterstützt beispielsweise das Digital Acceleration Project zur Förderung der Digitalisierung mit 200 Millionen US$. Durch das Projekt sollen unter anderem mehr Menschen Zugang zu Breitbandinternet erhalten, und digitale öffentliche Dienste sollen effizienter arbeiten.

Die KfW Entwicklungsbank fördert mehrere Stromprojekte in Ghana. So unterstützt sie die Ghana Grid Company beim Bau einer neuen Übertragungsleitung von Accra nach Kumasi mit 31,5 Millionen Euro. Über das Projekt Erneuerbare Energien und Energieeffizienz II fördert die KfW Entwicklungsbank mit 30 Millionen Euro die Installation von Solaranlagen auf öffentlichen Einrichtungen.

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